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Bundeseigene Verkehrsinfrastruktur als Energieerzeuger nutzen

Die Verkehrsinfrastruktur des Bundes kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die anvisierten Klimaschutzziele zu realisieren. Im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurden deshalb verschiedene Modelle zur Erzeugung Erneuerbarer Energien entwickelt. Neben technischen Aspekten waren dabei Fragen zur rechtlichen Einordnung und zur Realisierung der infrage kommenden Geschäftsmodelle von besonderem Interesse.

Das Bild zeigt einen Photovoltaikanlage angebracht auf einem Lärmschutzwall einer Bundesautobahn Durch eine Photovoltaikanlage wird dieser Lärmschutzwall zum Energieerzeuger (Bild: BASt)

Aufgabenstellung

Zum Erreichen der nationalen und europäischen Klimaschutzziele wird diskutiert, die Verkehrsinfrastrukturen stärker für die Erzeugung Erneuerbarer Energien heranzuziehen. Für den in den Händen des Bundes liegenden Bereich galt es deshalb, entsprechende Ideen zu entwickeln und mögliche Lösungsansätze zu erarbeiten. Im Vordergrund stand dabei die vertragliche und institutionelle Umsetzung von Geschäftsmodellen mit Beteiligung des öffentlichen Sektors. Darüber hinaus sollte geklärt werden, welche gesetzlichen Hemmnisse gegenwärtig eine beschleunigte energiewirtschaftliche Nutzung der Verkehrsinfrastrukturen behindern. Mit der Analyse beauftragte die BASt die Beratungsgesellschaft Dr. Langniß – Energie & Analyse in Stuttgart.

Untersuchungsmethode

Im Rahmen der Untersuchung wurde eine Sammlung von Best-Practice-Beispielen im Bereich der erneuerbaren Energieerzeugung im Zusammenhang mit Verkehrsinfrastruktur erstellt. Berücksichtigt wurden dabei sowohl Forschungs- und Entwicklungsprojekte als auch kommerzielle Ansätze. Auf der Grundlage einer breit gefächerten Recherche der öffentlichen Quellen sowie von durchgeführten Expertengesprächen wurde zuerst eine Auswahl an relevanten Technologien getroffen. Für die Analyse wurden die Technologien Photovoltaik, Solarthermie und Wind sowie Geothermie und Straßenwärme herangezogen. Untersucht wurden darüber hinaus die Möglichkeiten zur Energieerzeugung von Biomasse (Straßenbegleitgrün), mechanischer Energie und Brennstoffzellen-Netzersatzanlagen. Daraufhin wurden Empfehlungen erarbeitet, die auch die rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Chancen und Risiken widerspiegeln sollten.

Ergebnisse

Festgestellt wurde, dass Erneuerbare Energien an Verkehrsträgern grundsätzlich wirtschaftlich nutzbar sind. Um einen wesentlichen Beitrag zu den europäischen Klimazielen zu leisten, stehen sowohl infrage kommende Technologien als auch Geschäftsmodelle mit dem entsprechenden rechtlichen Rahmen zur Verfügung. Derzeit noch bestehende Hindernisse, die vorhandenen großen Flächenpotenziale zu erschließen, können überwunden werden.

Aufgezeigt wurden detaillierte Geschäftsmodelle für die Nutzung und Vermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien. Vorgestellt wurden in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten regionaler Direktvermarktung und der Flächenverpachtung sowie der Direktlieferung und der Eigenversorgung. Alle Geschäftsmodelle wurden hinsichtlich der Anwendbarkeit eines verkehrsträgerübergreifenden Austauschs von Erneuerbarer Energie überprüft. Neben den Voraussetzungen, unter denen das jeweilige Geschäftsmodell angewendet werden kann, wurde ein Überblick der zu erwartenden Umlagen und Steuern beschrieben.

Ergänzend wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Errichtung von Erneuerbare-Energien-Anlagen am Verkehrsträger „Straße“ erläutert. Hierzu zählen genehmigungsrechtliche Anforderungen nach dem Bundesfernstraßengesetz (FStrG) sowie baurechtliche Anforderungen an Erneuerbare-Energien-Anlagen. Aufgezeigt wurden zudem die Möglichkeiten einer verkehrsträgerübergreifenden Nutzung des dezentral erzeugten Stromes, insbesondere im Rahmen der Direktlieferung sowie der Direktvermarktung. Abschließend wurde auf die Ausgestaltung von Verträgen und Vertragsinhalten eingegangen, die zur Umsetzung der ausgewählten Geschäftsmodelle notwendig sind.

Folgerungen

Der vorliegende Bericht zeigt konkrete Lösungen für die verstärkte Erzeugung und Nutzung Erneuerbarer Energien entlang von Verkehrsinfrastrukturen der Bereiche Straße, Schiene und Wasserstraße. Eine zentrale Bedeutung kommt dabei der Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung über Zuständigkeitsgrenzen hinweg zu.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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