Navigation und Service

HinweisCookies

Diese Webseite verwendet Cookies. Diese dienen der Zwischenspeicherung bei Bestell- oder Anmeldevorgängen. Nicht erfasst werden Daten wie Nutzungshäufigkeit oder Verhaltensweisen. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Datenschutz.

OK

Verhaltensbezogene Kennwerte zeitkritischer Fahrmanöver

BASt-Bericht F 100

Matthias Powelleit, Elke Muhrer, Mark Vollrath, Roman Henze, Louisa Liesner, Torben Pawellek, Technische Universität Braunschweig, Lehrstuhl für Ingenieur- und Verkehrspsychologie, Institut für Kraftfahrzeugtechnik
85 Seiten
Erscheinungsjahr: 2015
Preis: 17,50 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars beim Carl Schünemann Verlag GmbH

Dieser Bericht steht auch kostenfrei im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.

Das wesentliche Ziel des Projekts war es, Kennwerte des Reaktionsverhaltens in sicherheitskritischen Situationen zu erheben. Weiter sollten Rahmenbedingungen für eine standardisierte Erhebung dieses Reaktionsverhaltens erarbeitet werden. Dies kann vor allem als Basis für die Auslegung und Untersuchung der Wirkung von Fahrerassistenzsystemen genutzt werden. Zu diesem Zweck wurden drei Untersuchungen in einem statischen Fahrsimulator durchgeführt, die sich vom Kontext (Stadt: 50 km/h, Landstraße: 100 km/h, Autobahn: 130 km/h) unterschieden. Zur Validierung fand ein vergleichbarer Realversuch im Stadtbereich statt. Dabei wurde jeweils der Einfluss der Umgebung, der Erwartung und von kognitiver Ablenkung auf die Art der Reaktion (Lenken, Bremsen, kombinierte Reaktionen) und die Reaktionszeiten untersucht. An der Untersuchung nahmen insgesamt 131 Fahrer im mittleren Altersbereich zwischen 20 und 40 Jahren teil, wobei etwa die Hälfte weiblich war. In den kritischen Situationen tauchte entweder ein Fußgänger oder stehendes Fahrzeug plötzlich vor dem eigenen Fahrzeug auf oder ein Führungsfahrzeug bremste unerwartet stark.

Beim Vergleich von Realfahrt und Simulator zeigte sich eine hohe Validität der Simulatorergebnisse. Die Wahl des Fahrmanövers hing maßgeblich von der zur Verfügung stehenden Zeit und dem Ausweichraum ab. Bremsreaktionszeiten lagen zwischen 1.0 (Stadt) und 1.1 (Autobahn) Sekunden, Lenkreaktionszeiten zwischen 0.7 (Stadt) und 1.3 (Autobahn) Sekunden. Bei der Folgefahrt verlängerte sich die Reaktionszeit um etwa 0.2 – 0.3 Sekunden. Ein Einfluss der kognitiven Ablenkung war nicht nachzuweisen. Dagegen fanden sich deutliche Lerneffekte, was zu einer Verkürzung der Reaktionen um 0.2 - 0.4 Sekunden führte. Aus den Ergebnissen lässt sich ein Set von 9 Situationen definieren, mit denen man unterschiedliche Arten von Reaktionen und die durch die situativen Bedingungen beeinflussten Reaktionszeiten untersuchen kann.

Behaviour-related parameters in time-critical driving-situations

The main aim of the project was to provide typical values of reaction behavior in safety-critical situations in traffic. Additionally, test conditions were to be defined in order to enable a comparable examination of reaction behavior by other researchers. The results can be used to design and evaluate advanced driver assistance systems in standardized conditions. To this aim three driving simulator studies were conducted using a static simulator. Each of the studies used a different context (town: 50 km/h, rural road: 100 km/h, highway 130 km/h). For validation purposes a comparable study with a real car was done for the town context. In each of the studies the influence of the surrounding, expectations of the driver and of cognitive distraction was examined with regard to the type of reaction (steering, braking, combined reaction) and reaction times. N = 131 participants were between 20 to 40 years of age. About half of them were female. In the critical situations, either a pedestrian or a standing car suddenly appeared in some distance of the own, moving car. In an additional situation a lead car suddenly braked.

Comparing simulator and real driving showed a high validity of the simulator results. The type of reaction depended on the time left to react and the available space. Brake reaction times were between 1.0 s (town) and 1.3 s (highway). Steering reaction times were between 0.7s (town) and 1.1s (highway). Reaction time during car following were about 0.2 - 0.3 s slower. There was no effect of cognitive distraction. However, there were strong learning effects leading to reaction times which were between 0.2 - 0.4s shorter. From the results, a set of 9 situations is defined which can be used to examine different reaction types and reaction times depending on relevant situational characteristics.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

  • Zu beziehen über

    Carl Ed. Schünemann KG
    Zweite Schlachtpforte 7
    28195 Bremen
    Telefon: 0421 36903-53
    Fax: 0421 36903-48
    buchverlag@schuenemann-verlag.de
    www.schuenemann-verlag.de

  • Berichte zum Download

    Die Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen stehen ab dem Jahrgang 2003 zum Teil als kostenfreier Download im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.