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Gurte, Kindersitze, Helme und Schutzkleidung - 2004

Das Benutzen von Sicherheitsgurten oder Kindersitzen im Pkw und das Tragen von Helmen und Schutzkleidung bei Zweiradfahrern sind wirksame Maßnahmen für den Schutz vor Verletzungen bei einem Verkehrsunfall. Die Entwicklung dieses Schutzverhaltens wird von der BASt schon seit Jahren durch Beobachtungen der Verkehrsteilnehmer begleitet. Die wichtigsten Ergebnisse sowie die aktuellen Zahlen von 2004 werden in diesem Info dargestellt. Die vollständigen Berichte können bei der BASt eingesehen werden.

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Gurtanlegequoten von erwachsenen Pkw-Insassen Entwicklung der Gurtanlegequoten von erwachsenen Pkw-Insassen

Erhebungsmethode

Die Bundesanstalt für Straßenwesen führt seit Mitte der 70er Jahre kontinuierlich repräsentative Verkehrsbeobachtungen im gesamten Bundesgebiet durch, bei denen die Sicherungsquoten von Pkw-Insassen und das Tragen von Schutzhelmen und Schutzkleidung bei Zweiradbenutzern erfasst werden. Das standardisierte Erhebungsverfahren ermöglicht verallgemeinerbare Aussagen zur Entwicklung des Schutzverhaltens. Seit 1997 werden die bis dahin gesonderten Erhebungen für Ost- und Westdeutschland zusammen durchgeführt. Seit 2002 werden zusätzlich zu den jährlichen Beobachtungen der Pkw-Insassen auch die Sicherungsquoten der Zweiradbenutzer in jährlichem Rhythmus erfasst. Seit 2003 werden ebenfalls jährlich die Sicherungsquoten von Fahrern im Güterkraftverkehr erhoben.

Den aktuellen Ergebnissen liegen Beobachtungen von 18.600 Pkw mit 25.709 erwachsenen Pkw-Insassen zugrunde, ergänzt um eine Zusatz-Stichprobe von 3.833 erwachsenen Fond-Insassen und 6.346 kindersitzpflichtigen Kindern (bis Vollendung des zwölften Lebensjahres).

Die Beobachtungen des Zweiradverkehrs des Jahres 2004 umfassen 11.532 Radfahrer sowie 5.507 motorisierte Zweiradbenutzer innerorts.

Die Erhebungen im Güterkraftverkehr umfassen 4.500 Fahrzeuge.

Ergebnisse

Sicherung von Pkw-Insassen 2004

Erwachsene Pkw-Insassen

Die Gesamtsicherungsquote von erwachsenen Pkw-Insassen liegt im Querschnitt aller Straßen bei 94% (2003: 93%). Auf Autobahnen (97%) und Landstraßen (94%) sind die Sicherungsquoten aller Pkw-Insassen gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben, im Innerortsbereich (91%) hat sich die Gesamtsicherungsquote um 1%-Punkt verbessert (Bild 1).

In 2004 waren 94% der Fahrer im Querschnitt aller Straßenarten gesichert. Auf Autobahnen waren wie im Vorjahr 97% der Fahrer angegurtet, auf Landstraßen (94%) und im Innerortsbereich (91%) hat sich die Sicherungsquote der Pkw-Fahrer um 1%-Punkt verbessert.

Von den erwachsenen Beifahrern im Pkw vorn liegen die Sicherungsquoten im Querschnitt aller Straßenarten wie in 2003 bei 95%. Auf Autobahnen waren 97%, auf Landstraßen 96% (2003: 97 %) und auf Innerortsstraßen 92% (2003: 91%) der erwachsenen Beifahrer gesichert.

Für erwachsene Fondinsassen lag die Sicherungsquote im Quer-schnitt aller Straßenarten im Jahr 2004 bei 90% und hat sich damit um 4%-Punkte gegenüber dem Vorjahr verbessert. Auf allen Straßenarten ist die Gurtsicherung von erwachsenen Fond-Insassen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. So waren auf Autobahnen 93% (2003: 90%), auf Landstraßen 91% (2003: 89%) und im Innerortsbereich 84% (2003: 79%) der erwachsenen Fondinsassen mit einem Gurt gesichert (Bild 1).

