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Computergestützte Medien und Fahrsimulatoren in Fahrausbildung, Fahrerweiterbildung und Fahrerlaubnisprüfung

Das größte Unfallrisiko im Straßenverkehr besteht über alle Altersgruppen hinweg in der Gruppe junger Fahranfänger. Vor diesem Hintergrund mehren sich die Forderungen nach einer Optimierung der Fahranfängervorbereitung. Große Erwartungen werden hierbei in die zunehmende Integration computerbasierter Lern- und Prüfsysteme gesetzt, die einen zusätzlichen Beitrag zur Kompetenzvermittlung und –prüfung leisten könnten. In einem Forschungsprojekt der BASt wurde eine Einschätzung des Maßnahmenpotenzials verschiedener computerbasierter Lehr-Lern-Medien und Prüfsysteme vorgenommen.

Die Grafik zeigt die Nutzeroberfläche eines PC-Ausbildungssystems. Nutzeroberfläche von PC Professional - Lehreransicht (Bild: Springer Transport Media)

Problem

Computerbasierte Lehr-, Lern-, und Prüfungssysteme gewinnen in der Fahraus- und -weiterbildung sowie der Fahrerlaubnisprüfung zunehmend an Bedeutung. Von ihrem Einsatz werden eine verbesserte Vorbereitung von Fahranfängern und eine Verringerung des Unfallrisikos am Anfang der Fahrkarriere erwartet. Zur Einschätzung zukünftiger Einsatzmöglichkeiten dieser Systeme erfolgte eine Sichtung, Dokumentation und Einordnung der vorhandenen computergestützten Lehr-Lern- und Prüfsysteme sowie der darin umgesetzten Lehr-Lernsysteme.

Untersuchungsmethode

Die Untersuchung basiert auf einer Bestandsaufnahme computerbasierter Lehr-Lern-Medien in der Fahranfängervorbereitung und ihrer Anwendung im In- und Ausland. Es wurde eine lehr-lern-theoretisch begründete Beurteilungssystematik entwickelt, mit deren Hilfe bestehende und zukünftige Lehr-Lern-Medien bewertet werden können. Ausgewählte computerbasierte Lehr-Lern-Medien wurden mit dieser Beurteilungssystematik betrachtet und beurteilt.

Ergebnisse

Auf dem internationalen Markt werden vielfältige computerbasierte Informations- und Übungsprogramme angeboten, die aufgrund ihrer problembasierten Wissenspräsentation und der vergleichsweise hohen physischen und funktionalen Abbildungsgenauigkeit zum Aufbau bereits ausgereifterer Kompetenzen und Einstellungen beitragen. Vielfältige Formen tutorieller Unterstützung sowie die Verfügbarkeit verschiedener Schwierigkeitsstufen sorgen für eine ausreichende Anpassung an die individuellen Voraussetzungen des Fahrschülers und erleichtern selbstgesteuertes Lernen. In Deutschland sind PC-basierte Anwendungen zur Schulung fahraufgabenrelevanter Kompetenzen noch wenig verbreitet. Der mögliche Beitrag von Fahrsimulatoren für die Fahranfängervorbereitung beschränkt sich nicht auf das Erlernen der reinen Fahrzeughandhabung und die Einführung in die Bewältigung regulärer Fahr- und Verkehrssituationen. Fahrsimulatoren erscheinen aufgrund ihrer hohen physischen und funktionalen Abbildungsgenauigkeit sowie der hohen ökologischen Validität ihrer Rückmeldung gut geeignet für die Vermittlung fahraufgabenrelevanter Kompetenzen auf der Ebene impliziten Wissens und automatisierter Fertigkeiten.

Folgerungen

Computergestützte Lerntechnologien haben das Potenzial, einen zusätzlichen Beitrag zur Vermittlung fahraufgabenrelevanter Kompetenzen und Einstellungen im Rahmen der Fahranfängervorbereitung zu leisten. Ein verstärkter Einsatz dieser Anwendungen zum Erwerb fahraufgabenrelevanter Kompetenzen im Sinne der Verkehrssicherheit ist wünschenswert. Insbesondere die Optimierung von computerbasierten Lehr-Lern-Programmen stellt einen vielversprechenden Ansatzpunkt für die Zukunft dar. Diese ermöglichen ebenso wie Fahrsimulatoren die individuelle Auseinandersetzung mit den Anforderungen von Fahraufgaben und können charakteristische Aufgabenstellungen wirklichkeitsgetreu bereitstellen. Einer standardmäßigen Integration von Fahrsimulatoren in das bestehende System der Fahrausbildung stehen die hohen Kosten dieser Technologie entgegen. Einer stärkeren Verwendung interaktiver Computerlernprogramme stehen jedoch keine Kostengründe entgegen. Die zentrale Anforderung ist hier in der Entwicklung und Evaluierung weiterer, instruktions- und verkehrspsychologisch umfassender begründeter Lernprogramme einschließlich geeigneter Unterrichtskonzepte für den Fahrschulunterricht und das Selbstlernen zu sehen.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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