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Beurteilung der Streustoffverteilung im Winterdienst

BASt-Bericht V 186

Horst Badelt, Karl Moritz, Bundesanstalt für Straßenwesen
78 Seiten
Erscheinungsjahr: 2009
Preis: 5,00 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars beim Carl Schünemann Verlag GmbH

Teil 1: Beurteilung von Feuchtsalzstreubildern und deren Einflussgrößen

Dieser Bericht steht auch kostenfrei im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.

Eine effiziente Glättebekämpfung setzt unter anderem eine möglichst gleichmäßige Verteilung von Tausalzen in ausreichender Menge voraus.

Eine Voraussetzung ist die richtige Eignung der Streumaschine für eine automatische, qualitätsgerechte Ausbringung der Tausalze. Die vorliegenden Anforderungen an Streumaschinen reichen dafür nicht aus. Eine gleichbleibende Streulage bei verschiedenen Streudichten und Fahrgeschwindigkeiten wird nicht gefordert und deshalb von den meisten Streumaschinentypen auch nicht erreicht. Die Streubilder ändern sich unter verschiedenen Einsatzbedingungen in der Praxis meist erheblich.

Die Streufahrzeugführer müssen daher während des Einsatzes eine Nachregulierung vornehmen. Dafür müssen Erfahrungen beim Streufahrzeugführer vorhanden sein. Voraussetzung ist eine entsprechende Schulung.

Bei Neubeschaffungen von Streumaschinen wird die Forderung nach einer automatischen Einhaltung einer Streubreite beziehungsweise -streifenlage bei verschiedenen Streudichten und Fahrgeschwindigkeiten empfohlen.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Streubildqualität hat auch das eingesetzte Tausalz. Die Streumaschine muss für das genutzte Tausalz entsprechend justiert sein.

Für die Beurteilung von Streubildern für die Feuchtsalzausbringung gab es bisher keine Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Streustoffverteilung. Die Ergebnisse der Projektarbeit zeigen, dass die richtige Justierung der Streumaschine und der Einfluss des Fahrtwindes beim Ausbringen zwei wesentliche Einflussgrößen auf die Streustoffverteilung sind.

Deshalb sollte die vorgenommene Justierung der Streustoffausbringung visuell bei Hinterherfahrt mit praxisgerechten Fahrgeschwindigkeiten beurteilt und gegebenenfalls korrigiert werden. Dieses Verfahren ist zwar subjektiv, wird jedoch für eine Einschätzung der Streubreite und -streifenlage als hinreichend genau angesehen.

Für genauere objektive Beurteilungen wurden im Rahmen der Projektarbeit zwei neue Verfahren untersucht. Mit ihnen ist eine Beurteilung von Feuchtsalzstreubildern bei praxisgerechten Fahrgeschwindigkeiten möglich. Beim ersten Verfahren werden die Streustoffe über Gummimatten ausgebracht und anschließend abschnittsweise aufgesaugt. Beim zweiten Verfahren werden die Streustoffe direkt auf die Fahrbahn ausgebracht und anschließend zusammengekehrt. Anschließend werden die Streustoffe abschnittsweise aufgenommen und verwogen.

Das erste Verfahren ist bei der Aufnahme der Streustoffe sehr genau. Es ist aber durch die Herstellung der Prüffläche mit den Gummimatten recht aufwändig, und der Einfluss der andersartigen Oberfläche der Gummimatten auf das Streubild konnte bisher nicht ermittelt werden.

Die Durchführung des zweiten Verfahrens ist schneller zu realisieren. Das Zusammenkehren kann aber bei der Beurteilung von Feuchtsalzstreubildern zu größeren Fehlern führen, da zum einen Anteile der verwendeten Tausalzlösung in die Fahrbahn einziehen und zum anderen Teile der Tausalze aufgrund unzureichender Kehrung nicht erfasst werden können. Zur Feststellung der Wiederholbarkeit der Mess-ergebnisse sind weitere Untersuchungen notwendig.

Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen sind bereits mehrfach publiziert worden. Es wird empfohlen, diese Erkenntnisse auch in einer zu überarbeitenden TLG B3 oder in die vorgesehene Europäische Norm für Streumaschinen und in das Merkblatt für die Überprüfung von Streumaschine einzuarbeiten.

Bei einer breiten Umsetzung der Erkenntnisse durch Hersteller und Anwender wird ein qualitätsgerechteres und sparsameres Ausbringen von Streustoffen erwartet.

Teil 2: Bestimmung der Wiederholbarkeit von Streubildbeurteilung

Dieser Bericht steht auch kostenfrei im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.