Werden alle Erwachsenen insgesamt auf allen Straßen betrachtet, so zeigt sich, dass das Sicherungsverhalten erwachsener Pkw-Insassen auf dem hohen Niveau der Vorjahre geblieben ist. Eine Verbesserung ist insbesondere beim Sicherungsverhalten von Fondinsassen festzustellen.

Kinder

Die Gesamtsicherungsquote von Kindern im Pkw liegt 2004 im Querschnitt aller Straßenarten bei 98% und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 2%-Punkte verbessert. Auf Innerortsstraßen waren 96% (2003: 93%), auf Landstraßen 98% (2003: 97%) und auf Autobahnen 99% (2003: 98%) aller Kinder im Fahrzeug gesichert (Bild 2).

Grafik zeigt die Sicherungsquote von Kindern im Pkw nach Straßenarten Sicherung von Kindern im Pkw nach Straßenarten

Hinsichtlich der kindgerechten Sicherung ist eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr festzustellen. Auf Innerortsstraßen wurden 74%, auf Landstraßen 75% (2003: jeweils 73%) der Kinder mit Kinderrückhaltesystemen gesichert. Dennoch wird nach wie vor jedes vierte Kind nicht vorschriftsmäßig im Pkw befördert (Bild 3).

Grafik zeigt die Sicherungsqoute von Kindern im Pkw - innerorts Sicherung von Kindern im Pkw - innerorts

Kinder ab 6 Jahren waren im Jahr 2004 deutlich schlechter gesichert als im Vorjahr. Auf Innerortsstraßen lag die Benutzung von Kindersitzen bei dieser Altergruppe bei 46% (2003: 53%). 48% der Kinder ab 6 Jahren werden mit Erwachsenengurten - und damit nicht altersgerecht - gesichert (2003: 39%), 6% dieser Altersgruppe sind völlig ungesichert (2003: 8%). Das ohnehin vergleichsweise schlechte Sicherungsverhalten in dieser Alters-gruppe hat sich somit verstärkt. Diesen Negativtrend gilt es durch geeignete Gegenmaßnahmen aufzuhalten respektive zu verbessern.

Die Verwendung von Kinderrückhaltesystemen in der Altersgruppe bis etwa fünf Jahre hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf Landstraßen mit 95% um 2%-Punkte, im Innerortsverkehr mit 93% um 3%-Punkte erhöht. Der leichte Negativtrend der beiden vergangenen Jahre hat sich demnach in 2004 nicht fortgesetzt.

Helm und Schutzkleidung auf dem Motorrad (innerorts, 2004)

Tragen des Schutzhelms

Der Anteil der schutzhelmtragenden Fahrer und Mitfahrer im motorisierten Zweiradverkehr lag im Jahr 2004 bei jeweils 98%.

Tragen von Schutzkleidung

Der Anteil der motorisierter Zweiradfahrer, die ergänzend zum Helm Schutzbekleidung tragen, lag bei 62% und hat sich damit gegenüber 2003 mit einem Zuwachs von 8%-Punkten deutlich verbessert. 20% aller motorisierten Zweiradfahrer trugen eine komplette Schutzkleidung (2003: 21%) (Bild 4). Nach einem Rückgang in 2003 setzt sich nunmehr der positive Trend der Jahre 2001 und 2002 hinsichtlich des Tragens geeigneter Schutzkleidung bei Fahrern motorisierter Zweiräder fort.

Grafik zeigt die Trageqoute von Schutzhelm und -bekleidung bei motorisierten Zweiradnutzern - innerorts Schutzhelm und -bekleidung bei motorisierten Zweiradnutzern - innerorts

Auch bei den Mitfahrern ist eine tendenzielle Verbesserung im Sicherungsverhalten zu verzeichnen: 47% der Mitfahrer tragen neben dem Helm weitere Schutzbekleidung (2003: 44%), wobei mit 14% jedoch weniger Mitfahrer als im Vorjahr eine komplette Schutzkleidung tragen (2003: 18%).

