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Einsatz neuer Materialien zur Sicherung von Arbeitsstellen kürzerer Dauer

Für Unterhaltungsmaßnahmen und Arbeiten des Straßenbetriebsdienstes auf Bundesautobahnen ist die zeitweilige Einrichtung von Arbeitsstellen erforderlich. Dabei kommt es bei Arbeitsstellen kürzerer Dauer (Tagesbaustellen) immer wieder zu Auffahrunfällen auf die fahrbare Absperrtafel. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden unter anderem mechanisch wirkende Warnschwellen untersucht, um unaufmerksame Fahrer rechtzeitig zu warnen. Damit soll sowohl eine optimale Sicherheit für die im Bereich der Arbeitsstelle Beschäftigten als auch für die Verkehrsteilnehmer erreicht werden.

Foto zeigt Warnschwellen im Vorfeld einer Tagesbaustelle auf einer Autobahn Warnschwellen im Vorfeld einer Tagesbaustelle

Problem

Arbeitsstellen auf Bundesautobahnen sind unverzichtbar, um den Zustand des Straßennetzes zu erhalten. Die verkehrsrechtlichen Grundsätze der Richtlinien zur Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA, 1995) sehen zur Sicherung der Verkehrsteilnehmer und der Arbeiter im Baustellenbereich die Anordnung von Verkehrszeichen und -einrichtungen nach für Standardsituationen typisierten Regelplänen vor. In ihnen ist bei Arbeitsstellen kürzerer Dauer der Einsatz von fahrbaren Absperrtafeln auf den zu sperrenden Fahrstreifen oder dem Seitenstreifen vorgeschrieben. Die Anordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen und Vorwarneinrichtungen ist situationsabhängig geregelt. Damit soll für die jeweilige Situation ein Optimum hinsichtlich technischem Aufwand, Erkennbarkeit für die Verkehrsteilnehmer und Sicherheit für die im Bereich der Arbeitsstelle Beschäftigten erreicht werden. Dennoch kommt es bei Arbeitsstellen kürzerer Dauer häufig zu Auffahrunfällen auf die fahrbare Absperrtafel. Insbesondere sind Schwerlastfahrzeuge daran beteiligt.

Untersuchungsmethode

Ausgehend von einer allgemeinen Analyse alternativer Absicherungsmethoden für Arbeitsstellen kürzerer Dauer wurden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mehrere Pilotversuche mit Sperrung des rechten oder linken Fahrstreifens durchgeführt. Genauer untersucht wurden dabei die Auswirkungen von Warnschwellen sowie eine Querabsperrung mit Leitbaken vor der fahrbaren Absperrtafel.

Warnschwellen werden 150 Meter vor der fahrbaren Absperrtafel verlegt, um unachtsame Fahrer vor der Arbeitsstelle zu warnen. In den Niederlanden hat deren Praxiseinsatz bereits zur Erhöhung der Sicherheit bei kurzfristigen Arbeitsstellen beigetragen.

In Pilotversuchen wurden die verkehrlichen Wirkungen und die betrieblichen Aspekte bei der Arbeitsstelleneinrichtung betrachtet und bewertet. Berücksichtigung fanden sowohl die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer als auch des Arbeitspersonals in allen Situationen vom Auf- bis zum Abbau der Arbeitsstelle.

Ergebnisse

Die Pilotversuche zeigten, dass der Einsatz der auf der Fahrbahn liegenden Warnschwellen zu keinen merkbaren Störungen oder Behinderungen von Verkehrsteilnehmern führt. Die Andreasstreifen wurden von den Verkehrsteilnehmern wesentlich häufiger als Veränderung gegenüber den konventionell abgesicherten Arbeitsstellen auf Autobahnen bemerkt, als die Querabsperrung mit Leitbaken. Auch aus Sicht der Straßenwärter wurden Andreasstreifen generell besser bewertet als die selbstaufrichtenden Klappbaken.

Aus den Ergebnissen der Untersuchungen konnten Empfehlungen zu den Einsatzmöglichkeiten und -grenzen neuer Sicherungsmaßnahmen von Arbeitsstellen kürzerer Dauer abgeleitet werden. Hierzu wurden Regelpläne ausgearbeitet, die in die RSA übernommen werden. Ergänzend wurden Hinweise zum Auf- und Abbau bei der Arbeitsstelleneinrichtung gegeben und die erforderlichen Änderungen in den Regelwerken aufgezeigt. Dabei handelt es sich neben den RSA vor allem um die StVO, aber auch die ZTV-SA (1997).

Folgerungen

Mechanisch wirkende Warnschwellen sind geeignet, das Gefahrenpotenzial für Verkehrsteilnehmer und Arbeitskräfte in Arbeitsstellen kürzerer Dauer zu vermindern, ohne den Verkehrsablauf zu verschlechtern. Im Forschungsbericht werden Schritte zur Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen beschrieben.

Use of new methods for securing short-term work sites

Accidents involving collisions with the mobile signs used to cordon off work sites on roads are frequent in the case of short-term work sites. The accidents are often caused by the drivers being overtired or inattentive, which results in the accident occurring without applying the brakes. Based on this fact, it is necessary to seek suitable security measures.

Dutch experiences made with warning strips (so-called "Andreas lines") were therefore analysed and used as a basis to derive configurations for using this method of securing work sites on German autobahns. The use of "Andreas lines" was then tested in practice in pilot tests.

Overall the tests showed that the use of "Andreas lines" for stationary short-term work sites on two-lane, single-direction roads can be recommended without restriction.