Bundesanstalt für Straßenwesen

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Anpassung an den Klimawandel

BMVI-Expertennetzwerk entwickelt Klimawirkungsanalyse

Straße mit Regenwasser

Für die Anpassung der Straßeninfrastruktur an den Klimawandel sind verlässliche Planungsgrundlagen von entscheidender Bedeutung. Um der Straßenbauverwaltung die in der Praxis benötigten Informationen zu möglichen Folgen des Klimawandels bereitstellen zu können, wurde für das Bundesfernstraßennetz eine Klimawirkungsanalyse durchgeführt. Die Untersuchungen erfolgten auf Basis eines methodischen Rahmens, der vom BMVI-Expertennetzwerk für die Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserstraße entwickelt wurde.

Ergebnisse: Modelle und Kartenprodukte

Ergebnis der Klimawirkungsanalyse sind mit Geoinformationssystemen (GIS) entwickelte Modelle und Kartenprodukte, die es der Straßenbauverwaltung ermöglichen, potenziell gefährdete Streckenabschnitte für verschiedene klimatische Einflüsse und Naturgefahren zu identifizieren. Die dabei zum Einsatz kommenden Analyseverfahren besitzen vielfältige praktische Anwendungspotenziale. Beispielsweise bietet die als Toolbox in GIS implementierte „Blue-Spot-Analyse“ der Fachpraxis die Möglichkeit, potenzielle Überflutungsflächen infolge von Starkregenereignissen für variable Netzbereiche im Bundesgebiet automatisiert zu modellieren und kartographisch auszuweisen.

Einen planerischen Vorteil verschafft die Klimawirkungsanalyse vor allem, weil sie Klimaszenarien und gefährdungsbezogene Informationen gezielt mit Verkehrsprognosedaten verknüpft. Dazu wurde eine Kritikalitätsanalyse entwickelt, deren Funktion darin besteht, verkehrlich besonders bedeutsame Streckenabschnitte auf Basis verschiedener, zumeist verkehrsmengenbezogener Indikatoren aufzuzeigen. Somit liegen nunmehr umfangreiche Informationen zu möglichen Klimawandelfolgen vor, die von der Straßenbauverwaltung für die Planung und Priorisierung von Anpassungsmaßnahmen eingesetzt werden können.

Durch einen weiteren, methodisch bislang noch nicht umgesetzten Schritt der Klimawirkungsanalyse sollen künftig auch solche Bereiche im Bundesfernstraßennetz identifiziert werden können, die aufgrund ihrer Beschaffenheit oder Ausstattung besonders anfällig gegenüber klimatischen Einflüssen und Naturgefahren sind. Dieser Analyseschritt wird es der Fachpraxis ermöglichen, potenzielle Gefährdungsbereiche noch genauer auszuweisen. Der Straßenbauverwaltung verschafft das weitere Vorteile bei der Anpassung der Straßeninfrastruktur an den Klimawandel.

Literatur

Hänsel S., Hillebrand G., Nilson E., Rauthe M., Lohrengel A.-F., Meine L., Herrmann C., Brendel C., Forbriger M., Kirsten J., Klose M., Ork J.P., Patzwahl R., Schade N. (2020) Klimawirkungsanalyse für die Bundesverkehrswege – Methodik und erste Ergebnisse. Schlussbericht des Schwerpunktthemas Klimawirkungsanalyse (SP-102) im Themenfeld 1 des BMVI-Expertennetzwerks. DOI: 10.5675/ExpNHS2020.2020.03

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