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Sachschadensschätzung der Polizei bei unfallbeteiligten Fahrzeugen

BASt-Bericht M 125

D. Heidemann, B. Krämer, H. Hautzinger, Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung e.V., Heilbronn
33 Seiten
Erscheinungsjahr: 2001
Preis: 5,00 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars beim Carl Schünemann Verlag GmbH

Gegenstand der Untersuchungen sind die Abweichungen zwischen den Sachschäden von Unfallbeteiligten, die von der Polizei bei der Erstellung der Verkehrsunfallanzeige geschätzt werden und den tatsächlichen Schäden, die erst später aufgrund der Werkstattrechnung oder anhand des Zeitwertes des Fahrzeugs festgestellt werden können. Da nur die polizeilich geschätzten Sachschäden in die amtliche Unfallstatistik übernommen werden, besteht allseits ein erhebliches Interesse daran, etwaige Abweichungen zwischen polizeilich geschätzten und tatsächlichen Sachschäden in Gestalt eines "Anpassungsfaktors" zu ermitteln.

Daher wurden auf Stichprobenbasis die erforderlichen Angaben von Unfallbeteiligten mit Sachschaden erhoben mit dem Ziel, nicht nur den erwähnten Anpassungsfaktor (der konkret als Quotient aus tatsächlichem und polizeilich geschätztem Schaden definiert wurde) zu schätzen, sondern auch ein Konfidenzintervall zu bestimmen, das diesen Faktor mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit von 95 % überdeckt. Darüber hinaus sollte versucht werden, nicht nur einen "globalen" Anpassungsfaktor zu ermitteln, sondern auch statistisch sinnvolle Untergliederungen vorzunehmen.

Aufgrund der Systematik der amtlichen Unfallstatistik mußten die Grundgesamtheit und die Stichprobenerhebung unterteilt werden in

  • beteiligte Kfz-Führer an Unfällen mit Schwerverletzten (Unfallkategorie 2), Unfällen mit Leichtverletzten (Unfallkategorie 3), schwerwiegenden Unfällen mit Sachschaden im engeren Sinn (Unfallkategorie 4) und sonstigen Sachschadensunfällen unter Alkoholeinwirkung (Unfallkategorie 6), sowie
  • beteiligte Kfz-Führer an übrigen Unfällen mit Sachschaden ohne Alkoholeinwirkung (Unfallkategorie 5).

In Erhebung I (Unfallkategorie 2,3,4 und 6) konnte retrospektiv, in Erhebung II+III (Unfallkategorie 5) mußte jedoch prospektiv erhoben werden. Die Stichproben wurden in einer geeigneten Schichtung gezogen.

In Erhebung I wurden insgesamt 2.552 Unfallbeteiligte angeschrieben, von denen 722 (28,3 %) verwertbare Fragebögen zurückschickten. Angaben zu polizeilich geschätztem und tatsächlichem Sachschaden konnten von 626 Unfallbeteiligten dieser Kategorien (24,5 %) gemacht werden. In Erhebung II+III wurden insgesamt 2.884 Unfallbeteiligte angeschrieben, von denen 887 (30,7 %) verwertbare Fragebögen zurückschickten. Angaben zu polizeilich geschätztem und tatsächlichem Sachschaden konnten hier von 744 Unfallbeteiligten der Kategorie 5 (25,8 %) gemacht werden. Non-response-Analysen ergaben, daß trotz der niedrigen, in dieser Höhe aber erwarteten, Antwortquote die Stichproben relativ gut an die betreffenden Grundgesamtheiten angepaßt waren.

Die Hochrechnung der Stichproben ergab schließlich einen globalen Anpassungsfaktor von 1,39, das heißt der erfragte tatsächliche Schaden überstieg den polizeilich geschätzten um 39 %. Dieser Anpassungsfaktor ist mit einem 95 %-Konfidenzintervall von ± 5,7 % behaftet.

Der Anpassungsfaktor wurde auch in Untergliederung nach der Unfallkategorie (bei der Unfallkategorie 5 wurde zusätzlich noch nach Hauptverursachern und sonstigen Beteiligten unterschieden) und der Art der Schadensbehebung ermittelt. Diese Art der Untergliederung ergab sich aus der Bestimmung statistisch signifikanter Einflußgrößen auf den Anpassungsfaktor. Die Ergebnisse differierten in den einzelnen Untergliederungen zum Teil deutlich.

