Navigation und Service

HinweisCookies

Diese Webseite verwendet Cookies. Diese dienen der Zwischenspeicherung bei Bestell- oder Anmeldevorgängen. Nicht erfasst werden Daten wie Nutzungshäufigkeit oder Verhaltensweisen. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Datenschutz.

OK

Einsatzbereiche und Entwurfselemente von Radschnellverbindungen

BASt-Bericht V 320

Jan Malik, Peter Lange, PTV Transport Consult GmbH, Düsseldorf
Rico Andriesse, Goudappel Coffeng BV, Deventer
Peter Gwiasda, Lena Erler, Dirk Stein, Planungsbüro VIA eG, Köln Jörg Thiemann-Linden
95 Seiten
Erscheinungsjahr: 2019
Preis: 18,00 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars beim Carl Schünemann Verlag GmbH

Dieser Bericht steht auch kostenfrei im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.

Unter Radschnellverbindungen (RSV), oft als Radschnellwege bezeichnet, werden Radverkehrsverbindungen verstanden, die vorrangig auf den Alltagsradverkehr ausgerichtete Zielbereiche des Radverkehrs mit hohen Potenzialen über größere Distanzen verknüpfen und ein sicheres und attraktives Befahren mit hohen Fahrtgeschwindigkeiten ermöglichen.

RSV kamen bisher vor allem in europäischen Nachbarländern zur Ausführung, insbesondere in den Niederlanden. Die Entwicklungen in Deutschland sind sehr dynamisch: In zahlreichen Bundesländern beziehungsweise (Metropol-)Regionen und Ballungsräumen werden derzeit Machbarkeitsstudien und Potenzialanalysen erarbeitet, sind in der planerischen oder ersten baulichen Umsetzung.

Mit dem vorliegenden Forschungsprojekt werden zwei Schwerpunktthemen betrachtet: Im Schwerpunkt 1 erfolgt die Erarbeitung eines praxisorientierten Verfahrens zur Potenzialanalyse beziehungsweise –abschätzung von RSV sowie hierauf aufbauend die Erarbeitung einer Nutzen-Kosten-Analyse. Schwerpunkt 2 umfasst die Untersuchung sicherheitsrelevanter Elemente von RSV. Auf Basis einer Bestandsaufnahme einschließlich Verkehrsbeobachtung vor Ort erfolgt die Erarbeitung von inner- und außerörtlichen Entwurfselementen von Strecken und Knotenpunkten.

Schwerpunkt 1

Zur Erarbeitung der Potenzialanalyse wurden zunächst bestehende Ansätze deutscher und europäischer Studien untersucht. Das Hauptaugenmerk, insbesondere in Verknüpfung mit der Nutzen-Kosten- Analyse, liegt hier in der Bestimmung der Verlagerungspotenziale.

Je nach Datenverfügbarkeit der zu untersuchenden Region wurden zwei verschiedene Verfahren entwickelt, die sich im Detaillierungsgrad unterscheiden. Ein detailliertes Verfahren setzt auf bestehende Verkehrsmodelle auf und berechnet mithilfe eines definierten Berechnungsverfahrens die Verlagerungspotenziale. Mit einem überschlägigen Verfahren zu Projektbeginn werden das Verkehrsaufkommen im Untersuchungsgebiet grob berechnet und Verlagerungspotenziale überschlägig abgeleitet.

Für die Nutzen-Kosten-Analyse (NKA) wurden unter anderem die Verfahren des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2030, die NKA zur Bewertung der Effizienz von Radverkehrsmaßnahmen (NKA-Rad) und die standardisierte Bewertung von SPNV-Maßnahmen als Grundlagen verwendet. Die für RSV relevanten Komponenten wurden geprüft und hinsichtlich ihrer Anwendung auf RSV gegebenenfalls angepasst.

Schwerpunkt 2

Eine Sicherheitsbewertung an Streckenabschnitten wurde mit dem Ziel durchgeführt, das Konfliktniveau auf RSV zu untersuchen und die Wirksamkeit unterschiedlicher Arten der Trennung zum Gehweg hin zu prüfen. Dazu wurden an sieben Untersuchungsstrecken in Deutschland und den Niederlanden eine Verhaltensbeobachtung und eine Unfallanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Breite einer RSV von mindestens 4,00 Metern zuzüglich eines separat geführten Gehwegs grundsätzlich geeignet ist, um hohe Radverkehrsmengen aufzunehmen, da die Interaktionen zwischen den Radfahrern untereinander, welche auf der freien Strecke dominieren, ab dieser Breite reduziert werden können.

