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Bedeutung der Fahrpraxis für den Kompetenzerwerb beim Fahrenlernen

BASt-Bericht M 201

Heide Grattenthaler, Hans-Peter Krüger, Stefanie Schoch, IZVW - Interdisziplinäres Zentrum für Verkehrswissenschaften, Universität Würzburg,
106 Seiten
Erscheinungsjahr: 2009
Preis: 5,00 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars beim Carl Schünemann Verlag GmbH

Mit dem BASt-Projekt 82.232/2002 "Bedeutung der Fahrpraxis für den Kompetenzerwerb beim Fahrenlernen" sollen Erkenntnisse zu einer verbesserten Fahranfängervorbereitung und zur Verringerung des Fahranfängerrisikos erarbeitet werden. In der vorliegenden Literaturstudie als erstem Projektteil wurde eine umfassende Analyse des internationalen Erkenntnistandes zum Fahrfertigkeitserwerb unter besonderer Berücksichtigung des Einflussfaktors Fahrerfahrung durchgeführt. Herangezogen wurden Forschungsbefunde zu Kompetenzdefiziten junger Fahrer und Fahranfänger, zum Vorgehen bei der Ausbildung und Fahrerlaubniserteilung sowie zu weiteren Trainingsmaßnahmen, die sich an Fahranfänger richten.

Zur Identifikation von Risikofaktoren und Bestimmung von Kompetenzdefiziten von Fahranfängern und jungen Fahrern werden meist Unfallstatistiken und Vergleiche von Fahranfängern (Novizen) und mit fahrerfahrenen Fahrern (Experten) herangezogen. Das Forschungsvorgehen ist hauptsächlich themengeleitet (zum Beispiel Unfalltypen und –ursachen, situationale Bedingungen, Alkohol, Fahrverhalten, Risiko- und Gefahrenwahrnehmung) und methodisch durch querschnittliche Daten- beziehungsweise Erhebungsdesigns gekennzeichnet. Längsschnittstudien, die sich gezielt mit der Entwicklung von Fahrfertigkeiten befassen, sind in der Literatur kaum zu finden. Es zeigt sich insgesamt, dass zwar viel darüber bekannt ist, was Fahranfänger und junge Fahrer – vor allem nach dem Fahrerlaubniserwerb – nicht können, unklar ist bisher jedoch wie lange der Fahrfertigkeitserwerb tatsächlich andauert und in welchen zeitlichen Sequenzen einzelne Fertigkeiten erlernt werden.

Im Zusammenhang mit der Vorbereitung von Fahranfängern wird national und international mit hohem Aufwand an Maßnahmen zur Senkung der hohen Unfallraten junger Fahrer gearbeitet. Es steht eine Vielzahl an Veröffentlichungen über die Gestaltung der Fahrausbildung und das Vorgehen bei der Fahrerlaubniserteilung zur Verfügung. Innerhalb und außerhalb Europas sind in diesem Bereich große Unterschiede festzustellen. Als genereller Trend ist in den letzten Jahren zu beobachten, dass in der Ausbildung lange Lernzeiten angestrebt werden, um eine möglichst umfassende Fahrkompetenz aufzubauen. Unterschiedliche Auffassungen bestehen vor allem zu folgenden Aspekten: (1) Ausbildungsdauer und zeitliche Sequenz der Ausbildungsabschnitte, (2) Anteil und Rolle des formalen Lernens, (3) Verhältnis von theoretischer und praktischer Ausbildung und (4) Art und Zeitpunkt der Erteilung von Fahrerlaubnisrechten. Diese Aspekte werden vor allem hinsichtlich ihrer Implikationen für den Fahrfertigkeitserwerb im Ausbildungsverlauf diskutiert.

