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Gurte, Kindersitze, Helme und Schutzkleidung – 2020

Die Sicherungsquoten erwachsener Pkw-Insassen sind im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Die Verwendung von Kinderrückhaltesystemen auf Landstraßen ist ebenso gestiegen, wie das Tragen von Schutzkleidung auf Motorrädern. Auch werden mehr Fahrradhelme getragen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen ab 11 Jahren und älteren Menschen. Die Sicherungsquoten im Güterkraftverkehr sind gegenüber dem Vorjahr insgesamt annähernd gleichgeblieben.

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Gurtanlegequoten von erwachsenen Pkw-Insassen Entwicklung der Gurtanlegequoten von erwachsenen Pkw-Insassen (bis 1996: nur westliche Bundesländer, ab 1997: gesamtes Bundesgebiet)

Erhebungsmethode

Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) führt jährlich Verkehrsbeobachtungen in jeweils denselben 6 Ergebungsregionen in Deutschland durch, bei denen die Sicherungsquoten von Pkw-Insassen und das Tragen von Schutzhelmen und Schutzkleidung auf Zweirädern erfasst werden. Die Beobachtungen erfolgen jeweils in 2 Erhebungsperioden im Juni und September. Die Beobachtungen finden für den Pkw-Verkehr innerorts, außerorts und an Autobahnen statt. Die Erhebungen zur Sicherung bei der Zweiradbenutzung erfolgen generell nur im Innerortsverkehr. Die Sicherung im Güterkraftverkehr wird auf Landstraßen und Autobahnen beobachtet. Für die Betrachtung des Sicherungsverhaltens im Querschnitt der Straßenarten werden die auf den einzelnen Straßenarten ermittelten Quoten anhand der jeweils aktuellen Daten zur Fahrleistung in Deutschland gewichtet. Das standardisierte, jährlich in derselben Weise durchgeführte Erhebungsverfahren ermöglicht eine kontinuierliche Fortschreibung der Entwicklung des Schutzverhaltens.

Den aktuellen Ergebnissen liegen Beobachtungen von 18.530 Pkw mit 24.935 erwachsenen Pkw-Insassen zugrunde, ergänzt um eine Zusatz-Stichprobe von 2.022 erwachsenen Fondinsassen und 4.893 kindersitzpflichtigen Kindern (bis zur Vollendung des zwölften Lebensjahres). Die Beobachtungen des Zweiradverkehrs des Jahres 2020 umfassen 14.417 Radfahrer sowie 3.540 motorisierte Zweiradfahrer innerorts. Die Erhebungen im Güterkraftverkehr umfassen 4.470 Fahrzeuge.

Ergebnisse

Dargestellt sind die Ergebnisse für das Jahr 2020. Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Jahr 2019.

Sicherung von Pkw-Insassen

Erwachsene Pkw-Insassen

Die Gesamtsicherungsquote der erwachsenen Pkw-Insassen lag im Querschnitt aller Straßen bei 98,1 (99,1) Prozent. Auf Autobahnen waren 98,8 (99,4), auf Landstraßen 98,5 (99,2) und im Innerortsbereich 96,7 (98,5) Prozent aller beobachteten erwachsenen Pkw-Insassen mit einem Gurt gesichert.

Bezogen auf die Fahrer lag die Sicherungsquote im Querschnitt aller Straßenarten im Jahr 2020 bei 98,1 (99,0) Prozent. Auf Autobahnen sicherten sich 98,9 (99,4), auf Landstraßen 98,7 (99,2) und im Innerortsbereich 96,3 (98,4) Prozent der beobachteten Fahrer mit einem Gurt (Bild 1).

Für die erwachsenen Personen auf dem Beifahrersitz im Pkw vorne lag die Sicherungsquote im Querschnitt aller Straßenarten bei 97,6 (99,3) Prozent: Auf Autobahnen waren 98,0 (99,6), auf Landstraßen 97,4 (99,4) und auf Innerortsstraßen 97,4 (99,0) Prozent der beobachteten Erwachsenen auf dem Beifahrersitz vorne gesichert.

Für erwachsene Fondinsassen lag die Sicherungsquote im Querschnitt aller Straßenarten im Jahr 2020 bei 98,5 (98,5) Prozent. Auf Autobahnen waren 99,1 (99,2), auf Landstraßen 98,3 (98,3) und innerorts 98,3 (98,1) Prozent der beobachteten erwachsenen Fond-insassen mit einem Gurt gesichert (Bild 1).

Kinder

Insgesamt waren 2020 nahezu alle beobachteten Kinder im Pkw im Querschnitt aller Straßenarten gesichert (99,9). Dies trifft sowohl für Autobahnen (99,7), als auch für Landstraßen (99,9) und im Innerortsbereich (99,8) zu (Bild 2).

Der Anteil der Verwendung von Kinderrückhaltesystemen lag auf Landstraßen bei 94,4 (90,3) und innerorts bei 91,2 (91,8) Prozent (Bild 2).

Die Grafik zeigt die Sicherung von Kindern im Pkw – innerorts Sicherung von Kindern im Pkw – innerorts

In der Altersgruppe bis 5 Jahren wurden auf Landstraßen 98,9 (96,9), auf Innerortsstraßen 95,9 (97,8) Prozent mit Kinderrückhaltesystemen gesichert. Auf Landstraßen waren in dieser Altersgruppe 1,1 (2,9), auf Innerortsstraßen 4,1 (2,2) Prozent der beobachteten Kinder mit Erwachsenengurten und damit nicht altersgerecht gesichert.

