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Bestandsaufnahme der Verkehrssicherheitsberatung älterer Kraftfahrerinnen und -fahrer in der hausärztlichen Praxis

BASt-Bericht M 318

Stefanie Schoch, Ramona Kenntner-Mabiala, Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften (WIVW) GmbH, Veitshöchheim
59 Seiten
Erscheinungsjahr: 2021
Projektnummer: 82.0620
Preis: 0,00 €

Dieser Bericht steht ausschließlich kostenfrei im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.

In Deutschland wird Hausärztinnen und -ärzten bei der anlassbezogenen Aufklärung und Sensibilisierung älterer Autofahrender für altersbedingte, fahrrelevante Veränderungen und für den Aufbau entsprechender Kompensationsmöglichkeiten eine Schlüsselrolle zugedacht. Ziel des Projekts war eine detaillierte Bestandsaufnahme von Quantität und Qualität der ärztlichen Verkehrssicherheitsberatung. Hierzu wurde mit 130 Hausärztinnen und Hausärzten eine Online-Befragung durchgeführt.

Der Bedarf für eine Verkehrssicherheitsberatung in den Hausarztpraxen wird von allen Teilnehmenden bejaht. Verkehrssicherheitsberatung war bei einem Großteil der Teilnehmenden noch kein Gegenstand ihrer beruflichen Aus-, Fort- oder Weiterbildung. Es wird ein mangelndes Angebot passender Fortbildungen beklagt. Hauptprobleme, denen die Teilnehmenden bei der Verkehrssicherheitsberatung gegenüberstehen, sind fachliche Unsicherheiten (rechtlicher Rahmen, verkehrsmedizinisches Fachwissen) und Zeitmangel. Auch die Befürchtungen, die gute Beziehung zu Patientin oder Patient zu gefährden, werden erwähnt. Die meisten Teilnehmenden sehen ihre Aufgabe darin, bei eindeutigen Krankheitssymptomen oder bei Medikamenten mit fahrrelevanten Nebenwirkungen darauf hinzuweisen, dass die Fahreignung beziehungsweise Fahrsicherheit eingeschränkt sein könnten. Es ist fraglich, ob das Konzept eines ausführlichen, anlassbezogenen Gesprächs als individualpräventive Maßnahme im Praxisalltag integriert werden kann. Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen hierzu die zeitlichen und personellen Ressourcen, aber auch eine entsprechende Ausbildung.

Die Autorinnen empfehlen, bereits bei der Planung weiterführender Forschungsprojekte zum Thema ärztliche Verkehrssicherheitsberatung den engen Kontakt zu entsprechenden ärztlichen Fachgesellschaften oder auch Forschungsinstituten für Allgemeinmedizin von Universitäten zu suchen und eine Kooperation anzustreben. An diesen Instituten werden die Hausärztinnen und -ärzte von morgen ausgebildet und die Curricula der medizinischen Studiengänge entwickelt. Hier hätte man die Möglichkeit, überregionale Projekte zu koordinieren und zu implementieren.

Inventory of traffic safety consulting of old drivers with the family doctor

In Germany, it is the intended key role of the family doctor to inform and sensitise the patients about individual age-related driving-relevant changes and to develop specific compensation strategies together with the patient. The aim of the present project was a detailed inventory of the quantity and the quality of medical traffic safety consultation. For this, an online-interview with 130 family doctors has been conducted.

All participants agree that traffic consultation by the family doctor is needed. However, for most of the participants, traffic safety consultation has not been part of their professional education so far. The participants complain about a lack of suitable training and education offers. The main problems with which the participants are confronted during traffic safety consultation are specific knowledge gaps (legal frame, traffic medical expertise) as well as lack of time. Furthermore, some participants are worried to endanger the good relationship to their patients. Most of the participants mainly regard it as their task to inform about a possibly impaired driving fitness due to distinct driving-relevant symptoms or about possibly impaired driving safety due to medication causing driving-relevant side effects. It is highly questionable if the concept of a detailed conversation in response to specific needs may be integrated in the daily business of a family doctor as a prevention method based on individual needs. Up to now, to implement this concept, temporal and financial resources as well as an adequate education are missing.

For further research on traffic safety consultation by family doctors, the authors recommend to cooperate with medical expert associations or institutes of general practice at the German universities. At these institutes, the family doctors of tomorrow are educated and the curricula of the medical degree program developed. There are promising possibilities to coordinate and implement nationwide projects.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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  • Berichte zum Download

    Die Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen stehen ab dem Jahrgang 2003 zum Teil als kostenfreier Download im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.