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Beurteilung der Streustoffverteilung im Winterdienst

In den Wintermonaten geschehen zahlreiche Verkehrsunfälle aufgrund von Straßenglätte. Eine wirksame Glättebekämpfung setzt unter anderem das Ausstreuen von Tausalzen in ausreichender Menge und möglichst gleichmäßiger Verteilung voraus. Um diesen Prozess zu automatisieren, wurden zwei neue Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Streustoffverteilung bewertet. Darüber hinaus wurde eine empirische Untersuchung zur Bestimmung der Wiederholbarkeit der Streustoffverteilung beim Einsatz des Kehrverfahrens durchgeführt.

Das Foto zeigt eine Streumaschine von hinten, die über eine Autobahn fährt Ausbringung von Tausalzen zur Beurteilung der Streustoffverteilung (Bild: Horst Badelt, BASt)

Problem

Eine effiziente Glättebekämpfung mit Streumaschinen setzt eine gleichbleibende Streulage von Tausalzen bei verschiedenen Streudichten und Fahrgeschwindigkeiten voraus. Bislang ist dieser Prozess nicht automatisiert. Die Streufahrzeugführer müssen daher während des Einsatzes eine Nachregulierung vornehmen. Eine genaue Kontrolle der Streustoffverteilung während des Einsatzes durch den Fahrer des Streufahrzeuges erweist sich unter verschiedenen Bedingungen als sehr schwierig. Einen wesentlichen Einfluss auf die Streubildqualität hat auch das eingesetzte Tausalz. Die Streumaschine muss für das jeweils genutzte Tausalz entsprechend justiert sein. Für die Beurteilung von Streubildern für die Feuchtsalzausbringung gab es bisher keine Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Streustoffverteilung.

Untersuchungsmethode

Es wurden zwei neue Verfahren zur Tausalzverteilung untersucht. In einem ersten Verfahren wurden die Streustoffe über Gummimatten ausgebracht und anschließend abschnittsweise aufgesaugt. Beim zweiten Verfahren (Kehrverfahren) wurden sie direkt auf die Fahrbahn ausgebracht. Danach wurden die Streustoffe abschnittsweise wieder aufgenommen. Die anschließende Wägung der Streustoffe lässt eine Bewertung der durchschnittlichen Verteilung in diesen Abschnitten zu. Außerdem wurde die Wiederholbarkeit der Prüfergebnisse des letztgenannten Kehrverfahrens empirisch überprüft. Dabei wurden weitere Einflüsse wie Fahrbahneigenschaften, Witterung und mögliche Fehler bei der Prüfungsdurchführung auf die Streubilder analysiert.

Ergebnisse

Mit beiden Verfahren ist eine Beurteilung von Feuchtsalzstreubildern bei praxisgerechten Fahrgeschwindigkeiten möglich. Das erste Verfahren ist bei der Aufnahme der Streustoffe sehr genau. Es ist aber durch die Herstellung der Prüffläche mit den Gummimatten recht aufwändig. Die Durchführung des zweiten Verfahrens ist schneller zu realisieren. Es konnte eine Wiederfindungsrate über 80 Prozent für feinkörnige Tausalze sowie über 90 Prozent für die in Deutschland meist verbreiteten Steinsalze nachgewiesen werden. Die Untersuchung zur Wiederholbarkeit von Prüfergebnissen des Kehrverfahrens ermöglichte Angaben über die bei der Prüfungsdurchführung entstehenden Toleranzen.

Mit diesem Verfahren waren bei älteren Streumaschinen große Unterschiede in der Streustoffverteilung festzustellen. Neuere Streumaschinen erfüllten bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h die empfohlenen Anforderungen an die Streustoffverteilung. Bei höheren Geschwindigkeiten (bis 60 km/h) entsprach die Streustoffverteilung den Anforderungen in der Regel nicht mehr.

Folgerungen

Das Kehrverfahren hat sich bei durchgeführten Prüfungen der Feuchtsalzverteilungen bewährt. Unter den entsprechenden Voraussetzungen führt es zu ausreichend genauen Ergebnissen. Es wird empfohlen, die Erkenntnisse aus der Untersuchung zur Beurteilung der Streustoffverteilung in Hinweispapiere der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen einzuarbeiten. Von einer breiten Umsetzung der Erkenntnisse durch Hersteller und Anwender ist ein qualitätsgerechteres und sparsameres Ausbringen von Streustoffen zu erwarten.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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