Navigation und Service

HinweisCookies

Diese Webseite verwendet Cookies. Diese dienen der Zwischenspeicherung bei Bestell- oder Anmeldevorgängen. Nicht erfasst werden Daten wie Nutzungshäufigkeit oder Verhaltensweisen. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Datenschutz.

OK

Entwicklung der Straßenverkehrssicherheit und ihrer Rahmenbedingungen bis 2015/2020

Verlässliche Abschätzungen des künftigen Unfallgeschehens können dabei helfen, die Effektivität von Maßnahmen der Verkehrssicherheitsarbeit zu erhöhen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bundesanstalt für Straßenwesen wurde ein Prognoseverfahren entwickelt, das eine Differenzierung des zukünftigen Unfallgeschehens nach Schweregrad, Art der Verkehrsbeteiligung, Alter der Verkehrsteilnehmer und Ortslagen erlaubt. Den Prognosehorizont bilden die Jahre 2015 und 2020.

Grafik der Verläufe der Getötetenzahlen nach Ortslage Verläufe der Getötetenzahlen nach Ortslage

Aufgabenstellung

Maßnahmen zur Verhütung von Verkehrsunfällen und zur Verringerung der Unfallfolgen sind ein zentraler Bestandteil der Verkehrssicherheitsarbeit. Kenntnisse über den Status Quo und die Entwicklung des Unfallgeschehens sind für die Konzeption von Maßnahmen unerlässlich. Geeignete Prognoseverfahren zur künftigen Unfallentwicklung müssen dabei eine größtmögliche Differenzierung nach den relevanten Aspekten, beispielsweise dem Alter eines Verkehrsbeteiligten, aufweisen.

Untersuchungsmethode

Für die Vorhersage der Straßenverkehrssicherheit und ihrer Rahmenbedingungen wurde ein modular aufgebautes Prognoseverfahren entwickelt, welches die Veränderungen der Rahmenbedingungen des Unfallgeschehens sowohl auf der Ebene der Unfallentstehung als auch auf der Ebene der Unfallschwere berücksichtigt. Der Verfahrensansatz besteht darin, die Prognose des Unfallgeschehens auf der Grundlage einer Risikoanalyse vorzunehmen. Dabei teilt sich der Modellansatz grundsätzlich in zwei Einzelkomponenten auf:

  • Ermittlung und Prognose des Unfallrisikos
  • Ermittlung und Prognose des Verunglückungsrisikos

Diesem zweigeteilten Vorgehen liegt die Annahme zugrunde, dass sich Veränderungen in der Verkehrssicherheit sowohl in der Unfallzahl als auch in der Unfallschwere äußern.

Das Modell berücksichtigt unterschiedliche Entwicklungen der verschiedenen Unfallkonstellationen und liefert Ergebnisse für verschiedene Altersgruppen, Arten der Verkehrsbeteiligung und Ortslagen. Auf Basis des Modells werden sowohl Verunglückten- und Getötetenzahlen als auch Unfallzahlen vorhergesagt.

Ergebnisse

Für den Prognosezeitraum 2015/2020 wird gegenüber dem Jahr 2006 ein deutlicher Rückgang der Unfall- und Verunglücktenzahlen in Deutschland erwartet: 2015 wird eine Gesamtzahl von etwa 279.000 Unfällen mit Personenschaden berechnet. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2006. Für das Jahr 2020 ergaben sich 234.000 Unfälle, was einen Rückgang von 29 Prozent bedeutet.

Die Zahl getöteter Personen wird voraussichtlich um etwa die Hälfte sinken: von rund 5.100 Getöteten (2006) auf etwa 2.500 Getötete (2020). In Bezug auf die Schwerverletzten ist ebenfalls mit einer Halbierung im gleichen Zeitraum auf etwa 37.000 Personen zu rechnen (2006: 74.500 Schwerverletzte). Die Anzahl Leichtverletzter reduziert sich mit einem Rückgang um rund 21 Prozent am geringsten. Insbesondere innerorts und auf Autobahnen ist ein starker Rückgang der Anzahl von Unfallopfern zu erwarten. Innerorts wird sich die Anzahl der Getöteten um fast 70 Prozent reduzieren (von knapp 1.400 auf etwa 400 Getötete) – auf Autobahnen beträgt die Reduktion immerhin noch etwa zwei Drittel (minus 64 Prozent von 645 auf etwa 230 Getötete). Die anteilsmäßig größten Rückgänge der Anzahl schwer Verunglückter (Getötete und Schwerverletzte) gibt es bei den Fußgängern (minus 66 Prozent) sowie den Pkw-Insassen (minus 54 Prozent). Den geringsten Rückgang weisen die Nutzer von motorisierten Zweirädern auf (minus 34 Prozent). Deren Bedeutung bei der Anzahl der schwer Verunglückten wächst damit auf einen Anteil von 19 Prozent im Jahr 2020.

Folgerungen

Das im Rahmen des Projektes entwickelte Prognosemodell ermöglicht detaillierte Wirkungsanalysen. Aufgrund seines modularen Aufbaus kann es bei Vorliegen aktueller Informationen zum Unfallgeschehen und den Rahmenbedingungen präzisiert und fortgeschrieben werden. Eine vollständige innere Konsistenz des Modellansatzes ist bislang jedoch noch nicht gegeben. Auf der Basis weiterer Untersuchungen ist eine Verbesserung der inneren Struktur des Modells möglich. Ebenso sind weitere Untersuchungen der empirischen Grunddaten, die Eingang in das Modell finden, sinnvoll.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

  • Bestellung

    Haben Sie Interesse am regelmäßigen Bezug einer oder mehrerer unserer Veröffentlichungen?
    Mit unserem Bestellformular nehmen wir Sie in unseren kostenfreien Verteiler auf.

    Bestellformular