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Moderne Verkehrssicherheitstechnologie – Fahrdatenspeicher FDS und Junge Fahrer

BASt-Bericht M 148

H.-J. Heinzmann; F.-D. Schade, Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg
66 Seiten
Erscheinungsjahr: 2003
Preis: 5,00 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars beim Carl Schünemann Verlag GmbH

Untersucht wird die Frage, ob ein Fahrdatenspeicher (FDS) im Privat-Pkw von jungen männlichen Fahrern präventiv zu einem disziplinierteren und vorsichtigeren Fahren führt. Aus dem Zentralen Fahrzeugregister des Kraftfahrt-Bundesamtes wird dazu eine nach Alter und Wohnsitz des Halters sowie Alter und Leistung des Pkw geschichtete Zufallsstichprobe von Haltern privater Pkw aus sechs Bundesländern gezogen. Ein Teil der Stichprobe wird postalisch um Teilnahme gebeten, ein anderer Teil dient als "stille" Kontrollgruppe S. Bei einer Teilnahmequote von 16 % werden die einwilligenden Personen schichtengerecht auf zwei Gruppen verteilt: Die Personen der Experimentalgruppe E bekommen im Gegensatz zu denen der Kontrollgruppe K einen FDS in ihren Pkw eingebaut. Über 18 Monate werden mittels Befragungen und Abfragen im Verkehrszentralregister (VZR) alle Unfälle und geahndeten Verkehrsverstöße erfasst (bei S nur VZR-Daten). Es stehen schließlich 713 E-, 738 K- und 804 S-Probanden zur Verfügung. Die Auswertung berücksichtigt die Personen entsprechend ihrer tatsächlichen Exposition (summiert für alle E- und K-Probanden: 42 Mio. Pkw-Kilometer, 2000 Beobachtungsjahre).

Durch den FDS im Fahrzeug nimmt weder die Häufigkeit von Unfällen signifikant ab, noch die Höhe des Sachschadens, noch die Häufigkeit registrierter Verkehrsverstöße. Auch eine Eingrenzung auf erhebliche Unfälle mit einer Mitschuld des Fahrers sowie auf erhebliche Verkehrsverstöße im fließenden Verkehr bringt kein anderes Resultat. Kontrolliert werden mögliche Einflüsse auf das Ergebnis durch unter anderem. Ausfallzeiten, die Expositionsgrößen, Gewöhnungseffekte und Unterschiede in der Art der Fahrzeugnutzung. Eine Teststärke-Analyse ergibt, dass die erwartete mindestens 14-prozentige Reduktion der "Verkehrsauffälligkeit" unter vorliegenden Bedingungen (Zielgruppe, Fahrzeugeinsatz) mit einiger Sicherheit ausgeschlossen werden muss, eine beispielsweise nur 5-prozentige Reduktion dagegen nicht.

Insofern lässt der Bericht erkennen, dass die an den Einbau des Fahrdatenschreibers geknüpfte Erwartung einer deutlichen Reduktion von Unfall- und Deliktzahlen sich nicht erfüllt hat. Dieses Hauptergebnis der Untersuchung wurde in jeder Hinsicht abgesichert. Zwar merken die Autoren des Berichtes an, dass der vorgegebene Untersuchungsansatz einer freiwilligen Beteiligung zu einer Selbstselektion der Teilnehmer geführt hat, es kann nach Abschluss der Untersuchung aber dennoch als zweifelsfrei nachgewiesen gelten, dass der bloße Einbau eines FDS keine signifikanten Wirkungen im Verhalten oder Unfallgeschehen nach sich zieht.

Modern road safety technology – Driving Data Storage Unit (Fahrdatenspeicher - FDS) and young drivers

The object of the investigation is to ascertain whether the presence of a Driving Data Storage Unit (Fahrdatenspeicher - FDS) in the cars of young male drivers has a preventative effect by leading to more disciplined and careful driving.

For this purpose a random sample of owners of private cars in six federal states was taken from the Central Traffic Register (Verkehrszentralregister - VZR), which is kept by the Federal Automotive Agency; the sample was sub-divided according to the age and place of abode of the car owner, and according to the age and performance of the car. Some of the sample members were requested by post to participate, other members went to make up S, a "silent" control group. With a participation quota of 16%, the consenting persons were divided into two groups, taking into account the sub-divisions: an FDS was installed in the cars of the persons in E, the experimental group, but not in those of the control group K. Over a period of 18 months, all accidents and punished traffic offences were recorded via surveys and by requesting data from the Central Traffic Register (only data from the Register in the case of S). There were 713 test persons in the E group, 738 in K and 804 in S. The evaluation took the people into account in accordance with their actual exposure (total for all E and K test persons: 42 million car kilometres, 2000 observation years).

The FDS in the vehicle does not result in a significant reduction of accident frequency, or of the extent of material damage, or of the frequency of registered traffic offences. Limiting the analysis to serious accidents where the driver was partly to blame, and to serious traffic offences in moving traffic, does not produce any other result. Checks were carried out on factors which may have influenced the result, inter alia outage times, the exposure variables, the effects of habituation and differences in vehicle use. An analysis of the strength of the test showed that the possibility of attaining the expected reduction in "traffic offences" of at least 14 percent could be excluded under the present conditions (target group, vehicle use) with some certainty, the possibility of a 5 percent reduction, however, could not be excluded.

To this extent the report shows that the expectation linked with the installation of the Driving Data Storage Unit of a significant reduction in accident and offence figures has not been met. This main result of the investigation was supported in every respect. Although the authors of the report note that the specified approach to the investigation, i.e. voluntary participation, led to self-selection by the participants, it can still, after the completion of the investigation, be regarded as proved beyond doubt that the installation of an FDS alone has no significant effects on behaviour or accident occurrence.