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Anschlussstellen mit dynamischen Wegweisern mit integrierter Stauinformation

Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Verbesserung der Flüssigkeit des Verkehrs werden seit längerem kollektive Verkehrsbeeinflussungsanlagen auf Autobahnen errichtet und betrieben, die zugleich Stauinformationen liefern. Eine begleitende Untersuchung zur Akzeptanz derartiger informationsgestützter Wechselwegweiser und ihrer Wirkung aus verkehrlicher und wirtschaftlicher Sicht wurde im Raum Leipzig durchgeführt.

Problem

Zu den kollektiven Verkehrsbeeinflussungsanlagen auf Autobahnen zählen auch Netzbeeinflussungsanlagen, mit denen die Verkehrsteilnehmer etwa bei Stau und Unfällen über alternative Autobahnabschnitte geleitet werden können. Ein Pilotprojekt des Bundes, der Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie der Stadt Leipzig sollte auch die Akzeptanz derartiger informationsgestützter Wechselwegweiser mit integrierter Stauinformation (dWiStA) untersuchen und ihre Wirkung aus verkehrlicher und wirtschaftlicher Sicht bewerten. Die konkreten örtlichen Ergebnisse sollten zu allgemein anwendbaren Aussagen über Einsatzkriterien für dWiSta an Anschlussstellen aufbereitet und Möglichkeiten für weitere potenzielle Anzeigeinhalte aufgezeigt werden.

Untersuchungsmethode

Die Untersuchung umfasste unter anderem die Auswertung von Erfahrungen anderer Städte, die methodische Auswahl von zu untersuchenden Ereignissen, Untersuchungen der Verkehrsbeeinflussung mit und ohne den Einsatz von dWiSta, die Darstellung der Akzeptanz von dWiSta in Abhängigkeit von Ereignissen und Anzeigeninhalten, Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen sowie Empfehlungen für Kriterien zum Einsatz von dWiSta. Zur Problemlösung erfolgten Kooperationen mit Städten, Regionen und überregionalen Institutionen.

Ergebnisse

Das dWiSta-Planungs- und Umsetzungskonzept für den Raum Leipzig ist Bestandteil des integrierten Verkehrssystemmanagements (VSM) Leipzig. Die Leitstrategien der ersten Ausbaustufe beinhalten mögliche Alternativroutensteuerungen im BAB-Netz sowie für die Zielführung zum Zentrum Leipzig und zu ausgewählten P+R-Plätzen. Die Einbindung der innerstädtischen Lichtsignalanlagen im nachgeordneten Straßennetz ist zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen. Für das regionale Verkehrsmanagement im Raum Leipzig, das die Vernetzung der außer- und innerörtlichen Verkehrsbeeinflussung sowie des motorisierten Individualverkehrs und des ÖPNV anstrebt, sind straßenseitig installierte dynamische Systeme zur Verkehrslenkung/-beeinflussung und Verkehrsinformation ein wesentlicher Bestandteil. Mit ihnen können aktuelle Verkehrsdaten erfasst, unvorhersehbare Ereignisse teilweise automatisch detektiert und die entsprechenden Steuerungsstrategien aktiviert werden. Durch eine gezielte, aktuelle und richtige Verkehrsinformation werden die Verkehrsteilnehmer in die Lage versetzt, sich rechtzeitig auf Verkehrsstörungen einzustellen und gegebenenfalls ihre Fahrtroute zu optimieren. Die dynamischen Systeme können mit der statischen Beschilderung und der kollektiven Verkehrsinformation sinnvoll verknüpft werden. Zur Homogenisierung der straßenseitigen Ausrüstungen im Hinblick auf Gestaltung und Anzeigeinhalte bieten dWiSta-Tafeln an BAB-Anschlussstellen eine geeignete Lösung. Erste Befragungen ergaben eine gute Akzeptanz der dWiSta-Routenempfehlungen.

Mit einer beispielhaften Nutzen-Kosten-Rechnung für Bau und Betrieb der dWiSta-Ausstattung an einer Anschlussstelle konnte gezeigt werden, dass in Abhängigkeit von Ereignishäufigkeit, Verkehrsbelastung und Umwegfaktoren ein hoher Nutzenquotient erreicht werden kann. Somit kann bereits bei der verkehrstechnischen Planung von Alternativroutenführungen und damit von dWiSta-Standorten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit genommen werden.

Folgerungen

Aus den Ergebnissen der Untersuchungen können konkrete Empfehlungen für die Optimierung und Ergänzung des dWiSta-Systems im Raum Leipzig als Bestandteil des integrierten Verkehrsmanagements gegeben und Kriterien für den Einsatz von dWiSta an BAB-Anschlussstellen im Sinne künftig einheitlicher Planungsrichtlinien abgeleitet werden. Die Wirkungen sind nach einer längeren Betriebsphase zu evaluieren und daraus notwendige Systemergänzungen abzuleiten. Die Empfehlungen für Einsatzkriterien umfassen die Aspekte Einsatzziele und -formen, verkehrliche Rahmenbedingungen, Befolgungsgrad und Nutzen-Kosten-Verhältnis, Systemaufbau und Steuerungskonzept, Standortwahl und Ausstattungsumfang, Anzeigeninhalte und Gestaltung sowie Anforderungen an die nachgeordnete Wegweisung. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit „dWiSta Leipzig“ können zur Überarbeitung und möglichen Erweiterung der bestehenden dWiSta-Regelwerke beitragen. Die dWiSta an Anschlussstellen können in Abhängigkeit von verkehrlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sinnvoll in verkehrliche, systemtechnische und betriebsorganisatorische Lösungen des Verkehrsmanagements eingebunden werden.

Dynamic signposts with integrated congestion information - dWiSta

A dWiSta system was planned and installed as a pilot project in the Leipzig region at three federal motorway interchanges and eight motorway junctions. The acceptance of such information-based signposts was to be investigated, in particular with regard to their use at motorway junctions, and their effect was to be evaluated from a traffic control and economic point of view. An example of a cost-benefit analysis for the installation and operation of dWiSta at a motorway junction in the Leipzig region showed a high benefit ratio depending on the frequency of events, the traffic load and the detour factors. The results of the investigation consist of specific recommendations concerning the further implementation of dWiSta in the Leipzig region and of generally applicable usage criteria for dWiSta at federal motorway junctions.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de