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Drogen im Straßenverkehr

Drogenkonsum und Verkehrsteilnahme ist ein bereits seit langer Zeit erkanntes Problem. Mit Hilfe bestimmter Verhaltensmerkmale können Drogen relativ sicher erkannt werden. Aufgabe des vorliegenden Forschungsprojektes war es, gangbare Wege zur Identifizierung von Drogenkonsumenten "vor Ort" zu verbessern.

Grafik über die Häufigkeitsverteilung der Nachweisdauern von Cannabis bei zugegebenem Konsum Häufigkeitsverteilung der Nachweisdauern von Cannabis bei zugegebenem Konsum (Personen, bei denen nach eigenen Angaben der Konsum eine bestimmte Zeit zurückliegt).

Problem

Die Entdeckung von Fahrern, die unter Drogeneinfluss stehen, erfordert von Polizeibeamten Kenntnisse in den objektiv und den subjektiv wahrgenommenen Wirkungen von Drogen. Sie müssen klären, ob ein Fahrer unter Drogeneinfluss steht, und wie die Drogenbeeinflussung im Hinblick auf die Fahrtüchtigkeit zu bewerten ist. Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist, in welchem Umfang sich subjektive Angaben über den Drogenkonsum durch toxikologische Analysen objektivieren lassen.

Untersuchungsmethode

Im Rahmen der Studie zu den Auswirkungen des Drogenkonsums im Verkehr fand eine Untersuchung in 29 Diskotheken in München, Nürnberg und Würzburg statt, in denen Drogenkonsum zu erwarten war. 2.779 Fahrer und potenzielle Fahrer wurden unter anderem zu Ausgehverhalten und Drogenkonsum befragt. 503 Personen konnten für die Teilnahme an weiteren Untersuchungen gewonnen werden. Sie unterzogen sich einer Leistungstestung mit einer Fahrsimulation und einer ausführlichen Befragung. Dabei wurden psychologische und medizinische Faktoren untersucht, die für den Umgang mit Drogen allgemein und speziell für das Fahren unter Drogeneinfluss wichtig sind. Ferner erfolgten toxikologische Untersuchungen entnommener Blut-, Speichel- und Urinproben, um die Aussagen über den Drogenkonsum zu objektivieren.

Ergebnisse und Folgerungen

Bei den untersuchten Fahrern unter Drogeneinfluss handelte es sich vor allem um Cannabis-Konsumenten, gefolgt von Konsumenten von Amphetaminen beziehungsweise Ecstasy. Häufig war ein Mischkonsum festzustellen. So war bei 108 Blutuntersuchungen in nur 24% Cannabis alleine nachweisbar, aber in 47% der Fälle Cannabis in Kombination mit Alkohol und/oder Amphetamin/Ecstasy. Sowohl die ärztliche Begutachtung als auch die Leistung in der Fahrsimulation ließ bei Cannabiskonsum alleine nur vereinzelt Fahruntüchtigkeit erkennen, wobei die festgestellten Cannabiskonzentrationen allerdings im niedrigen Bereich lagen. Bei kombiniertem Konsum von Cannabis und Alkohol ließen sich häufiger Hinweise auf eine Fahruntüchtigkeit finden, die Auftretenshäufigkeit dieser Hinweise entspricht jedoch der von Alkohol alleine. Für die Personen, die nur Amphetamine konsumiert hatten, ließen sich sowohl bei der ärztlichen Beurteilung als auch bei der Leistungsprüfung in der Fahrsimulation Beeinträchtigungen feststellen. Bei dem gemeinsamen Konsum von Amphetaminen und Alkohol zeigten sich Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit in der Fahrsimulation. Bei dem gemeinsamen Konsum von Cannabis und Amphetaminen beziehungsweise von Cannabis, Amphetaminen und Alkohol zeigten sich zwar bei der ärztlichen Beurteilung wenig Auffälligkeiten, in der Fahrsimulation waren jedoch deutliche Beeinträchtigungen nachweisbar. Die subjektiven Angaben über die Art der konsumierten Droge und das objektive Ergebnis der Analysen bei Cannabis und Amphetamin/Ecstasy stimmten in mehr als 60% der Fälle überein. Anhand körperlicher Auffälligkeiten wie zum Beispiel gerötete Augenbindehäute, Zittern, torkelnder Gang, die mittels des im Rahmen der Studie entwickelten ärztlichen Untersuchungsbogens erfasst wurden, konnten für den Großteil der substanzbeeinflussten Personen Auffälligkeiten nachgewiesen werden. Bei alkoholisierten Personen konnte aber anhand dieses Instruments nicht trennscharf erfasst werden, ob sie zusätzlich Drogen konsumiert hatten oder nicht, weil Alkoholkonsum alleine bereits viele körperliche Auffälligkeiten hervorruft, die mittels des Untersuchungsbogens dokumentiert werden.

Der vorliegende Bericht enthält empirische Ergebnisse zu einer bislang nicht untersuchten Drogenkonsumentengruppe. Die Ergebnisse sind allerdings nicht repräsentativ und haben daher nur eine begrenzte Aussagekraft.

Drugs and Driving

In 1998, 2.779 drivers were interviewed at discotheques in Bavaria. Of these, 503 people were picked out and their ability to drive was tested with the help of a driving simulator. Comprehensive interviews were also conducted with them, and in medical examinations samples of blood, urine and saliva were taken. In people who had only taken cannabis, there was little evidence of any impairment in their ability to drive, which was probably due to the, overall, low THC concentration. In the case of amphetamines and combinations of any two of cannabis, amphetamines or alcohol, performance tests on the simulator showed up evidence of adverse effects. These were less clearly identifiable, however, under medical examination. Drug use can be recognised with relative certainty by looking for certain behavioural characteristics, as long as the person concerned has not consumed any alcohol. On the other hand, objective performance tests are more useful if both drugs and alcohol have been consumed. The ideal solution would be a combination of both methods.