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Evaluation des Sicherheitsaudits von Straßen in der Planung

In der Planungsphase von Straßen sollen unabhängige Sicherheitsaudits gezielt potenzielle Sicherheitsdefizite identifizieren. Im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurde nun untersucht, in welchem Maße Audits in Kommunen und Ländern verankert sind. Die dabei erarbeiteten Empfehlungen sollen künftig eine effektivere Durchführung der Sicherheitsaudits ermöglichen.

Das Bild zeigt eine Straße und zwei Männer mit Sicherheitswesten Auditoren bei einer Ortsbesichtigung (Bild: BASt)

Aufgabenstellung

Sicherheitsaudits stellen ein wichtiges Element des Sicherheitsmanagements von Straßen in der Planungsphase dar. Hierzu hat die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) die „Empfehlungen für das Sicherheitsaudit von Straßen (ESAS)“ herausgegeben, die das Bundesverkehrsministerium den Ländern zur Anwendung für die Bundesfernstraßen empfohlen hat. Inwieweit das Sicherheitsaudit für die Straßen in der Zuständigkeit der Länder und Kommunen aktuell angewendet wird, ist weitgehend unbekannt. Somit lag ein aktueller, systematischer Überblick über die Auditpraxis in den Ländern und Kommunen bisher nicht vor. Zur Untersuchung der tatsächlichen Anwendung und der organisatorischen Verankerung des Sicherheitsaudits beauftragte die BASt das Büro für Stadt- und Verkehrsplanung (BSV) und das Fachgebiet Straßenwesen und Vermessung an der Technischen Hochschule Mittelhessen. Ziel war die Identifizierung und Analyse der Defizitstrukturen für Außerorts- und Innerortsstraßen mit ihren jeweiligen Projektmerkmalen. Darüber hinaus sollte geklärt werden, in welchen Fällen bisher ein Audit in aufeinander folgenden Auditphasen durchgeführt wurde und wie hoch die Akzeptanz der Beanstandungen von Defiziten bei den Planern ist.

Untersuchungsmethode

Als Grundlage erfolgte eine Recherche zur Anwendung von Sicherheitsaudits auf kommunaler und Länderebene sowie eine Erhebung zu durchgeführten Audits. Ein umfassender Austausch mit Auditoren von Stadtverwaltungen und von Straßenbauverwaltungen der Länder diente der Ermittlung von Praxiserfahrungen. Darüber hinaus wurden jeweils 200 Auditberichte zu außer- und innerörtlichen Maßnahmen einschließlich der zugehörigen Stellungnahmen ausgewertet. Darauf aufbauend folgte eine detaillierte Untersuchung von 25 Audits von Außerortsstraßen und 21 Audits von Innerortsstraßen, die bereits realisiert und unter Verkehr waren, und für die ein Unfallgeschehen von mindestens drei Jahren nach Verkehrsfreigabe vorlag. Abgeleitet werden sollten Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Auditdurchführung.

Ergebnisse

In den Straßenbauverwaltungen der Länder wird das Sicherheitsaudit von Straßen nahezu flächendeckend eingesetzt. Auf kommunaler Ebene hat sich die Anzahl der durchgeführten Audits gegenüber früheren Erhebungen in 2005 und 2009 deutlich erhöht, obwohl nur wenige kommunale Verwaltungen über interne Auditoren verfügen. Festgestellt wurden jedoch große regionale Unterschiede. Der Schwerpunkt der Auditierung liegt sowohl für Außerorts- als auch für Innerortsstraßen auf der Auditphase 2. Tendenziell stellt die Auditierung in mehreren aufeinander folgenden Phasen eine Ausnahme dar. Die Auditoren bewerten Ortsbesichtigungen als zwingend erforderlich und befürworten eine Besprechung der Auditergebnisse mit den Planern.

Im außerörtlichen Bereich bieten die meisten Maßnahmen noch Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Verkehrssicherheit, maßgeblich in den Bereichen Querschnittsgestaltung, Linienführung und Knotenpunktgestaltung. Durch die frühzeitige Feststellung von Defiziten und ihrer Behebung bestünde schon in der Planung die Möglichkeit, spätere Unfallhäufungen zu vermeiden. Bei den Innerortsstraßen konzentrieren sich die streckenbezogenen Defizite auf den Fußgänger- und Radverkehr. Bei den Knotenpunkten wurden überwiegend Defizite beim Entwurf von Kreisverkehren, zur Befahrbarkeit und Sicht festgestellt. Als verbesserungswürdig erwies sich die Kommunikation zwischen Planern und Auditoren.

In Anlehnung an das Entwurfsregelwerk wurden neue Defizitlisten für fünf Auditphasen ausgearbeitet. Für den Bereich der Außerortsstraßen wurde eine Differenzierung nach Autobahnen und Landstraßen vorgenommen. Die Anzahl der zu berücksichtigenden Defizite für Audits auf Innerortsstraßen wuchs auf 400 an..

Folgerungen

Die Durchführung von Sicherheitsaudits von Straßen aller Kategorien ist ein wesentlicher Beitrag, um die Qualität der Planungen bezüglich der Verkehrssicherheit zu erhöhen. Dafür bedarf es sowohl der verstärkten Akzeptanz von Entscheidungsträgern als auch einer Intensivierung der Aus- und Weiterbildung von in der Praxis tätigen Planern im Bereich Verkehrssicherheit. Die erarbeiteten Defizitlisten können künftig dazu beitragen, die Anwendung der Auditierung noch effektiver zu gestalten. Sie sollen in Ergänzung des Regelwerks auf der Homepage der BASt veröffentlicht werden.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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