Kinder ab 6 Jahren waren auf Landstraßen zu 89,8 (85,2) Prozent mit Kindersitzen gesichert. Auf Innerortsstraßen ist die Benutzung von Kindersitzen in dieser Altersgruppe auf 87,4 (86,1) Prozent gestiegen. Auf Landstraßen wurden 10,2 (14,8) und auf Innerortsstraßen 12,6 (13,6) Prozent der Kinder ab 6 Jahren mit Erwachsenengurten und damit nicht altersgerecht gesichert.

Helm und Schutzkleidung auf dem Motorrad (innerorts)

Tragen des Schutzhelms

Von den beobachteten Nutzern motorisierter Zweiräder trugen im Jahr 2020 97,6 (98,0) Prozent der Fahrer und fast alle der beobachteten Mitfahrer von motorisierten Zweirädern (97,5) einen Schutzhelm. Allerdings war der Stichprobenumfang der beobachteten Mitfahrer motorisierter Zweiräder in 2020 sehr gering (n = 84), sodass die Ergebnisse nur eine sehr begrenzte Aussagekraft besitzen.

Tragen von Schutzkleidung

Der Anteil motorisierter Zweiradfahrer, die ergänzend zum Helm Schutzbekleidung trugen, lag bei 68,6 (42,3) Prozent; 38,9 (18,7) Prozent trugen eine komplette Schutzkleidung.

27,4 (25,4) Prozent der Mitfahrer auf motorisierten Zweirädern trugen neben dem Helm weitere Schutzbekleidung, 17,9 (11,0) Prozent trugen eine komplette Schutzkleidung (Bild 3). Auch hier sind die Ergebnisse aufgrund des geringen Stichprobenumfangs sehr zurückhaltend zu interpretieren.

Die Grafik zeigt das Tragen von Schutzhelm und -bekleidung bei motorisierten Zweiradfahrern – innerorts Tragen von Schutzhelm und -bekleidung bei motorisierten Zweiradfahrern – innerorts (bis 1995: westliche Bundesländer, ab 1997: gesamtes Bundesgebiet)

Schutzhelm auf dem Fahrrad (innerorts)

Im Jahr 2020 trugen über alle Altersgruppen hinweg 26,2 (22,8) Prozent der beobachteten Personen auf einem Fahrrad einen Schutzhelm.

82,1 (71,8) Prozent der Kinder von 6 bis 10 Jahren trugen 2020 einen Fahrradhelm. Bei den 11- bis 16-Jährigen ist die Helmnutzung deutlich gestiegen und liegt nunmehr bei 54,4 (34,4) Prozent. In der Gruppe der 17- bis 21-Jährigen ist die Helmnutzung auf 17,8 (13,9), bei den 22- bis 30-Jährigen auf 23,5 (17,5) Prozent gestiegen. Deutlich gestiegen ist die Helmtragequote bei den ab 61-Jährigen auf 43,3 (20,7) Prozent (Bild 4).

Die Grafik zeigt die Fahrradhelmnutzung nach Altersgruppen – innerorts Fahrradhelmnutzung nach Altersgruppen – innerorts

Sicherung im Güterkraftverkehr

Die Gesamtsicherungsquote von Fahrern im Güterkraftverkehr lag im Verkehrsquerschnitt (Autobahn, Landstraße) bei 87,2 (87,8) Prozent. Auf Autobahnen waren 87,8 (88,5) und auf Landstraßen 86,4 (86,9) Prozent der Beobachteten durch einen Gurt gesichert.

Fahrer von Lkw mit deutschem Kennzeichen sicherten sich im Querschnitt aller Straßen zu 86,9 (87,7) Prozent, mit ausländischem Kennzeichen zu 87,8 (88,2) Prozent.

Im Verkehrsquerschnitt lag die Sicherungsquote in Lkw bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bei 90,8 (91,2) Prozent, in Lkw über 3,5 bei 80,9 (90,6) in Lastzügen bei 87,3 (86,7) Prozent (siehe Bild 5).

Die Grafik zeigt die Gurtanlegequoten im Güterverkehr – Verkehrsquerschnitt Gurtanlegequoten im Güterverkehr – Verkehrsquerschnitt

Bibliographische Angaben

Bericht:

Sicherung durch Gurte und andere Schutzsysteme 2020 und 2021
Bericht zum Forschungsprojekt 83.0040, Bundesanstalt für Straßenwesen (unveröffentlicht)

Autoren des Berichts:

Thorsten Kathmann
Monika Johannsen
DTV-Verkehrsconsult GmbH, Aachen

unter Mitarbeit von
Winfried Siegener
Thomas Rödelstab
IS-V Ingenieurbüro Siegener-Verkehrstechnik GmbH, Karlsruhe

Marcus Bäumer
Manfred Pfeiffer
IVT Research GmbH, Mannheim

Autorin dieses Textes:

Claudia Evers
Bundesanstalt für Straßenwesen

Projektnummer:

83.0040

Referat:

Grundlagen des Verkehrs- und Mobilitätsverhaltens

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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