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Ein Verfahren zur Messung der Fahrsicherheit im Realverkehr entwickelt am Begleiteten Fahren

Die Durchführung von Fahrversuchen im Realverkehr ist eine zentrale Methode in der Verkehrssicherheitsforschung. Zur Bewertung der Fahrsicherheit bedarf es jedoch eines validen und standardisierten Verfahrens. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Bundesanstalt für Straßenwesen entwickelten der Fachbereich Psychologie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen und die MTO Psychologische Forschung und Beratung GmbH ein solches Verfahren nach psychometrischen Gesichtspunkten. Dieses Verfahren, das am Beispiel des Begleiteten Fahrens entwickelt wurde, ermöglicht eine umfassende Beurteilung der individuellen Fahrsicherheit von Pkw-Fahrern im Realverkehr.

Das Foto zeigt ein Notebook in einem PKW Arbeitsplatz des Versuchsleiters auf dem Beifahrersitz mit Notebook (Bild: Schmid, MTO)

Aufgabenstellung

Die Aufgabe bestand in der Entwicklung einer Methode zur standardisierten Erfassung der Fahrsicherheit im Realverkehr. Diese sollte beispielhaft am Begleiteten Fahren durchgeführt werden, jedoch auch für die Untersuchung anderer verkehrspsychologischer und verkehrsmedizinischer Fragestellungen geeignet sein.

Untersuchungsmethode

Zunächst wurde eine Fahrstrecke mit einer Fahrdauer von etwa 90 Minuten festgelegt, die eine repräsentative Auswahl von Verkehrsszenarien enthielt, mit denen Fahrer üblicherweise beim Fahren konfrontiert werden. Diese Strecke umfasste Innerortsbereiche sowie Landstraßen- und Autobahnabschnitte. Beginn und Endpunkt der Strecke lagen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen.

Im zweiten Schritt wurden zu dieser Strecke Referenzdaten von 40 Fahrern erhoben. 26 dieser Fahrer waren zwischen 18 und 22 Jahren alt. 17 der Fahrer in dieser Altersgruppe hatten am Begleiteten Fahren teilgenommen. Das Alter der übrigen 14 Fahrer, die allesamt nicht am Begleiteten Fahren teilgenommen hatten, lag zwischen 23 und 50 Jahren. Während der Fahrten wurden elf Variablen elektronisch im Fahrzeug erfasst (beispielsweise Fahrgeschwindigkeit, Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug). Diese elektronisch erfassten Daten wurden nach dem System I-TSA (INVENT – Traffic Safety Assessment; W. R. Glaser, Waschulewski & Schmid, 2005) ausgewertet und um Papier-und-Bleistift-Tests und Beurteilungen durch den Untersuchungsleiter ergänzt. Insgesamt ergaben sich 18 Skalen.

Ergebnisse

Die entwickelten Skalen zeigten hohe Reliabilitäten. Sie ermöglichen eine profilartige Darstellung der Fahrsicherheit einzelner Fahrer und Gruppen von Fahrern relativ zu einer Referenzgruppe. In einer Ex-Post-facto-Analyse der gegebenen Stichprobe konnte anhand dieser Skalen zwar nicht zwischen den Geschlechtern und den einbezogenen Altersgruppen diskriminiert werden, jedoch eindeutig zwischen Fahrern, die am Begleiteten Fahren teilgenommen hatten und denen, die dies nicht getan hatten.

Folgerungen

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde erstmals ein umfassendes, auf einer psychometrischen Methodik basierendes Testsystem entwickelt, das auf einer standardisierten Fahrprobe im Straßenverkehr basiert. Dabei ist das vorliegende Instrumentarium nicht auf die Untersuchung des Begleiteten Fahrens beschränkt, an deren Beispiel es entwickelt wurde. Es kann ohne aufwändige und substanzielle Änderungen auch für andere verkehrsmedizinische und verkehrspsychologische Fragestellungen eingesetzt werden.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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