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Das VERKEHRSKLIMA 2020

In einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurde das Verkehrsklima in Deutschland im Jahr 2020 erfasst. Nach den Ergebnissen dieser Studie wird das Verkehrsklima weder besonders positiv noch besonders negativ beurteilt. Unterschiede ergeben sich zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmergruppen und zwischen bestimmten Bundesländern und Regionen. Damit bestätigt diese Studie nicht den in der öffentlichen Meinung häufig bestehenden Eindruck, das Verkehrsklima sei schlecht.

Gezeigt werden drei Smileys in rot, gelb und grün mit schlechtem, neutralem und gutem Ausdruck Schlecht – mittel – gut: Wie steht es um das Verkehrsklima? (Bild: Torbsz/stock.adobe.com)

Aufgabenstellung

Das Ziel der vorliegenden Studie ist die Erfassung des Verkehrsklimas auf der Grundlage einer Repräsentativbefragung. Diese als Basis-Messung bezeichnete Verkehrsklimaerhebung ist die erste Messung im Rahmen eines kontinuierlichen Monitorings des Verkehrsklimas. Das Verkehrsklima wurde über die Wahrnehmung und Bewertung des Umgangs der Verkehrsteilnehmer miteinander erfasst. In dieser Studie wird die Zuverlässigkeit der Anwendung einer Verkehrsklimaskala überprüft, und es werden Möglichkeiten ihres Einsatzes in der Forschung und Praxis abgeleitet.

Untersuchungsmethode

Im Rahmen einer Repräsentativbefragung wurden Interviews mit 2.477 Personen entweder online oder per Telefon durchgeführt. Die Online-Interviews dauerten durchschnittlich 14 Minuten, die Telefon-Interviews 22 Minuten. Die Datenerhebung erfolgte mit einem von der BASt entwickelten Fragebogen durch das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) im Auftrag der BASt. Die Grundgesamtheit dieser Repräsentativbefragung bildeten deutschsprachige, in Privathaushalten lebende Personen ab 16 Jahren. Diese Personen wurden zufällig aus Einwohnermelderegistern ausgewählt.

Ergebnisse

Zur Beschreibung des Verkehrsklimas wurden 4 Indizes berechnet: (1) Allgemeiner Verkehrsklima-Index: Gesamturteil der Befragten, (2) Beurteilung des Verhaltens von Autofahrenden gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern, (3) Beurteilung des Verhaltens von Radfahrern gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern und (4) differenzierte Wahrnehmung des Verhaltens von Autofahrern und Radfahrern.

Für ganz Deutschland liegt der Allgemeine Verkehrsklima-Index mit einem Wert von -2,4, relativ nahe dem 0-Punkt der Skala, wodurch lediglich eine sehr schwache Tendenz einer negativen Beurteilung des Verkehrsklimas zum Ausdruck kommt. Die Beurteilung des Verkehrsklimas insgesamt ist zum Beispiel signifikant schlechter bei den 25- bis 64-Jährigen als bei den 16- bis 24-Jährigen und Personen ab 65 Jahren (die beste Beurteilung kommt von Personen ab 75 Jahren), bei Personen mit gehobener Schulbildung als bei Personen mit niedriger Schulbildung und bei Auto-Vielfahrern als bei -Wenigfahrern.

Eine ähnliche Gesamtbeurteilung zeigt sich bei den Autofahrer- und Radfahrer-Indizes. Nahezu die Hälfte der Befragten nehmen eine Verschlechterung des Verkehrsklimas wahr.

Folgerungen

Das Verkehrsklima in Deutschland wird weder besonders positiv noch besonders negativ beurteilt. Damit bestätigen diese Ergebnisse nicht den in der öffentlichen Meinung häufig bestehenden Eindruck, das Verkehrsklima sei schlecht. Wie die Ergebnisse jedoch zeigen, bestehen deutliche regionale Unterschiede in der Beurteilung des Verkehrsklimas. Mit der vorliegenden Studie liegt ein zuverlässiges, praktikables Instrument zur Erfassung des Verkehrsklimas vor, das geeignet ist, auch in zukünftigen Erhebungen eingesetzt zu werden. Es wird empfohlen, dieses Instrument auch in Studien zu berücksichtigen, deren Fokus auf Aspekten der Verkehrskultur und Verkehrssicherheitskultur ausgerichtet ist. Aus den Ergebnissen leitet sich eine generelle Empfehlung ab, die auf eine Verbesserung des Verkehrsklimas abzielt. Da die Wahrnehmung der Aggressionen anderer Verkehrsteilnehmer einen signifikanten Einfluss auf die Beurteilung des Verkehrsklimas ausübt, sind grundsätzlich Maßnahmen zu empfehlen, die eine Reduktion der Aggressionen im Straßenverkehr bewirken und damit auch die Wahrnehmung dieser Aggressionen in der Bevölkerung. Grundsätzlich kann zur Reduktion von Aggressionen im Straßenverkehr ein Bündel aufeinander abgestimmter Maßnahmen empfohlen werden, zu denen auch kommunikative Maßnahmen zählen.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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