Unfälle der Kategorie 5 werden in der amtlichen Unfallstatistik nur summarisch erfaßt, ohne daß dabei polizeiliche Schadensschätzungen vorgenommen werden. Daher interessiert auch der ansonsten unbekannte "Basiswert" für den Anpassungsfaktor bei Kategorie-5-Unfällen, nämlich der mittlere polizeilich geschätzte Schaden pro Beteiligtem an diesen Unfällen. Er wurde aus der Stichprobe geschätzt zu 3.385,73 DM ± 10,8 %.

Der Originalbericht enthält als Anhänge die Unterlagen für die Erhebungen I, II und III: Es sind dies die Anschreiben an Polizeibehörden und Unfallbeteiligte, Informationsblätter, Erfassungsbogen für die Unfälle der verschiedenen Unfallkategorien, zwei Fragebogen und der Codeplan Auswertungsdatei. Auf die Wiedergabe dieser Anhänge wurde in der vorliegenden Veröffentlichung verzichtet. Sie liegen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen vor und sind dort einsehbar. Verweise auf die Anhänge im Berichtstext wurden beibehalten.

Estimates made by the police of damage to property through vehicles involved in accidents

The object of the investigations are the deviations between the damage to property of those involved in accidents, which were estimated by the police when drawing up the road accident report and the actual damage, which can only be later determined on the basis of the garage repair bill or on the basis of the current market value of the vehicle. Since only the damage to property estimated by the police is taken over in the official accident statistics, there is a great interest from all sides to determine any possible deviations between police estimates and actual damage to property in the form of a "adaptation factor".

Therefore, on the basis of random samples, the necessary information was collected from those involved in accidents with damage to property with the aim of not only estimating the above-mentioned adaptation factor (which was specifically defined as quotient from actual damage and police estimate of damage) but also of determining a confidence interval which covered this factor with a stipulated probability of 95 %. In addition to this, an attempt was to be made to not only ascertain a "global" adaptation factor but also to make statistically-worthwhile classifications.

Due to the systematic arrangement of the official accident statistics, the basic overall data and the random sample survey had to be sub-divided into

  • vehicle drivers involved in accidents with seriously injured persons (accident category 2), accidents with light injuries (accident category 3), serious accidents with damage to property in the narrow sense (accident category 4) and other accidents involving damage to property occurring under the influence of alcohol (accident category 6), as well as
  • vehicle drivers involved in other accidents with damage to property without being under the influence of alcohol (accident category 5).

In survey I (accident categories 2, 3, 4 and 6) the survey was able to be conducted retrospectively, but in survey II + III (accident category 5) the survey had to be conducted prospectively. The random samples were taken in a suitable stratification.

In survey I, out of a total of 2,552 people who had been involved in accidents and were sent questionnaires 722 (28.3 %) sent back usable questionnaires. From 626 (24.5 %) of these people involved in accidents in this category, information could be provided on police estimates and actual damage to property. In survey II+III a total of 2,884 people who had been involved in accidents were sent questionnaires, and 887 (30.7 %) of these people sent back usable questionnaires. Here information on police estimates and actual damage to property could be provided for only 744 people involved in accidents of category 5 (25.8 %). Non-response analyses revealed that despite the low answer quota (which was, however, expected to this extent), the random samples were relatively well adapted to the respective basic overall data.

The projection of the samples ultimately resulted in a global adaptation factor of 1.39, for example the inquired, actual damage exceeded the police estimation by 39 %. This adaptation factor entails a 95 % confidence interval of ± 5.7 %.

The adaptation factor was also determined in the classification according to the accident category (in the case of accident category 5 a differentiation was also made between main culprits and other involved persons) and according to the type of damage registration. This type of classification arose from the determination of statistically significant influence parameters on the adaptation factor. The results differed considerably in the individual classifications.

Accidents of category 5 were only summarised in the official accident statistics, without police estimates being carried out. Therefore the otherwise unknown "basic value" for the adaptation factor for category-5 accidents is also interesting, namely the average police estimate of damage per person involved in these accidents. From the random sample it was estimated at DM 3,385.73 ± 10.8 %.

The original report contains annexes with the documents for the surveys I, II and III. These are the letters to police authorities and people involved in accidents, information leaflets, registration forms for the accidents of the different accident categories, two questionnaires and the code plan evaluation file. This current publication does not include these annexes. They are available at the Federal Highway Research Institute (BASt) and can be examined there. References to the annex have been kept in the report text.