Eine gleichmäßige Verteilung der Streustoffe auf der Fahrbahn gemäß den Bedienervorgaben ist für effektive Winterdienstmaßnahmen eine wesentliche Voraussetzung. Viele in der Winterdienstpraxis eingesetzte Streumaschinen mit der Feuchtsalztechnologie erreichen heute nicht die gewünschte Gleichmäßigkeit der Streustoffverteilung. Die vorhandenen Anforderungen und Prüfverfahren für die Streustoffverteilung (TLG B3) entsprechen nicht mehr den heutigen Praxisanforderungen.

Ausgangsbasis in Bezug auf Anforderungen und Prüfverfahren für die Streubildbeurteilungen bei den durchgeführten Untersuchungen waren zwei Arbeitspapiere: der derzeitige Arbeitsstand für eine Europäische Norm zur Streustoffverteilung und ihrer Prüfung sowie Empfehlungen einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Qualitätssicherung für Streumaschinen. Letztere schlägt als neues Verfahren das sogenannte Kehrverfahren vor, dessen Wiederholbarkeit in diesem Projekt zu untersuchen war. Beide Arbeitspapiere geben als Anforderungen gleiche durchschnittlich zu streuende Mindestmengen in 1-m-Längsstreifen vor.

Bei diesem Verfahren werden unter realen Bedingungen ausgebrachte Streustoffe längs der Fahrtrichtung über eine vorgegebene Länge zusammengekehrt und anschließend in jeweils 1-m-Abschnitten quer zur Fahrtrichtung aufgenommen. Durch Wägung der aufgenommenen Streustoffe lässt sich die Einhaltung der entsprechenden Anforderungen bewerten.

Ein entscheidendes Qualitätsmerkmal eines Prüfverfahrens für die Streustoffverteilung ist die sogenannte Wiederfindungsrate der ausgebrachten Streustoffe. In speziellen Versuchen konnte für das Kehrverfahren eine Wiederfindungsrate > 80% für feinkörnige Tausalze sowie >90% für die in Deutschland am meisten verbreiteten Steinsalze nachgewiesen werden.

Eine weitere entscheidende Frage für die Ergebnisbewertung ist die Länge einer zu beurteilenden Streufläche. Hier unterscheiden sich beide genannten Arbeitspapiere. Während die Europäische Norm von einer Prüffeldlänge von 10 m ausgeht, fordern die deutschen Empfehlungen eine durchschnittliche Mindeststreudichte in Längsstreifen mit 20 m Länge.

Versuche mit bereits im Winterdienst eingesetzten Streumaschinen führten trotz gleicher Bedingungen zu sehr hohen Spannweiten der Ergebnisse. Dabei betrug die Länge der Prüffelder 10 m. Keine Maschine erfüllte dabei die gegenwärtigen Anforderungen.

Typprüfungen mit neuen Streumaschinen weisen deutlich bessere Ergebnisse auf. Bis zu einer Geschwindigkeit bis 40 km/h erfüllte ein großer Teil der Streumaschinen die Anforderungen bei einer Prüffeldlänge von 20 m. Bei höheren Geschwindigkeiten bis 60 km/h wurden die Anforderungen mit Ausnahme eines Ergebnisses nicht erfüllt. Die erzielten Ergebnisspannweiten im Bezug zum Mittelwert betrugen dabei in 85% von über 300 betrachteten Streustreifenabschnitten weniger als 30%. Die Höhe der Abweichung ist dabei unabhängig von den Einstellungen am Bedienpult und der gefahrenen Geschwindigkeit. Eine Ausnahme bildet das asymmetrische Streuen mit einer Breite von 12 m und einer Geschwindigkeit mit 60 km/h.

Das Kehrverfahren hat sich bei den durchgeführten Prüfungen für die Überprüfung von Feuchtsalzverteilungen bewährt. Es ist einfach durchführbar, aber aufgrund der Anforderungen an die Prüffeldoberfläche und der notwendigen trockenen Umfeldbedingungen in der Durchführung an zwei sehr einschränkende Voraussetzungen gebunden. Eine Aufnahme des Verfahrens in bestehende Regelwerke der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen wird empfohlen. Eine entsprechende Verfahrensbeschreibung ist Ergebnis des Projektes.

Assessment of spray material distribution in winter road service

Part 1: Assessment of moist-salt scattering patterns and their influential variables

Efficient de-icing requires an even as possible distribution of de-icing salts in sufficient quantity.

A prerequisite is the correct suitability of the spreading machines for an automatic, high quality distribution of the de-icing salts. The existing requirements of spreading machines do not suffice for this. A constant spreading layer at various spreading densities and driving speeds is not required and therefore not achieved by most types of spreader machines. The scattering patterns often change considerably under different operating conditions in practice.

