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Ältere Fußgänger und Fußgängerinnen - Voraussetzungen einer problemfreien und sicheren Verkehrsteilnahme aus psychologischer Sicht

BASt-Bericht M 314

Hardy Holte, Bundesanstalt für Straßenwesen
110 Seiten
Erscheinungsjahr: 2021
Projektnummer: 4318005
Preis: 19,00 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars bei der Carl Ed. Schünemann KG

Dieser Bericht steht auch kostenfrei im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.

Insgesamt 13,2 % aller im Straßenverkehr verunglückten Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahre sind als Fußgänger verunglückt (verletzt oder getötet). Werden ausschließlich die im Straßenverkehr Getöteten dieser Altersgruppe betrachtet, beträgt der Anteil der getöteten Fußgänger 24,7 %. Im Vergleich dazu lag der entsprechende Anteil getöteter Pkw-Insassen bei knapp 46 %. Durch die mit der demographischen Entwicklung einhergehende erhöhte Verkehrsteilnahme Älterer ist auch eine Zunahme der Anzahl von unfallbeteiligten Zufußgehenden zu erwarten. Darin begründet sich die Notwendigkeit, die sichere Mobilität als Fußgänger älterer Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen zu gewährleisten.

Diese Studie schließt an das BASt-Projekt „Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr – Bedarfsanalysen im Kontext von Lebenslagen, Lebensstilen und verkehrssicherheitsrelevanten Erwartungen” (SENIORLIFE-Studie; HOLTE, 2018) an, das im Wesentlichen auf Autofahrer und fahrerinnen ausgerichtet war. Ein zentrales Ziel dieser Vorgängerstudie war die Erstellung einer differenzierten Charakterisierung unterschiedlicher Lebensstilgruppen, die bei der Entwicklung und Umsetzung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen für Seniorinnen und Senioren herangezogen werden kann. Die in der vorliegenden SENIORWALK-Studie neue Ausrichtung auf Fußgänger fußt zwar auf den theoretischen und konzeptionellen Grundlagen dieser SENIORLIFE-Studie, bedeutet jedoch eine neue Operationalisierung der theoretischen Konzepte, um ein auf Fußgänger maßgeschneidertes Erhebungsinstrument zu entwickeln. Erfasst werden persönliche verkehrssicherheits- und mobilitätsrelevante Bedürfnisse, Erwartungen sowie wahrgenommene Barrieren und Gefährdungen von Fußgängern und Fußgängerinnen. Die Studie hat zum Ziel, mit den gewonnenen Erkenntnissen und theoriegeleitet konkrete Empfehlungen zur Umsetzung von Maßnahmen sowohl für die Gesamtgruppe der älteren Zufußgehenden als auch für unterschiedliche Lebensstilgruppen abzuleiten.

Grundlegend für diese Studie ist eine bevölkerungsrepräsentative Befragung (N=2.099) der ab 55-Jährigen. Durch diese Festlegung können Vergleiche zwischen jüngeren und älteren Seniorinnen und Senioren durchgeführt werden. Neben der Darstellung umfangreicher deskriptiver Ergebnisse erfolgt eine Beschreibung von sechs identifizierten Lebensstilgruppen von Seniorinnen und Senioren im Hinblick auf ihre Gefährdung als im Straßenverkehr Zufußgehende sowie ihre Erwartungen und Probleme, die im Zusammenhang mit dieser Art der Verkehrsteilnahme berichtet werden. Die Lebensstilgruppen unterscheiden sich zwar signifikant in der Ausprägung verkehrssicherheits-relevanter Erwartungen und Verhaltensweisen, nicht jedoch in der Unfallbeteiligung als Zufußgehende.

Die Gültigkeit zweier theoretischer Modelle zur Erklärung (1) der Exposition des Zufußgehens und Unfallrisikos sowie (2) des Querens einer Straße als älterer Fußgänger beziehungsweise. ältere Fußgängerin konnte im Rahmen von Pfadanalysen bestätigt werden. Die Ergebnisse stützen somit die im vorliegenden SENIORWALK-Projekt gewählten theoretischen Grundlagen.

Es werden eine Reihe von Maßnahmen zum Erhalt oder zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von älteren Fußgängern und Fußgängerinnen empfohlen, wie zum Beispiel die Unterstützung durch gezielte Sicherheitskommunikation (zum Beispiel Beratung, Aufklärung, Kampagne) sowie Anpassungen der Infrastruktur (zum Beispiel Barrierefreiheit) an die Bedürfnisse dieser Verkehrsteilnehmergruppe. Aber auch eine verbesserte Fahrzeugkonstruktion und -technologie kann dazu beitragen, Fußgängerunfälle zu vermeiden oder – im Falle einer Kollision – deren Folgen abzuschwächen.

Elderly pedestrians - Requirements for a problem-free and safe road participation from a psychological perspective

A total of 13.2% of all senior citizens aged 65 and over who were involved in road traffic accidents were pedestrians (injured or killed). If only those killed in road traffic in this age group are considered, the proportion of pedestrians killed is 24.7%. In comparison, the corresponding proportion of car occupants killed was just under 46%. Due to the increased participation of older people in road traffic as a result of demographic development, an increase in the number of pedestrians involved in accidents is to be expected. This justifies the necessity to ensure the safe mobility of elderly road users as pedestrians.

This study follows on from the BASt project “The elderly in road traffic – analyses of requirements in the context of life circumstances, lifestyles and expectations of relevance to traffic safety” (SENIORLIFE study; HOLTE, 2018), which was mainly focused on car drivers. A central objective of this predecessor study was to achieve a differentiated characterisation of different lifestyle groups, which can be used in the development and implementation of road traffic safety measures for older pedestrians. The new focus on pedestrians in the present SENIORWALK study is based on the theoretical and conceptual foundations of said SENIORLILIFE study, but means a new operationalisation of the theoretical concepts in order to develop a survey instrument tailored to pedestrians. Personal needs, expectations and perceived barriers and hazards of pedestrians relevant to road safety and mobility are captured. The study aims to derive concrete recommendations for the implementation of measures for the overall group of elderly pedestrians as well as for different lifestyle groups based on the findings and theory.

The basis for this study is a representative survey (N=2,099) of people aged 55 and older. This stipulation permits comparisons to be made between younger and older senior citizens. In addition to the presentation of extensive descriptive results, a description of six identified lifestyle groups of seniors is given with regard to their risk as pedestrians in road traffic as well as their expectations and problems. The lifestyle groups of pedestrians differ significantly in the expression of road safety-relevant expectations and behaviours, but not in the number of reported accidents.

The validity of two theoretical models to explain (1) the exposure to walking and accident risk and (2) crossing a road as an elderly pedestrian could be confirmed within the framework of path analyses. The results thus support the theoretical foundations chosen in this SENIORWALK project.

A number of measures are recommended to maintain or improve the traffic safety of elderly pedestrians, such as support through targeted safety communication (e.g. counselling, education, campaigns) and adaptation of infrastructure (e.g. accessibility) to the needs of this road user group. However, improved vehicle design and technology can also help to avoid pedestrian accidents or - in the event of a collision - to mitigate their consequences.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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