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Fahrerlaubnisbesitz in Deutschland

Informationen über den Fahrerlaubnisbesitz der Wohnbevölkerung sind eine wichtige Grundlage zur Beantwortung von diversen Fragestellungen, wozu auch Fragen der Verkehrssicherheit gehören. Während Erteilungen, Umschreibungen und Entziehungen von Fahrerlaubnissen regelmäßig erfasst werden, gibt es keine aktuellen Bestandsstatistiken, auf die bei Bedarf zurückgegriffen werden könnte. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen diese Lücke schließen.

Tabelle zeigt den Fahrerlaubnisbestand 2002 bis 2004 nach Klassen Fahrerlaubnisbestand 2002 bis 2004 nach Klassen (Quellen: KBA, Berechnungen des DIW, Berlin)

Problemstellung

Parallel zur Einführung der neuen EU-weiten Fahrerlaubnisklassen wurde in Deutschland zum 1.1.1999 ein Zentrales Fahrerlaubnisregister (ZFER) beim Kraftfahrt-Bundesamt installiert. Hier werden alle seither erteilten Fahrerlaubnisse, Umschreibungen und Verlängerungen registriert. Vor dem 1.1.1999 erworbene Fahrerlaubnisse (Alt-Fahrerlaubnisse) sind nur zum Teil enthalten. In Kombination mit den im Verkehrszentralregister enthaltenen Daten ergibt sich ein Fahrerlaubnisbestand, der von Jahr zu Jahr umfassender wird und für die nachwachsende Generation potenzieller Fahrerlaubnisbesitzer eine Vollerhebung darstellt. Eine entscheidende Problematik besteht jedoch darin, dass der Wegfall von Fahrerlaubnissen, der durch Tod oder Auswanderung verursacht wird, nicht abgebildet werden kann. Aufgabe des Projektes war es daher, ein Verfahren zur jährlichen Fortschreibung einer Statistik zum Fahrerlaubnisbesitz zu entwickeln und für die Jahre 2002, 2003 und 2004 zu implementieren.

Vorgehensweise

Betrachtet wurden neun nach Fahrzeugkategorien zusammengefasste Klassen: Pkw (B/BE), Lkw (C1/C1E und C/CE), Busse (D1/D1E/D/DE), Leichtkrafträder und Krafträder (A1/A), Mopeds/Mokicks (M), Traktoren (L und T), dreirädrige Kleinkrafträder, vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge (S). Der Anfangsbestand jeder Klasse für das Jahr 2002 wurde auf Basis der Ergebnisse empirischer Erhebungen und Informationen aus den Registern und unter Berücksichtigung geltender Übergangsregelungen für Alt-Fahrerlaubnisse bestimmt. Ausgenommen wurde die Klasse S, deren Einführung erst am 1.2.2005 erfolgte. Die jährliche Fortschreibung der einzelnen Klassen erfolgt anhand eines nach Geschlecht und Jahren differenzierten Bevölkerungskohortenmodells. Das Ergebnis ist eine nach Alter, Geschlecht und Fahrerlaubnisklassen differenzierte Statistik, die die Zahl der Berechtigungen zum Führen eines Fahrzeugs ausweist, unabhängig davon, in welchem Umfang von diesen Berechtigungen Gebrauch gemacht wird.

Ergebnisse

Für die Jahre 2002 bis 2004 liegen detaillierte Ergebnisse zu den einzelnen Fahrerlaubnisklassen vor. Eckwerte des Fahrerlaubnisbestands jeder Klasse sind in der tabellarischen Übersicht dargestellt.So verfügten beispielsweise im Jahr 2004 in Deutschland 53,1 Millionen Personen über eine Pkw-Fahrerlaubnis. Frauen besitzen seltener eine Pkw-Fahrerlaubnis als Männer; die Besitzquoten jüngerer Frauen haben sich jedoch denen der Männer angeglichen. Die meisten Fahrerlaubnisse weist die Fahrerlaubnisstatistik für die Klassen M und L aus. Beide Fahrerlaubnisse können einerseits ab 16 Jahren erworben werden, zum anderen werden sie aber auch beim Erwerb der Pkw-Klasse B/BE automatisch miterteilt. Der Fahrerlaubnisbestand von M und L enthält damit eher die Zahl der Berechtigten zur Führung eines Moped/Mokicks und eines kleinen Traktors als die Zahl derer, die tatsächlich ein solches Fahrzeug führen.

Folgerungen

Mit der Fahrerlaubnisstatistik ist ein Fundament gelegt, auf dem für weitere Fortschreibungsjahre aufgebaut werden kann. Der Bedarf für die Fortschreibung der Statistik leitet sich zum einen aus Fragestellungen ab, die auf den demographischen Wandel hin zu einem wachsenden Anteil Älterer bezogen sind. Zum anderen bieten fortgeschriebene Daten aktuelle Querschnittinformationen, zum Beispiel zur Zahl potenzieller Fahrer und Fahrerinnen von Leichtkrafträdern. Interessant dürften auch die Auswirkungen des Modellversuchs “Begleitetes Fahren” auf die Ausstattung junger Menschen mit Pkw-Fahrerlaubnissen sein.

Driving licence ownership in Germany

Since 1st of January 1999 all driving licences issued in Germany are recorded in the Central Driving Licence Register (ZFER). However, the ZFER provides a limited coverage of information. There-fore, the objective of the project was the development of a method for the annual estimation of the amount of licence holders in each class. The number of driving licences for the base year 2002 was derived from empirical results from survey data combined with additional information provided by the ZFER. Interim regulations for the old licences were taken into account. The annual update for each of the driving licence classes is carried out based on a population model differentiated by gender and age. The concept has been differentiated and adapted to correspond with specific regu-lations concerning each of the driving licence classes (e.g., limitations as to the period of validity, persistence of formerly issued driving licences). The result of the estimation is a statistical data base containing all existing driving licences within each licence class, differentiated by age and gender of the licence holder.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
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    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
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