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Konzentrationen und Frachten organischer Schadstoffe im Straßenabfluss

BASt-Bericht V 295

Dieter Grotehusmann, Ingenieurgesellschaft für Stadthydrologie mbH Hannover, Benedikt Lambert, Bioplan Landeskulturgesellschaft Sinsheim
Stephan Fuchs, Karlsruher Institut für Technologie Institut für Wasser und Gewässerentwicklung Karlsruhe, Josef Graf, IUS Institut für Umweltanalytik und Schadstoffchemie Stuttgart
69 Seiten
Erscheinungsjahr: 2018
Preis: 5 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars beim Carl Schünemann Verlag GmbH

Dieser Bericht steht auch kostenfrei im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.

Systematische Untersuchungen zur Belastung der Straßenabflüsse mit organischen Schadstoffen, die zum Beispiel in Weichmachern, Tensiden, Klebstoffen, Lacken, Korrosionsschutzadditiven, Benzinzusätzen, Vulkanisierungsbeschleunigern beziehungsweise Alterungsschutzmitteln (Antioxidans) zur Herstellung von Reifen enthalten sind, lagen bislang nicht vor.

Im Rahmen dieses Vorhabens sind an drei Autobahnstandorten an der A6 (Sinsheim-Steinsfurt), A7 (Großburgwedel) und der A37 (Hannover-Kirchhorst) über den Zeitraum eines Jahres von Oktober 2011 bis September 2012 die direkten Straßenabflüsse beprobt worden. Als Parameter wurden Bezothiazole, Alkylphenole, Bisphenol A, Methyltertbutylether (MTBE), Bis(2-ethylhexyl)phtahalat DEHP), PAK, PCB, AOX/EOX, MKW sowie zusätzlich die Schwermetalle Zn, Cu, Pb und Cd untersucht.

Die Eigenschaften der organischen Schadstoffe bedingten besondere Anforderungen an die Probenahmeeinrichtung, die Probenahme und die Analytik. Es wurden großvolumige Probensammelbehälter (rund 900 Liter Inhalt) aus Edelstahl eingesetzt, die im freien Gefälle über eine Auffangwanne am Bankett und eine Edelstahlrinne mit dem direkten Abfluss der Verkehrsflächen befüllt wurden. Eine Behälterfüllung entsprach rund 35 mm Niederschlagsabfluss. Es konnten standortabhängig zwischen 61 Prozent bis 82 Prozent des gesamten des Niederschlagsabflusses über den Zeitraum eines Jahres beprobt werden.

Nach Füllung der Behälter oder spätestens nach einem Monat wurden nach einer Absetzzeit von ≥ 3 Tagen das Überstandwasser und das Sediment im Behälter getrennt beprobt. Dadurch wurde bei den partikelgebundenen Analyten ein hoher Abstand der Messwerte von der Bestimmungsgrenze erzielt und damit eine höhere Messgenauigkeit erreicht. Die Proben wurden zunächst eingefroren und später abflussvolumenproportional zu Quartalsmischproben vereinigt und analysiert. In Vorversuchen wurde der Einfluss der Veränderung der Probenbeschaffenheit nach der max. 1-monatigen Standzeit im Probensammelbehälter untersucht und für die betrachteten Parameter für akzeptabel befunden.

Die Schwermetall-Gesamtgehalte liegen im typischen Konzentrationsbereich von Straßenabflüssen mit hohen partikulären Anteilen (Zn > 77 Prozent, Cu > 81 Prozent, Pb > 91 Prozent). Lediglich bei Cd liegt der partikelgebundene Teil mit 41 – 54 Prozent deutlich niedriger. Für die Schwermetalle ist ein deutlicher Konzentrationsjahresgang mit Höchstwerten im Winter zu verzeichnen.

Die Gesamtkonzentrationen für die organischen Analyten wurden mit den partikulären Anteilen (vergleiche Tabelle 5-19 im Bericht) Für MTBE, ETBE, MBT und MeBT wurden weder in Lösung noch im Sediment Konzentrationen oberhalb der Nachweisgrenze gemessen. Für Benzol, Bisphenol A, Nonylphenol und Octylphenol konnten aufgrund der hohen Bestimmungsgrenzen im Wasser keine partikulären Anteile ermittelt werden.

Die ermittelten Werte für PAK-16 und MKW treten in Straßenabflüssen häufig auf. Bezogen auf die anderen untersuchten organischen Schadstoffe liegen aus anderen Untersuchungen keine vergleichbar repräsentativen Messungen vor. Die hohen Maximalwerte einer Stichprobenuntersuchung an Autobahnen (Stachel et al. 2007) wurden nicht bestätigt.

