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Bewertung internationaler und nationaler Ansätze für Telematik-Leitbilder und ITS-Architekturen im Straßenverkehr

Für Aufbau- und Vernetzung von Telematiksystemen im Verkehrsbereich fehlt bislang ein nationaler Orientierungsrahmen. In einem Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Straßenwesen wurden bisherige Ansätze in Deutschland und im Ausland analysiert und Empfehlungen für den Aufbau einer nationalen ITS-Architektur in Deutschland formuliert.

Die Grafik zeigt die Begriffssystematik, Begriffshierarchie sowie Symbolik zur Charakterisierung von ITS-Architekturen Begriffssystematik, Begriffshierarchie sowie Symbolik zur Charakterisierung von ITS-Architekturen (Bild: Technische Universität Darmstadt)

Problem

Seit mehreren Jahren existieren in Deutschland Telematiksysteme und Referenzarchitekturen für Verkehrsbeeinflussungsanlagen an Bundesfernstraßen. Bislang fehlt aber ein nationaler Orientierungsrahmen für den Aufbau und die Vernetzung der Telematiksysteme im Bereich des Straßenverkehrs. Eine Folge ist, dass viele Implementierungen unvernetzt als Insellösungen betrieben werden und mögliche Synergien ungenutzt bleiben.

Untersuchungsmethode

Im Forschungsprojekt wurde ein Beschreibungs- und Bewertungsschema für die Analyse von ITS-Architekturen entwickelt. Ferner werden verschiedene deutsche und internationale Initiativen zur Entwicklung von ITS-Architekturen beschrieben. Darüber hinaus thematisiert der Forschungsbericht die Ergebnisse eines Workshops, an dem zahlreiche Experten aus Verwaltung, Industrie, von Dienstleistern, Verbänden und aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft teilgenommen haben. Aus den Analysen wurden Handlungsempfehlungen für die Entwicklung einer ITS-Architektur für Deutschland abgeleitet. Diese Empfehlungen beziehen sich auf den gesamten Prozess zur Erstellung und Fortschreibung eines nationalen ITS-Leitbildes und eines nationalen ITS-Rahmenplans, der Rahmenarchitektur und von Referenzarchitekturen.

Ergebnisse

Es wurden 40 Empfehlungen für den Aufbau einer nationalen ITS-Architektur in Deutschland formuliert. Diese Empfehlungen beziehen sich auf die Bereiche Führungsverantwortung, Zuständigkeiten, Beteiligung, internationale Einbindung und Fortschreibung. Es schließen sich Empfehlungen zu den Bereichen Finanzierung, Verbindlichkeit und Hilfsmittel für die Anwendung der ITS-Architektur an. So wird beispielsweise empfohlen, die Führungsverantwortung für die Erstellung einer nationalen ITS-Architektur in Deutschland beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung anzusiedeln. Die Zuständigkeiten für Aufgaben bei der Erstellung der ITS-Architektur sollten unter Einbeziehung der relevanten Interessengruppen klar definiert werden. Dabei ist die Mitwirkung der Länder und der kommunalen Gebietskörperschaften zu berücksichtigen. In den inhaltlichen Erstellungsprozess der ITS-Architektur sind auch die unterschiedlichen Wissenschaftsbereiche ebenso wie die Privatwirtschaft einzubeziehen. Im Erstellungsprozess empfiehlt sich zudem eine enge Abstimmung mit den Nachbarländern Deutschlands. Bei der Erstellung des nationalen ITS-Rahmenplans sollten geeignete Aufwand-Nutzen-Betrachtungen oder Betrachtungen von Geschäftsfällen berücksichtigt werden.

Folgerungen

Es hat sich bestätigt, dass die Erarbeitung einer umfassenden nationalen ITS-Architektur für Deutschland nach Auffassung einer breiten Mehrheit von Wissenschaftlern und Verkehrsexperten dringend erforderlich ist. In einem konkreten nächsten Schritt sollte daher der Arbeitskreis „ITS-Systemarchitekturen“ aus den Ergebnissen des Forschungsberichtes Handlungsempfehlungen zur Etablierung eines Prozesses für die Einführung einer nationalen ITS-Architektur in Deutschland zusammenstellen und an das zuständige Ministerium übergeben. Um in absehbarer Zeit zu anwendbaren Ergebnissen zu kommen, wird darüber hinaus empfohlen, zunächst eine inhaltlich begrenzte Basisversion der nationalen ITS-Architektur zu entwickeln, die dann sukzessive unter den vorhandenen Anforderungen ausgebaut wird.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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