Therefore, readjustments need to be carried out during operation by the spreading machine drivers. The spreading machine drivers must be experienced for this. Prerequisite for this is appropriate training.

For the new procurement of spreading machines, automatic compliance of a spreading width or track positions for different spreading densities and driving speeds are recommended.

The de-icing salt used also has a considerable effect on the scatter pattern quality. The spreading machine needs to be calibrated accordingly for the de-icing salt used.

For the assessment of scatter patterns when spraying moist-salt, no procedures for the quantitative determination of the spray material distribution exist up to now. The results of the project work show that the correct calibration of the spreading machine and the influence of the air flow at output represent two significant influence factors on the spray material distribution.

Therefore, the calibration of the spray material output should be assessed visually, and if necessary corrected by following the spreader at practice orientated driving speeds. Although this is a subjective procedure, it is considered as sufficiently exact for the assessment of spray width and track position.

For more exact, objective assessments, two new procedures were examined in the frame work of this project work. These procedures allow an assessment of moist-salt scattering patterns at practice orientated driving speeds. In the first procedure, the spray material is distributed over rubber mats and subsequently sucked up in segments. In the second procedure, the spray material is distributed on the carria-geway and subsequently swept. In conclusion, the spray material is gathered in segments, and weighed.

The first procedure is very accurate at taking up of spray materials. The assembly of the test area with rubber mats however, is quite costly, and the influence of the different surfaces of the rubber mats on the scatter patterns could not be determined yet.

The second procedure can be executed much faster. The sweeping up can however result in larger errors in the assessment of moist-salt scatter patterns, as for one, parts of the de-icing solution used collect in the carriageway, and secondly, part of the de-icing salts cannot be gathered due to insufficient sweeping. In order to determine the repeatability of the measurement results, further examinations are required.

The results of investigation already carried out have been published repeatedly. It is recommended to incorporate these findings in a revised TLG B3 or into the planned European Standard for Spreading Machines and into the Leaflet for the Assessment of Spreading Machines.

For a wider implementation of the findings by manufacturers and users, a high quality and more economical distribution of spray materials is expected.

Part 2: Determination of the repeatability of spray pattern assessments

An even distribution of spray materials on the carriageway in accordance with the operating instructions is an essential prerequisite for effective winter road maintenance service. Many spreading machines with moist-salt technology used for winter road maintenance do not achieve the desired evenness in spray material distribution. The available requirements and test procedures for the spray material distribution (TLG B3) no longer comply with current practical requirements.

The starting point for the requirements and test procedures for the scattering pattern assessments of the two investigations carried out were two working papers: The current work status for an European Standard for Spray Material Distribution and the testing thereof, as well as recommendations by a federal-state working group on quality assurance for spreading machines. The latter suggests a new procedure, the so-called sweeping procedure, the repeatability of which was to be examined in this project. Both work papers indicated equal average minimum spray quantity per 1 m vertical stripe as a requirement.

In this procedure spray materials distributed vertically to the carriageway over a given length are swept under realistic conditions and subsequently gathered in 1 m sections diagonally to the traffic direction. By weighing the gathered spray materials the compliance with the respective requirements can be assessed.

A decisive quality feature of a test procedure for the spray material distribution is the so-called recovery rate of the distributed spray materials. In specific experiments a recovery rate of > 80% for fine granular de-icing salts and > 90% for the most common rock salts in Germany could be established.

A further decisive question for the assessment of results of an examination is the length of the surface to be treated. Here both work papers mentioned differ. While the European Standard is based on a testing field length of 10m, German recommendations demand an average minimum spreading density in vertical stripes of 20 m length.

Experiments with spreading machines already used for winter road maintenance service resulted in very large ranges in the results, despite equal conditions. The length of the testing fields was 10m. No machine met the current requirements.

Type examination tests with new spreading machines showed clearly improved results. Up to a speed of 40 km/h, a large part of the spreading machines met the requirements at a test field length of 20 m. At higher speeds up to 60 km/h, the requirements were not met, with the exception of one result. The obtained result ranges relating to the average value amounted to 85% out of 300 examined spreading stripe segments, to less than 30%. The amount of deviation is thereby independent of the settings at the control panel and the driving speeds. Asymmetrical spreading with a width of 12 m and a speed of 60 km/h forms an exception.

The sweeping procedure has proved itself in the tests for the examination of moist salt distribution. The procedure is easy to implement, but based on the demands on the test field surface and the required dry environment requirements, it is tied to two very limiting prerequisites. It is recommended including the procedure in existing policies of the FGSV. A relevant procedure description is the result of the project.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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  • Berichte zum Download

    Die Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen stehen ab dem Jahrgang 2003 zum Teil als kostenfreier Download im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.