Der Kenntnisstand zur Sicherheit an Querungsstellen mit Bevorrechtigung für den Radverkehr ist derzeit noch gering, so dass zehn innerörtlicher Knotenpunkte dieser Art Gegenstand der hier vorliegenden Untersuchung waren. Neben einer Verhaltensbeobachtung wurde eine Unfallanalyse durchgeführt. Tendenziell lässt sich aus den Ergebnissen ableiten, dass die bevorrechtigte Querung grundsätzlich als sicher zu bewerten ist und bei einer Verkehrsstärke von bis zu 2.000 Kfz/Tag auf der untergeordneten Straße eingesetzt werden kann. Die Erkennbarkeit der Querungsstelle sollte durch zusätzliche Ausstattungselemente verstärkt werden.

Weiterhin wurden im Rahmen der Untersuchung rechnerische Verlustzeiten und Einsatzbereiche für typische Knotenpunktformen im Zuge von RSV ermittelt.

Application areas and design elements of cycle highways

A bicycle highway (also called cycling superhighway) is a bicycle path which connects the most important destinations of cycling with high potential for long distance routes. It is designed for high velocity and a safe and attractive use.

Bicycle highways used to exist mostly in European neighbouring countries, especially in the Netherlands. The development in Germany in this area is very dynamic. A high number of regions and conurbations (e.g. Duesseldorf, Leipzig, Köln, Mannheim, Ruhr-Region) are analyzing feasibility and potential, first sections are in realisation.

The focus of this project is set on two main subjects. Subject 1 is the development of a practical method to estimate the potential of bicycle highway and related to that, a cost-benefit-analysis. Subject 2 contains the investigation of safety related elements of bicycle highways. Based on a local survey and observation, standardized design elements for roads and intersections in urban and rural areas have been developed.

Subject 1

In a first step to develop a method for a potential analysis, existing studies and guidelines in Germany and neighbouring countries have been studied. The focus, especially for the cost-benefit-analysis, is set on the calculation of the modal shift.

Depending on data availability of the investigated region two different methods were developed. A detailed method is based on already existing transport models and calculates modal shift potentials with a defined calculation method. An approximate method bases on a roughly estimation of the total traffic volume in a defined region and only derives modal shift potentials.

For the development of the cost-benefit-analysis the BVWP 2030 (Federal Transport Infrastructure Plan), NKA-Rad (existing guideline for cost-benefitanalysis for bicycle infrastructure) and Standardisierte Bewertung (standardized tool for measuring public transport) were evaluated. Those benefit components which were relevant for bicycle highways were checked and adjusted if necessary.

Subject 2

Regarding the safety on the open track of bicycle highways, this study will examine the level of conflict and the effect of different approaches to the separation of the cycle highway and the footpath. Behavioural observations and accident analyses have been conducted on seven test sections in Germany and the Netherlands. Results show that a width of at least 4 metres is basically suitable to accommodate a high volume of cycle traffic, as the number of conflicts among cyclists can be reduced from this width on.

As the level of evidence concerning the safety at intersections between roads and independent bicycle highways having the right of way is low, ten test intersections of this type were subject of this investigation. In addition to accident analyses, behavioural observations on each test intersection have been conducted. Results show that intersections of roads and independent bicycle highways having the right of way tend to have a low level of conflict and can be applied to streets with a traffic volume up to 2000 vehicles per day. The perceptibility of these intersections should be increased by additional fitting elements.

Furthermore, time losses and ranges of application for common types of intersections on bicycle highways were calculated this study

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Pressestelle
    Telefon 02204 43-9110
    Telefax 02204 43-1350
    Kontaktformular

  • Presse und Medien

    Dieser Kontakt ist Vertreterinnen und Vertretern der Presse und Medien vorbehalten.
    Für alle anderen Anfragen wenden Sie sich bitte an 02204 43-0.

  • Presse-Abo

    Falls Sie in den Presseverteiler der BASt aufgenommen werden möchten, teilen Sie uns bitte Ihre Kontaktdaten mit: Bestellformular.