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Die Bundesanstalt für Straßenwesen ermittelt jährlich auf der Grundlage eines Berechnungsmodells die Kosten, die durch Straßenverkehrsunfälle entstehen. Um den Veränderungen der wirtschaftlichen Eingangsparameter und der Entwicklung des Wissensstands zur Bewertung von Unfallschäden gerecht zu werden, wurde dieses Modell im Rahmen eines Forschungsprojektes in Bezug auf das Jahr 2005 überarbeitet und fortgeschrieben. Demnach ergeben sich für das Jahr 2008 volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 31 Milliarden Euro durch Personen- und Sachschäden infolge von Straßenverkehrsunfällen in Deutschland. Gegenüber dem Vorjahr sind die Unfallkosten damit um etwa drei Prozent (= 970 Millionen Euro) gesunken.
Von den insgesamt berechneten volkswirtschaftlichen Unfallkosten entfielen auf Kosten für Personenschäden im Jahr 2008 insgesamt 14,04 Milliarden Euro; darunter auf Getötete 4,64 Milliarden Euro, auf Schwerverletzte 7,83 Milliarden Euro und auf Leichtverletzte 1,57 Milliarden Euro. Insgesamt entspricht das einem Anteil von 45 Prozent an den Gesamtkosten. Der Anteil der Kosten für Sachschäden betrug 55 Prozent, was einem Kostenumfang von 16,96 Milliarden Euro entspricht.
Mit dem Berechnungsmodell werden die Unfallkostensätze für Personenschäden personenbezogen ermittelt, um die Unfallfolgen nach dem Schweregrad der Personenschäden (getötet, schwerverletzt, leichtverletzt) zu schätzen. Bei den Sachschäden werden die Kostensätze unfallbezogen ermittelt, um sie in Abhängigkeit vom Schweregrad des Unfalls zu schätzen. Einen Überblick über die Kostensätze je verunglückte Person bei Personenschäden sowie je Unfall bei Sachschäden gibt Tabelle 1.
Kostensätze für Personenschäden (je verunglückte Person) | |
---|---|
Getötete | 1.035.165 |
Schwerverletzte | 110.506 |
Leichtverletzte | 4.403 |
Kostensätze für Sachschäden (je Unfall) | |
Unfall mit Getöteten | 40.242 |
Unfall mit Schwerverletzten | 19.436 |
Unfall mit Leichtverletzten | 12.775 |
Schwerwiegendes Unfall mit nur Sachschaden | 19.035 |
Übriger Sachschadenunfall (einschließlich Alkoholunfall) | 5.550 |
Aufgrund von Veränderungen hinsichtlich der Unfallzahlen, Unfallschwere, Kosten im Gesundheitssystem und der Einkommensverhältnisse, die den wirtschaftlichen Verlust durch Straßenverkehrsunfälle maßgeblich bestimmen, wurde das in der Vergangenheit verwendete Berechnungsmodell aus dem Jahr 1996 überarbeitet. Auf Grundlage des neuen Modells wurden die Unfallkosten seit dem Datenjahr 2005 fortgeschrieben. Der dadurch entstandene „Bruch“ zur vorangegangenen Methodik muss dabei - zugunsten einer möglichst realitätsnahen Abbildung der volkswirtschaftlichen Verluste - in Kauf genommen werden. Die gesamten Unfallkosten sind im Vergleich zum Vorjahr infolge eines Rückgangs sowohl der Personenschäden als auch der Sachschäden um etwa 3 Prozent gesunken. Die wichtigste Ursache dieser Entwicklung ist der auch in 2008 erneut deutliche Rückgang der Anzahl tödlich verletzter Unfallopfer um 472 gegenüber dem Vorjahr. Die Kosten durch Getötete im Straßenverkehr sind um fast 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Entgegen dem Trend bei den Personenschäden haben die Kosten für Sachschäden seit 2005 eine Zunahme um 4,4 Prozent zu verzeichnen. Wie sich die Unfallkosten seit der Modellanpassung im Jahre 2005 entwickelt haben, zeigt Tabelle 2.
2005 | 2006 | 2007 | 2008 | |
---|---|---|---|---|
Kosten für Personenschäden | 15,23 | 14,73 | 14,88 | 14,04 |
davon: Kosten für | ||||
Getötete | 5,46 | 5,16 | 5,08 | 4,64 |
Schwerverletzte | 8,15 | 7,98 | 8,16 | 7,83 |
Leichtverletzte | 1,62 | 1,59 | 1,64 | 1,57 |
Kosten für Sachschäden | 16,25 | 16,22 | 17,09 | 16,96 |
Volkswirtschaftliche Unfallkosten insgesamt | 31,48 | 30,95 | 31,97 | 31,00 |
Auch die Unfallkostensätze für Personen- und Sachschäden haben sich entsprechend dem Unfallgeschehen und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickelt. So ist bei den Personenschadenskosten über alle Verunglücktenkategorien gegenüber 2005 ein Zuwachs zu verzeichnen, die stärkste Zunahme bei den Schwerverletzten mit 4,8 Prozent. Bei den Sachschadenskosten sind mit Ausnahme der Unfälle mit Getöteten über alle weiteren Unfallkategorien steigende Kosten je Unfall zu verzeichnen.
Volkswirtschaftliche Kosten durch Straßenverkehrsunfälle in Deutschland
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft M 208, 2010