Weiterhin werden ausbildungsergänzende Maßnahmen für Fahranfänger angeboten, bei denen Formen des E-Learnings (computerbasierte, interaktive Lernprogramme und simulatorgestützte Trainings) und der personalen Instruktion (Aufbaukurse mit theoretischen und fahrpraktischen Lerneinheiten) zu nennen sind. Beispielhaft werden einige dieser ergänzenden Ausbildungsmaßnahmen vorgestellt und hinsichtlich ihrer Rolle im Prozess des Fertigkeitserwerbs diskutiert.

Die umfangreiche Literatur zum Verhalten und zur Ausbildung junger Fahrer spiegelt die nachhaltigen Bemühungen zur Senkung der hohen Unfallrate junger Fahrer wider. Dennoch hat sich die Problemsituation bisher nur wenig geändert. Dies könnte mit dadurch bedingt sein, dass die Forschung sich bislang überwiegend mit der Frage nach dem "WAS" des Lernens und weniger mit der Frage nach dem "WANN" oder dem "WIE" beschäftigt hat. Die Aufgabe einer weiteren Studie zur Frage des Kompetenzerwerbs kann daher nicht sein, den vorhandenen Katalogen von notwendigen Kompetenzen einen weiteren hinzuzufügen, sondern einen Ansatz zu verfolgen, der den Lernprozess selbst thematisiert und empirisch überprüft. Ein entsprechender Ansatz wird vorgeschlagen.

The importance of hands-on driving for skills acquisition when learning to drive

The purpose of the BASt project 82.232/2002 "The importance of hands-on driving for skills acquisition when learning to drive" was to explore options for improving the preparation of beginner drivers and reducing their risks. The first part of the project was a literature study, which has since been completed. It included a comprehensive analysis of the state of internationally available knowledge concerning the acquisition of driving skills, with special consideration of driving experience. It was based on research findings concerning competence deficits of young drivers and beginner drivers, the procedures for driver training and issuing of driving permits as well as additional training measures for beginner drivers.

Accident statistics and comparisons of beginner drivers (novices) with experienced drivers (experts) are commonly used to identify risk factors and to determine competence deficits. The research projects are mainly determined by specific topics (exempli gratia accident types and causes, specific situations, alcohol, driving behaviour, perception of risks and dangers). The research methods are usually based on cross-sectional data or survey designs. Hardly any time-based studies aimed at the development of driving ability can be found in the literature. It is therefore well known what beginner drivers or young drivers cannot do, in particular after obtaining a driving permit, but it is still not clear how long the acquisition of driving skills takes and in what sequence the individual skills are learned.

A considerable effort is being made on a national and international scale regarding the preparation of beginner drivers in order to reduce the high accident rates of young drivers. A multitude of publications on the design of driver training and the procedures for granting driving permits is available. Large differences can be found in this area within and outside of Europe. In recent years, there has been a general trend towards longer learning periods to make the driving competence as comprehensive as possible. Various views are found, in particular with regard to the following issues: (1) duration of the training and sequence in which the training steps are presented; (2) share and role of formal training; (3) balance between theoretical and practical training; and (4) type of driving permits and the time when they are granted. These issues are discussed, in particular with regard to their impact on the acquisition of driving skills during the training period.

Additional measures are offered to supplement the training of beginner drivers, exempli gratia e-learning (computer-based, interactive training programmes and simulation-based training) and personal instruction (advanced courses with theoretical elements and driving practice). Some examples of these supplementary training measures are presented and their role in the skills acquisition process is discussed.

The sustained effort to reduce the high accident rates of young drivers is reflected in the extensive literature regarding the behaviour and training of young drivers. However, little progress has been made with regard to solving the problem. This may be due to the fact that research has mainly focused on the "WHAT" of the learning process and has given relatively little attention to the "WHEN" and the "HOW". A new study on skills acquisition should therefore not just add another catalogue to the already considerable stack of catalogues that list the skills required. It should rather investigate the actual learning process and provide relevant empirical results. An appropriate approach will be proposed.

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    Fax: 02204 43-2550
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  • Berichte zum Download

    Die Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen stehen ab dem Jahrgang 2003 zum Teil als kostenfreier Download im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.