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Marktdurchdringung von Fahrzeugsicherheitssystemen

In Fahrzeuge integrierte Sicherheitssysteme sind zur Vermeidung von Verkehrsunfällen und bei der Abmilderung von Unfallfolgen von größter Bedeutung. Im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurde die Marktdurchdringung von Fahrzeugsicherheitssystemen in Pkw untersucht.

Die Grafik zeigt die Marktdurchdringung von Fahrzeugsicherheitssystemen Durchschnittliche Ausstattung mit ausgewählten Fahrzeugsicherheitssystemen nach Erstzulassung, Art der Zulassung sowie Hauptnutzer (Mittelwert der durchschnittlichen Anzahl ausgewählter Sicherheitssysteme im Fahrzeug) (Bild: BASt)

Aufgabenstellung

Fahrzeugtechnik mit passiven und aktiven sowie intelligenten und kooperativen Sicherheitssystemen kommt in Anbetracht der erreichten Motorisierung und des hohen Verkehrsaufkommens eine zentrale Bedeutung zu. Die BASt beauftragte deshalb das Institut für angewandte Sozialwissenschaft infas und das Institut für Kraftfahrzeuge an der RWTH Aachen (ika) mit einer Untersuchung der Marktdurchdringung ausgewählter Fahrzeugsicherheitssysteme. Die im Jahr 2015 durchgeführte Erhebung ermöglicht einen aktuellen Überblick über die Verbreitung von Sicherheitssystemen. Ermittelt wurde außerdem die Bedeutung verschiedener Kriterien bei der Fahrzeugwahl.

Untersuchungsmethode

Im Rahmen von Telefoninterviews erfolgte eine Befragung von 5.040 Haushalten zur Ausstattung eines ihnen zur Verfügung stehenden Fahrzeugs. Parallel wurden zwei Fokusgruppen von Neu- und Gebrauchtwagenkäufern befragt und Experteninterviews mit Flottenbetreibern und Großkundenbetreuern zur Ausstattung gewerblich genutzter Pkw aus dem Jahr 2013 herangezogen. Bei den ausgewählten 56 Fahrzeugsicherheitssystemen handelt es sich ausschließlich um Technologien, die auf die Sicherheit des Fahrzeugs und der Insassen ausgerichtet waren. Entertainmentsysteme sowie Funktionen zur Steigerung der Energieeffizienz blieben unberücksichtigt.

Ergebnisse

Die weiteste Verbreitung haben passive Sicherheitssysteme wie Airbags, die darauf abzielen, die Folgen eines Unfalls abzumildern. 98 Prozent der Fahrzeuge in Deutschland sind mit mindestens einem Airbag ausgestattet. Seitenairbags erreichen mit 90 Prozent und Kopfairbags mit 56 Prozent eine geringere Marktdurchdringung. Mehr als jedes fünfte Fahrzeug der oberen Mittel- und Oberklasse verfügt über eine Vorkonditionierung zur Optimierung der Sitzposition bei einem drohenden Zusammenstoß, die Ausstattungsquote bei allen Pkw liegt bei fünf Prozent. Nur zwei Prozent aller Pkw haben eine aufstellbare Fronthaube, in der oberen Mittelklasse und Oberklasse verfügt jedoch fast jedes sechste Fahrzeug über ein solches System. Zur Fahrzeugausstattung gehören gleichzeitig häufig aktive und intervenierende Systeme, die Risiken vermeiden und einzelne Fahraufgaben übernehmen. Auch als Folge der gesetzlichen ESP-Pflicht für Neuwagen sind inzwischen 76 Prozent der Pkw in Deutschland mit ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) ausgerüstet. Bei Minis und Kleinwagen beträgt der Ausstattungsgrad 54 und 66 Prozent. Für SUV (Sport Utility Vehicle) und Geländewagen gehört ESP mit 91 Prozent quasi zum Standard. 29 Prozent aller Pkw sind mit Tagfahrleuchten ausgestattet, bei fast jedem vierten Fahrzeug schaltet das Abblendlicht je nach Umgebungshelligkeit automatisch ein und aus. Spezielle Kurven- und Abbiegelichter sind in 15 Prozent der Fahrzeuge vorhanden. Erst knapp jedes zehnte Fahrzeug verfügt über eine automatische Lichteinstellung. 43 Prozent der Pkw in Deutschland verfügen über einen Tempomat. Während in 17 Prozent der Fahrzeuge ein Geschwindigkeitsbegrenzer zu finden ist, ist ACC (Adaptive Cruise Control) mit fünf Prozent noch selten. Die höchsten Ausstattungsraten erreichen beide Systeme mit 56 und 28 Prozent in Fahrzeugen der oberen Mittel- und Oberklasse. Automatische Brems- und Warnsysteme sowie Spurwechselsysteme sind zurzeit mit maximal vier Prozent noch sehr gering verbreitet. Eine Ausnahme bildet die Multikollisionsbremse mit einem Ausstattungsanteil von zehn Prozent in der Kompaktklasse.

Folgerungen

Fahrzeuge der oberen Mittelklasse und der Oberklasse sind am häufigsten mit Sicherheitssystemen ausgestattet und gerade neue Systeme sind in diesen Fahrzeugsegmenten deutlich öfter zu finden als im Segment der Minis oder Kleinwagen. Fahrzeuge mit einer hohen jährlichen Fahrleistung und Nutzungshäufigkeit sind ebenfalls umfangreicher ausgestattet. Die steigende Zahl der Neuzulassungen von SUV und Geländewagen, die häufig mit einer Vielzahl von Sicherheitssystemen ausgestattet sind, schlägt sich statistisch nieder. Private Käufer erachten Systeme besonders dann als sicherheitsrelevant und sinnvoll, wenn sie gesetzlich vorgeschrieben oder seit längerer Zeit etabliert sind. Eigene Erfahrungen mit Sicherheitssystemen führen zu einer positiven Einstellung und bauen Vorurteile ab. Flottenbetreiber nehmen Fahrzeugsicherheitssysteme in der Regel dann in die Fahrzeugausstattung mit auf, wenn deren Nutzen nachgewiesen ist.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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