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Seit 2005 wird das Fahren mit Licht am Tag (Abblendlicht oder spezielle Tagfahrleuchten) vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur für alle Kraftfahrzeuge empfohlen. Im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen werden seit 2007 die Lichteinschaltquoten am Tag kontinuierlich ermittelt. Demnach liegt die Gesamteinschaltquote für Pkw im Jahr 2019/2020 bei etwa 80 Prozent. Am höchsten sind dabei mit etwa 84 Prozent die Lichteinschaltquoten auf Autobahnen. Vergleichbare Werte wurden für Lkw ermittelt. Damit steigen die Lichteinschaltquoten seit Einführung der Empfehlung kontinuierlich an.
Die Erhebungen werden in 6 Gebieten in Deutschland durchgeführt. Sie finden in allen Gebieten getrennt für die Ortslagen Autobahn (BAB), Landstraße und Innerortsstraße in den Jahreszeiten Winter (November bis Februar), Sommer (Mai bis August) und der Zwischenzeit (März, April, September, Oktober) statt. Die Hochrechnung der Quoten auf ein Jahr erfolgt über die Fahrleistung bei Tageslicht nach Erhebungsintervall und Ortslage. Da das Fahren mit Licht am Tag stark von den Witterungsverhältnissen abhängt, wurden bei der Hochrechnung der Quoten die Daten des Deutschen Wetterdienstes berücksichtigt. Für die Hochrechnung werden die Angaben zur Sonnenscheindauer pro Stunde und die Stunden mit Regen berücksichtigt. Um festzustellen, wie groß der Anteil der Fahrer ist, die immer mit Licht fahren, wurden Auswertungen für alle Stunden mit einer Sonnenscheindauer von 60 Minuten pro Stunde durchgeführt. Zusätzlich wurde das Erhebungskonzept so ergänzt, dass Erkenntnisse über den Anteil von Tagfahrleuchten (TFL) generiert werden können. Diese Informationen sind beispielsweise von Interesse, um die Entwicklung des Ausstattungsgrades der Kraftfahrzeuge auf deutschen Straßen mit TFL zu erfassen.
Den aktuellen Ergebnissen liegen insgesamt 2.268 Zählstunden zugrunde. Dabei wurden 999.797 Fahrzeuge gezählt (832.965 Pkw und 166.832 Lkw).
Dargestellt sind die Ergebnisse für die Erhebungsperiode 2019/2020. Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf die vorangehende Erhebungsperiode 2017/2018.
Bild 1 und Bild 5 zeigen die Entwicklung der Lichteinschaltquoten seit 2007/2008 für die verschiedenen Ortslagen. Dargestellt sind hier die auf das Wetter im Basisjahr 2007/2008 normierten Quoten, wobei die tatsächlich ermittelten Quoten im Erhebungsjahr 2019/2020 nur geringfügig (maximal +/- 0,7 Prozentpunkte) von den normierten Quoten abweichen.
Die Gesamteinschaltquote bei Pkw (Bild 1) liegt im Jahr 2019/2020 bei 79,5 (73,9) Prozent. Am höchsten sind die Lichteinschaltquoten auf Autobahnen mit 83,7 (80,5) Prozent. Auf Landstraßen liegen die Einschaltquoten von Pkw bei 77,4 (73,6) und im Innerortsbereich bei 78,2 (67,3) Prozent.
Die Gesamteinschaltquote bei Lkw (Bild 5) liegt im Jahr 2019/2020 bei 80,3 (72,9) Prozent. Auch hier sind die Lichteinschaltquoten auf Autobahnen mit 85,0 (79,0) Prozent am höchsten, gefolgt von Landstraßen mit 77,2 (70,7) und dem Innerortsbereich mit 77,0 (65,6) Prozent.
Demnach haben sich die Lichteinschaltquoten in allen beobachteten Kollektiven erhöht. Besondere Steigerungen der Lichteinschaltquoten mit über 10 Prozentpunkten sind sowohl für Pkw als auch für Lkw im Innerortsbereich zu verzeichnen.
In der jahreszeitlichen Betrachtung liegen die Lichteinschaltquoten im Winter (November bis Februar) am höchsten, gefolgt von der Zwischenzeit (September, Oktober, März, April) und der Sommerperiode (Mai bis August). Für Pkw lagen die Einschaltquoten im Winter bei 84,5 (81,6) Prozent, in der Zwischenzeit bei 81,0 (75,3) Prozent und im Sommer bei 75,9 (69,3) Prozent. Für Lkw lagen die Lichteinschaltquoten im Winter bei 86,0 (82,5) Prozent, in der Zwischenzeit bei 83,2 (74,8) Prozent und im Sommer bei 75,5 (67,3) Prozent.
Zusätzlich wurden die Einschaltquoten im Sommer bei sonnigem Wetter (Sonnenscheindauer = 60 Minuten pro Stunde) (Bild 2) und bei Wetter ohne Sonne (Sonnenscheindauer < 10 Minuten pro Stunde) (Bild 3) ausgewertet. Hierbei erfolgte die Berechnung des Querschnitts ohne Gewichtung, da die Fahrleistungen in Abhängigkeit von der Witterung nicht bekannt sind. Während die Lichteinschaltquote 2019/2020 bei Sonnenschein im Sommer bei Pkw bei 74,1 (66,4) Prozent lag, war sie bei einer Sonnenscheindauer unter 10 Minuten pro Stunde mit über 78,7 (71,6) Prozent höher. Auch wenn die Lichteinschaltquoten bei geringer Sonnenscheindauer noch immer höher liegen als bei sonnigem Wetter, fallen die Unterschiede längerfristig betrachtet nicht mehr so stark aus wie in den vorangegangenen Erhebungen. Das bedeutet, dass die Lichteinschaltquoten nicht mehr so stark von der Sonnenscheindauer je Stunde abhängig sind wie in den vergangenen Erhebungsperioden.
Seit der Erhebungsperiode 2013/2014 werden auch die zusätzlichen Merkmale der Lichtart erfasst, um eine Abschätzung über den Anteil der Fahrzeuge zu erhalten, die unabhängig von individuellem Verhalten mit Licht am Tag fahren.
Dazu wurden in 5 Regionen die Anteile der definierten Kategorien „Abblendlicht“ und „Tagfahrlicht“ (TFL) bezogen auf alle erfassten Fahrzeuge ermittelt und gegenübergestellt. Eine Gewichtung nach Witterung erfolgt nicht, da TFL unabhängig von der Witterung eingeschaltet sind. Eine Hochrechnung nach Fahrleistungen entfällt ebenfalls, da hier geeignete Grundlagen für die Fahrzeugflotten mit TFL fehlen. Der Anteil der Pkw mit TFL lag in der Erhebungsperiode 2019/2020 bei 60,2 (57,8) Prozent (Bild 4).
Erfassung der Lichteinschaltquoten am Tag von Kraftfahrzeugen in Deutschland
(Erhebung 2019/2020), Bundesanstalt für Straßenwesen (unveröffentlicht)
Thorsten Kathmann
Monika Johannsen
Thorsten Hermes
DTV-Verkehrsconsult GmbH
Aachen
Marcus Bäumer
Manfred Pfeiffer
IVT Research GmbH
Mannheim
Claudia Evers
Bundesanstalt für Straßenwesen
83.0039
Grundlagen des Verkehrs- und Mobilitätsverhaltens
Bundesanstalt für Straßenwesen
Brüderstraße 53
51427 Bergisch Gladbach
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