Für MKW, PAK-16, PCB-6 und DEHP konnte einheitlich ein hoher partikulärer Anteil (> 83 Prozent) festgestellt werden. Für die 3 Benzothiazole (MTBT, BT, OHBT) liegt der partikuläre Anteil bei bis zu 53 Prozent. Beim BTSA ergaben zwei Standorte kleine (≤ 10Prozent) und ein Standort einen hohen partikulären Anteil (79 Prozent).

Ein first flush Effekt wurde nicht nachgewiesen. Die Schadstoffkonzentrationen direkt aufeinander folgender großer Ereignisse waren sehr ähnlich. Die Poren im Fahrbahnbelag des Standstreifens wirken wie ein Sedimentdepot, das sich über längere Zeit entleert.

Bezogen auf die Regenwasserbehandlung kommt dem Rückhalt der Feinpartikel wegen des hohen partikulären Anteils der untersuchten Schadstoffe besondere Bedeutung zu.

Concentrations and loads of organic pollutants in highway runoff

Data on highway runoff pollution caused by organic compounds such as softener, adhesives, tensides, gasoline additives, anticorrosion coatings, and additives used in the tire manufacturing process are rare.

In the framework of this project runoff quality from German highways was monitored at three sites: A6 (Sinsheim-Steinsfurt), A7 (Großburgwedel) and A37 (Hannover-Kirchhorst). Sampling was conducted between October 2011 and September 2012. Concentrations of Bezothiazole, Alkylphenole, Bisphenol A, Methyltertbutylether (MTBE), Bis(2-ethylhexyl)phtahalat DEHP), PAH, PCB, AOX/EOX, MOH and the heavy metals Zn, Cu, Pb und Cd were analyzed in all samples.

According to the specific properties of each particular organic pollutant sampling equipment and procedure were adjusted. High volume (900 liter) stainless steel tanks were used to collect total runoff from a well-defined highway area without any contact to further materials. Therefore, funnels were constructed at the side verge of the different sites to capture runoff from about 26 m2 area of road pavement. The runoff was transported to the sampling tanks by gravity using stainless steel trenches.

The volume of the tanks counts for around 35 mm runoff. Thus, between 61 percent and 82 percent of the annual runoff could be collected at the different sites. After the tanks were filled completely or at the latest after a period of three months, samples from supernatant and sediment were taken. In any case the aim was to produce quarterly mixture samples for further analyses. Both, the long term mixture samples and the separate analysis of the particulate and solute phase allowed obtaining reliable results. Laboratory experiments were conducted to quantify the impact of the long storage of the samples on the concentration of the considered pollutants. The observed alterations were small and hence acceptable.

The analyzed heavy metal concentrations are reflecting typical concentrations for high-way runoff with a high particle-bound share (Zn > 77 percent, Cu > 81 percent, Pb > 91 percent). Only Cd shows a considerable lower particle-bound proportion of 41 to 54 percent.

A significant seasonal variation of heavy metals concentrations with the highest values at the first quarter in winter could be shown.

Total concentrations and particulate fraction for the organic compounds at the three sites are shown in table 5.19 in the report. For MTBE, ETBE, MBT and MeBT, the con-centrations were reported to be below the detection limit. Particulate fractions of the pollutants Benzol, Bisphenol A, Nonylphenol and Octylphenol could not be determined due to the high detection limits in water.

The values obtained for PAH16 and MOH are common and occur frequently in highway runoff. In regard to the other organic compounds, there are no similar studies in the literature available. High maximum values found in a random sample survey at high-ways (Stachel et al. 2007) cannot be confirmed.

A consistent high particulate fraction (> 83 percent) was established for the pollutants MKW, PAK-16, PCB-6 and DEHP whereas for the three Benzothiazole (MTBT, BT, OHBT) a particulate fraction of up to 53 percent was determined. Small particulate fractions (≤ 10 percent) of BTSA were observed in two locations while at one location a high value (79 percent) was measured.

A first flush effect could not be detected. The pollutant concentrations of successive rain events resulted to be similar. The pores in the pavement cover of the road shoulder seemed to be a sediment deposit which empties itself over a long period of time.

In regard to the storm water treatment, the removal of fine particles becomes of para-mount importance mainly because of the high particulate fraction that was measured for all pollutants under investigation.

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    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
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    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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