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Die Verkehrsleistung des Straßengüterverkehrs in Deutschland weist seit Jahrzehnten jährliche Steigerungen auf. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen und zu einer weiter steigenden Beanspruchung der Straßeninfrastruktur führen. Ein Instrument zur Überwachung der Belastung und Beanspruchung des Autobahnnetzes ist das im Aufbau befindliche Achslasterfassungsnetz. Konzeption und fachliche Begleitung des Netzaufbaus liegen in den Händen der Bundesanstalt für Straßenwesen.
Zwischen 1978 und 2007 stieg die Verkehrsleistung des Straßengüterverkehrs um mehr als das Vierfache. Prognosen zufolge wird sie sich bis zum Jahr 2050 noch einmal fast verdoppeln. Da ein nachfrageadäquater Ausbau des Straßennetzes aus ökonomischen und ökologischen Gründen kaum praktikabel ist, wird die Beanspruchung der Straßeninfrastruktur zunehmen. Für die Entwicklung ökonomisch sinnvoller Erhaltungsstrategien, die Einführung neuer Finanzierungskonzepte im Straßenbau und die rechnerische Dimensionierung von Verkehrsflächen ist die Kenntnis der aus dem Straßengüterverkehr resultierenden Belastungen und Beanspruchungen sowie deren zeitliche und räumliche Entwicklung unverzichtbar. Diesem Ziel dient der Aufbau eines repräsentativen Netzes zur permanenten Achslasterfassung auf Bundesautobahnen (BAB).
Das Achslasterfassungsnetz auf BAB wird in vier Ausbaustufen realisiert und soll 40 repräsentative Achslasterfassungsquerschnitte umfassen. Zwei Ausbaustufen mit insgesamt 14 Messquerschnitten und 40 Achslastwaagen sind in sechs verschiedenen Bundesländern bereits realisiert. Auf der Basis umfangreicher Einzelfahrzeugdaten wurde eine Aktualisierung, Präzisierung und Erweiterung eines ersten groben Belastungs-/Beanspruchungs-Modells vorgenommen. Basis für die Aktualisierung des SVIB-BAB Modells (Berechnung der Schwerverkehrsinduzierten Straßenbelastung/-beanspruchung der BAB) waren die Daten von acht Millionen Fahrzeugen des Schwerverkehrs, die zwischen 2004 und 2005 erfasst wurden.
Als relevant für die Straßenbelastung/-beanspruchung erweisen sich in den Messquerschnitten 18 Fahrzeugarten des Schwerverkehrs. Ihr Anteil am Schwerverkehr beträgt im Mittel 99,2 Prozent. Den größten Anteil am Schwerverkehr und somit an der Straßenbelastung und -beanspruchung weisen im Fernverkehr Sattelkraftfahrzeuge mit zweiachsiger Sattelzugmaschine und dreiachsigem Sattelanhänger auf. Ihr Anteil ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und liegt derzeit je nach Messquerschnitt zwischen 35,2 und 63,5 Prozent. Es folgt in der Bedeutung der zumeist im Nahverkehr eingesetzte Lkw ohne Anhänger mit zwischen 8,3 und 16,8 Prozent. Alle anderen 16 relevanten Fahrzeugarten haben einen Anteil am Schwerverkehr von bis zu zehn Prozent. Die wenigsten Fahrzeuge im Schwerverkehr nutzen die zulässigen Gesamtgewichte aus. Ein nicht geringer Anteil der Fahrzeuge überschreitet diese Grenzwerte jedoch auch und beansprucht somit die Straßenbefestigungen überproportional. Der betriebswirtschaftliche Nutzen der Grenzüberschreitungen führt zu volkswirtschaftlichen Nachteilen, beispielsweise zu zeitlich früher notwendig werdenden Instandsetzungsarbeiten.
Mit dem Modell SVIB-BAB ist erstmals die Berechnung der Straßenbelastung/-beanspruchung des Hauptfahrstreifens von BAB anhand der durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke des Schwerverkehrs möglich. Darüber hinaus wurde die Möglichkeit einer Einbindung von an automatischen Dauerzählstellen erfassten Verkehrsmengen des Schwerverkehrs geschaffen. Das erlaubt eine Betrachtung der Straßenbelastung/-beanspruchung auf Netzebene.
Modell zur straßenbautechnischen Analyse der durch der Schwerverkehr induzierten Beanspruchung des BAB-Netzes
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft S 61, 2010
Bundesanstalt für Straßenwesen
Brüderstraße 53
51427 Bergisch Gladbach
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