Schutzhelm auf dem Fahrrad (innerorts, 2004)

Wie im Vorjahr trugen über alle Altersgruppen hinweg nur 6% der Fahrradfahrer im Jahr 2004 einen Schutzhelm, so dass der Gesamtanteil der schutzhelmtragenden Fahrradfahrer weiterhin auf einem niedrigen Niveau bleibt.

In der Altersgruppe bis zehn Jahre tragen 41% der Kinder einen Fahrradhelm. Damit ist im Vergleich zu 2003 eine Zunahme von 3%-Punkten zu verzeichnen. Radfahrer ab 17 Jahren tragen nur sehr selten einen Fahrradhelm. Die Helmtragequote liegt in den jeweiligen Altersgruppen zwischen 2 und 5%.

Sicherung von Fahrern im Güterkraftverkehr 2004

Die Gesamtsicherungsquote von Fahrern im Güterkraftverkehr liegt im Verkehrsquerschnitt (Autobahn, Landstraße) bei 57% (2003: 51%). Auf Autobahnen waren 58% (2003: 53%), auf Landstraßen 57% (2003: 48%) der Fahrer durch einen Gurt gesichert.

Fahrer von Lkw mit deutschem Kfz-Kennzeichen sind im Querschnitt aller Straßen zu 59% und damit um 6%-Punkte besser als im Vorjahr gesichert. Auf Autobahnen waren 60% (2003: 55%), auf Landstraßen 57% (2003: 49%) der Fahrer deutscher Lkw gesichert. 51% der Fahrer von Lkw mit ausländischen Kfz-Kennzeichen waren mit einem Gurt gesichert und damit 12%-Punkte mehr als im Vorjahr. Auf Autobahnen waren 49% (2003: 43%), auf Landstraßen 55% (2003: 33%) der Fahrer ausländischer Lkw gesichert.

Wie im Vorjahr zeigt sich mit zunehmender Größe und Schwere der Güterkraftfahrzeuge eine geringere Sicherungsquote (Bild 5). Im Verkehrsquerschnitt sicherten sich Fahrer von Lkw bis 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht zu 84% (2003: 77%), Fahrer von Lkw über 3,5 t zu 52% (2003: 45%) und Fahrer von Lastzügen zu 50% (2003: 43%).

Die Grafik zeigt die Gurtanlegequoten von Lkw-Fahrern Gurtanlegequoten von Lkw-Fahrern

Trotz des deutlichen Anstiegs der Sicherungsquoten im Güterkraftverkehr, der möglicherweise auf eine verstärkte polizeiliche Überwachung sowie Aufklärungskampagnen zurückzuführen ist, ist das Sicherungsverhalten von Fahrern im Güterkraftverkehr noch immer bedeutend schlechter als das der Pkw-Insassen, so dass weiterhin ein dringender Handlungsbedarf besteht.

Info zum Bericht
Sicherung durch Gurte, Helme und andere Schutzsysteme 2004
Kontinuierliche Erhebungen zum Schutzverhalten von Verkehrsteilnehmern 2004  
Bericht zu FP 82.286/2004, Bundesanstalt für Straßenwesen, (unveröffentlicht)
Autoren  des Berichts:
Winfried Siegener
unter Mitarbeit von Thomas Rödelstab
IVT, Ingenieurbüro für Verkehrstechnik, Karlsruhe 
Autorin dieses Info-Textes:
Claudia Evers
Bundesanstalt für Straßenwesen

Continuous monitoring of road user safety behaviour

In 2004, 94% of all adult car occupants used a safety belt. Only 46% in the group of children from the age of 6 upwards used an appropriate safety seat within built-up area roads, meaning that 48% in this age group is using seat belts for adults and 6% are not using any safety system at all. In the group of children up to the age of five, the use of a safety seat increased by 3%-points to 93% for built-up area roads.

98% of the motorised two-wheel drivers and passengers wore safety helmets. 20% of the drivers and 14% of the passengers wore a complete motorcycle clothing when using two-wheeled motorcycles. Wearing helmets when using bicycles (6% over all age groups) is still more an exception. In the age group of up to ten years helmet wearing when using a bicycle increased by 3%-points (41%).

In 2004, 57% of all lorry drivers used a safety belt, meaning that their safety behaviour is still much worse than those of car occupants.