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Auswirkungen der Verkehrsüberwachung auf die Befolgung von Verkehrsvorschriften

BASt-Bericht M 126

M. Pfeifer, H. Hautzinger, Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung e.V., Heilbronn
80 Seiten
Erscheinungsjahr: 2001
Preis: 5,00 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars beim Carl Schünemann Verlag GmbH

Straßenverkehrsunfälle resultieren zu einem hohen Anteil aus der Nicht-Beachtung von Verkehrsvorschriften. Insbesondere zu schnelles Fahren und Alkoholeinfluß sind häufig die Ursache schwerer Unfälle. Das Hauptziel des vorliegenden Forschungsprojekts, das Bestandteil der Hauptstudie "Generalpräventive Wirkungen polizeilicher und kommunaler Verkehrsüberwachung" der Bundesanstalt für Straßenwesen ist, besteht darin, den generalpräventiven Effekt polizeilicher und kommunaler Verkehrsüberwachung in den Bereichen Geschwindigkeit und Alkohol im Kontext anderer, die Befolgung beziehungsweise Übertretung von Verkehrsvorschriften determinierender Faktoren in einer simultanen Analyse zu ermitteln.

Theoretische Grundlage der Untersuchung ist die Theorie der Gesetzesbefolgung von K.-D. OPP. Hierbei handelt es sich um ein mehrstufiges Kausalmodell zur Erklärung der Befolgung von gesetzlichen Vorschriften, das für die Zwecke dieser Untersuchung stark erweitert wurde. Als Datengrundlage dient eine standardisierte Befragung von 1.757 Autofahrern in den Städten München, Hamburg, Hannover und Bremen. Dabei stehen Hamburg und München für eine hohe Überwachungsintensität, während Hannover und Bremen eine eher niedrige Kontrolldichte repräsentieren.

Als Ergebnis kann man festhalten, daß die subjektive Entdeckungswahrscheinlichkeit und auch die wahrgenommene Härte formeller Sanktionen einen im Vergleich zu anderen Einflußgrößen (zum Beispiel normative Übereinstimmung mit geltenden Verkehrsvorschriften) eher geringen Effekt auf den Grad der Regelbefolgung besitzen. Der damit verbundene generalpräventive Abschreckungseffekt der Verkehrsüberwachung muß somit als eher gering eingeschätzt werden.

Vielmehr kommt zum Tragen, daß der Befolgungsgrad in den als hoch überwacht eingeschätzten Städten München und Hamburg im Mittel tendenziell niedriger ist als in Hannover und Bremen. Die von den Autofahrern wahrgenommene Kontrollhäufigkeit korrespondiert zwar mit den objektiven Überwachungsintensitäten, jedoch geht hier eine hohe wahrgenommene Kontrollhäufigkeit damit einher, daß den Autofahrern die Kontrollstellen bekannt sind, was sich wiederum stark negativ auf die Befolgung der entsprechenden Verkehrsnormen auswirkt.

Auf der Basis dieser Ergebnisse leitet sich die Empfehlung ab, die Kontrollstellen und auch die Kontrollzeiten so oft wie möglich zu ändern, um die polizeiliche und kommunale Verkehrsüberwachung in generalpräventiver Hinsicht effektiv zu gestalten. Aus der Fülle der Ergebnisse des empirischen Untersuchungsteils können weitere Ansatzpunkte zum Beispiel für Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit abgeleitet werden. Hier wäre etwa eine verstärkte Medienberichterstattung über die Erfolge der Überwachung und die Vermittlung von Informationen zu den Strafhöhen bei Geschwindigkeits- und Alkoholdelikten zu nennen. Darüber hinaus sollten Maßnahmen darauf abzielen, dem Delikt "Übertretung von Tempolimits" seinen Status als Kavaliersdelikt zu nehmen.

Der Originalbericht enthält als Anhänge den verwendeten Fragebogen für Autofahrer und die Fragebögen für Polizeidienststellen und Kommunen zur Erfassung der Überwachungsintensität. Auf die Wiedergabe dieser Erhebungsinstrumente wurde in der vorliegenden Veröffentlichung verzichtet. Sie liegen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen vor und sind dort einsehbar. Verweise auf die Fragebögen wurden im Berichtstext beibehalten.

Effects of the Traffic Monitoring on the Compliance with Traffic Regulations

Road accidents result to a great extent from the failure to comply with traffic regulations. In particular, driving too fast and driving under the influence of alcohol are frequently the cause of severe accidents. The main objective of this research project – which is part of the main study "General preventative effects of traffic monitoring by police and local authorities" by the FEDERAL HIGHWAY RESEARCH INSTITUTE – is to determine in a simultaneous analysis the general preventative effect of traffic monitoring by police and local authorities in the areas of speed and alcohol in the context of other factors which determine the compliance with or violation of traffic regulations.

The theoretical basis of the investigation is the theory of compliance with the law by K.-D. OPP. This involves the multi-stage causal model for the explanation of the compliance with statutory regulations, which was greatly expanded for the purpose of this investigation. The data basis was provided by a standardised inquiry of 1,757 motorists in the cities of Munich Hamburg, Hanover and Bremen. Hamburg and Munich stand for a high monitoring intensity, whilst Hanover and Bremen represent a generally lower monitoring intensity.

As a result it can be ascertained that the subjective probability of being detected and also the perceived stringency of formal penalties tends to have a lesser impact on the degree to which the regulation is complied with compared to other influence parameters (for example normative agreement with the currently effective traffic regulations). The related general preventative discouraging effect of traffic monitoring therefore must be assessed as fairly limited.

Rather, it turns out that the degree of compliance in the cities which are regarded as being intensively monitored, namely Munich and Hamburg, tends to be lower than in Hanover and Bremen. Although here motorists' perceived monitoring frequency corresponds with the objective monitoring intensities, a high perceived monitoring frequency, this however, means that motorists are aware of the monitoring points, which, on the other hand, has a strongly negative impact on compliance with the corresponding traffic standards.

On the basis of these results it can be recommended that the monitoring points and also the monitoring times should be changed as frequently as possible, in order to make monitoring by the police and local authorities effective in a general preventative sense. From the wealth of results of the empirical investigation part other starting points can be drawn, for instance for measures in the sphere of public relations work. Here, for instance, one could cite increased reporting in the media about the success of the monitoring and the provision of information on the severity of the penalties for breaking the speed limit and for drinking and driving. In addition, measures should aim to dispel the idea that "breaking the speed limit" is merely a trivial offence.

The original report contains an annex with the questionnaire used for motorists and the questionnaires for police stations and local authorities for determining the monitoring intensity. This current publication does not include the survey instruments. They are available at the Federal Highway Research Institute (BASt) and can be examined there. References to the questionnaires have been kept in the report text.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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  • Berichte zum Download

    Die Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen stehen ab dem Jahrgang 2003 zum Teil als kostenfreier Download im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.