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Freigabe von Seitenstreifen an Bundesautobahnen

BASt-Bericht V 94

K. Lemke, K. Moritz, Bundesanstalt für Straßenwesen
118 Seiten
Erscheinungsjahr: 2002
Preis: 5,00 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars beim Carl Schünemann Verlag GmbH

Der Seitenstreifen ist nach allgemeinem Verständnis ein fester Bestandteil von Autobahnen. Durch ihn wird neben der Fahrbahn eine zusätzliche freie Fläche für Notsituationen (Unfälle, Pannen, Einsatz von Rettungsdiensten) oder für Betriebs- und Erhaltungsarbeiten zur Verfügung gestellt. Die hohe Bedeutung des Seitenstreifens für den sicheren Betrieb von Bundesautobahnen steht daher auch auf Basis des heutigen Kenntnisstands außer Frage.

Dennoch kann es im Einzelfall eine sinnvolle Lösung sein, als provisorische Maßnahme bis zum Regelausbau einer Strecke (von 4 auf 6 oder von 6 auf 8 Fahrstreifen) den Seitenstreifen für Zwecke des fließenden Verkehrs freizugeben. Diese für den Ausbau vorgesehenen Strecken sind zum Teil durch hohe Verkehrsbelastungen, verbunden mit regelmäßigen Staus und zahlreichen staubedingten Unfällen, gekennzeichnet. In diesen Fällen führt die kurzfristige Beseitigung von Engpässen zu einer eindeutigen Kapazitätssteigerung der betroffenen Strecken und somit zur Verbesserung des Verkehrsablaufs und zur Vermeidung von Staus. Im Hinblick auf die Verkehrssicherheit ist auf der Basis früherer Untersuchungen von einer grundsätzlichen Erhöhung der Unfallraten von etwa 20 bis 30 % an Strecken ohne Seitenstreifen im Vergleich zu Strecken mit Seitenstreifen auszugehen.

Im Rahmen des Erfahrungsaustauschs zur Umnutzung von Seitenstreifen an Bundesautobahnen am 20. Juni 2001 in der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurde über die Erfahrungen und Erkenntnisse aus ersten Pilotprojekten berichtet. Die planungsrechtlichen, baulichen und straßenrechtlichen Voraussetzungen für eine Umnutzung des Seitenstreifens wurden vorgestellt. Weiterhin wurde ein Verfahren vorgestellt, mit dessen Hilfe die Entscheidung darüber, ob und in welcher Form eine Seitenstreifenumnutzung an einer bestimmten Strecke erfolgen sollte, auf der Basis eines Abwägungsprozesses im Einzelfall getroffen werden kann. Darin sind die Verbesserung des Verkehrsablaufs durch die Kapazitätssteigerung auf der einen Seite und die (als negativ unterstellten) Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit, die Nachteile für den Betrieb und die Unterhaltung sowie die Kosten der Maßnahme auf der anderen Seite einander gegenüberzustellen. Für die praktische Anwendung soll das Verfahren in ein DV-Programm umgesetzt werden. Dann wird die Anwendung dieses Verfahrens für die dem BMVBW vorzulegenden Entwürfe vorausgesetzt. Schließlich wurde vorgestellt, in welcher Weise eine temporäre Freigabe des Seitenstreifens praktisch realisiert werden kann. Die dazu seit dem 1. Januar 2002 gültige Regelung der Straßenverkehrsordnung ist im Anhang dargestellt.

Opening up the hard shoulder to regular traffic on Federal German motorways

The hard shoulder is generally understood to be a fixed part of a motorway. It provides an additional unobstructed area for emergencies (accidents, breakdowns and use by emergency service vehicles) or for operational and maintenance work next to the roadway. Consequently, the major importance of the hard shoulder for safe operation of a motorway goes without doubt on the basis of present-day knowledge as well.

Nevertheless, in individual cases, it may be a practical solution to allow traffic regular to use the hard shoulder as a provisional measure until a section of motorway is expanded to planned maximum capacity (from 4 to 6 or from 6 to 8 lanes). Some of these sections, scheduled for expansion, are characterised by high volumes of traffic, associated with regular tailbacks and numerous tailback-related accidents. In such cases, eliminating bottlenecks in the short term leads to a clear increase in capacity on the sections in question and thus both enhances traffic flow and avoids tailbacks. As regards road safety, earlier investigations indicate that there will be a basic increase in accident rate of around 20 to 30% on sections without hard shoulder by comparison with sections with hard shoulder.

On 20 June 2001, experience and findings from initial pilot projects were reported within the framework of exchanging experience in relation to changing how the hard shoulder is used at the Federal Highway Research Institute (Bundesanstalt für Straßenwesen - BASt). The preconditions pursuant to planning legislation, building and road traffic legislation for changing how the hard shoulder is used were presented at this event. In addition, a method was presented for enabling a decision to be made as to whether and in what form use of the hard shoulder should be changed on a specific stretch on the basis of a consideration process from case to case. This involves weighing up the pros and cons of enhancing traffic flow by increasing capacity on the one hand and the impact on road safety (assumed to be negative), the disadvantages for operation and maintenance and the costs of the measure on the other. The method is to be implemented in a computer program for the purposes of practical application. Application of this method will then be a requirement for the drafts to be submitted to the Federal Ministry for Traffic, Building and Residential Affairs (BMVBW). Finally, a scenario was presented indicating how the hard shoulder can be opened up to regular traffic temporarily in practice. The regulation on this, which has been a valid part of the German Road Traffic Regulations since 1 January 2002, is cited in the Annex.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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    Carl Ed. Schünemann KG
    Zweite Schlachtpforte 7
    28195 Bremen
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    Fax: 0421 36903-48
    buchverlag@schuenemann-verlag.de
    www.schuenemann-verlag.de

  • Berichte zum Download

    Die Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen stehen ab dem Jahrgang 2003 zum Teil als kostenfreier Download im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.