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Aus- und Weiterbildung von Lkw- und Busfahrern zur Verbesserung der Verkehrssicherheit

Bisher liegen keine detaillierten Erkenntnisse zum Stand der Aus- und Weiterbildung von Personen, die beruflich im gewerblichen Personen- und Güterverkehr als Kraftfahrer/innen tätig sind, vor. Im Forschungsprojekt werden die unterschiedlichen Ausbildungs- und Berufszugangsvarianten beschrieben sowie Befragungen zum Stellenwert verschiedener Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten durchgeführt.

Die tabellarische Darstellung zeigt die Ausbildungsgänge Ausbildungsgänge zum Berufskraftfahrer/zur Berufskraftfahrerin im Ländervergleich

Problem

Der staatlich anerkannte Ausbildungsberuf „Berufskraftfahrer/Berufskraftfahrerin“ existiert in Deutschland seit 1974. Während Frankreich und die Niederlande über obligatorische Berufskraftfahrerausbildungen verfügen, besteht für Kraftfahrer, die in Deutschland im gewerblichen Personen- und Güterverkehr tätig sind – ebenso wie in der Schweiz - eine solche Zugangsvoraussetzung nicht. Bislang ging man davon aus, dass weniger als 5 Prozent der Fahrer über eine fachspezifische Ausbildung zum Berufskraftfahrer verfügen und der überwiegende Teil die Tätigkeit ausschließlich auf der Grundlage der jeweiligen Bus- oder Lkw-Fahrerlaubnis ausübt. Detaillierte Informationen zum Stand der Aus- und Weiterbildung des Fahrpersonals liegen bislang nicht vor.

Untersuchungsmethode

Im Rahmen einer Literaturanalyse wurden Daten zur Struktur der Beschäftigten abgebildet sowie die derzeitigen und künftigen Ausbildungs- und Berufszugangsvarianten dargestellt. Der empirische Teil des Forschungsprojektes wurde in Form mündlich-persönlicher Interviews durchgeführt. Insgesamt wurden 805 Personen aus dem Transportgewerbe sowie Schüler der achten und neunten Klasse zum Stellenwert und zu Kenntnissen verschiedener Aus- und Fortbildungsformen befragt.

Ergebnisse

Mit zirka 20 Prozent liegt der Anteil an Fahrern mit staatlich anerkannter Berufskraftfahrerausbildung höher als bislang angenommen. Dennoch lässt sich aus dem Gesamtergebnis der Studie ein geringer Stellenwert der formalen Berufskraftfahrerausbildung erkennen. Sowohl die Fahrer selbst als auch die befragten Unternehmen sahen kaum Unterschiede zwischen Fahrern mit und ohne Berufskraftfahrerausbildung. Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Verkehrssicherheit und Ausbildungsstand ergaben sich aus den Befragungsdaten ebenfalls keine Anhaltspunkte für Vorteile von Fahrern mit formaler Berufskraftfahrerausbildung. Weiterhin wurde festgestellt, dass Schulabsolventen der entsprechenden Jahrgänge nur selten über Kenntnisse zu diesem Berufsbild verfügen und das Interesse an einer solchen Ausbildung gering ist. Das Durchschnittsalter des Fahrpersonals liegt – je nach Fahrzeugklasse – bei 43 bis 48 Jahren. In den kommenden Jahren kann verstärkt von einem Fahrer- und Nachwuchsmangel ausgegangen werden. Bezüglich der Fortbildungsmaßnahmen ergibt sich folgendes Bild: Bei den absolvierten Schulungen dominieren die Themen Gefahrgut, Ladungssicherung, wirtschaftliches Fahren, Erste Hilfe sowie Fahrsicherheitstrainings. Bei den Schulungsinhalten, die von Lkw- und Busfahrern für die Zukunft als wichtig erachtet wurden, wurde der Bereich Erste Hilfe mit der höchsten Priorität bewertet.

Folgerungen

Die gesellschaftliche Aufwertung des Berufsbildes des Berufskraftfahrers erscheint als eine wichtige Voraussetzung für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine Etablierung höherer Sicherheitsstandards. Bestrebungen, Transportunternehmen für Ausbildungsmöglichkeiten im dualen System (dreijährige Ausbildung in Betrieb und Berufsschule) zu gewinnen, sollten verstärkt werden. Ebenso sollten Bemühungen, Schulabsolventen hinsichtlich der Ausbildungsmöglichkeiten im Transportgewerbe umfassend zu informieren, intensiviert werden. Der Bericht stellt ein Stimmungs- und Meinungsbild der derzeitigen Situation im Transportgewerbe dar. Sobald erste Erfahrungen mit der Umsetzung des Berufskraftfahrerqualifikationsgesetzes vorliegen, sollten erneut entsprechende Informationen eingeholt werden, um bewerten zu können, inwieweit Veränderungen bezogen auf den Stellenwert der Berufskraftfahrerausbildung erfolgt sind.

Training and advanced training of truck and bus drivers for improving traffic safety

The current study presents a review and evaluation of various forms of training of professional drivers in Germany. In addition, reasons for the low level of trainings were investigated as well as the relationship between training level and traffic safety. A sample of 805 persons of relevant target groups were surveyed with regard to their knowledge and the importance of training and advanced education of professional drivers. The report sums up the results and draws conclusions regarding improvements and future needs.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de