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Umnutzung von BAB-Standstreifen

Zur kurzfristigen Entlastung stark befahrener Autobahnabschnitte ist in Ausnahmefällen eine Umnutzung der Standstreifen zu einem weiteren Fahrstreifen möglich. Im Rahmen einer Studie wurde an Fallbeispielen untersucht, welchen Einfluss die Umnutzung auf die Verkehrssicherheit, den Verkehrsablauf und den Straßenbetriebsdienst hat. Die Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Foto zeigt eine Autobahn mit Nutzung des Standstreifens A1 in Fahrtrichtung Norden zwischen der AS HH-Stillhorn und dem AK HH-Süd. Es sind noch deutlich die Ummarkierungen zu erkennen.

Problem

Aufgrund steigender Verkehrsbelastung von Autobahnen kommt es immer häufiger zu Überschreitungen der Kapazität einzelner Autobahnabschnitte. Zur kurzfristigen Entlastung von Verkehrsbrennpunkten kann im Einzelfall die Umnutzung von BAB-Standstreifen für den fließenden Verkehr als Übergangslösung bis zu einem planmäßigen Regelausbau in Betracht kommen. Bislang liegen über die Auswirkungen der Umnutzung von BAB-Standstreifen auf die Verkehrssicherheit, den Verkehrsablauf sowie den Straßenunterhaltungs- und Betriebsdienst keine gesicherten Erkenntnisse vor.

Untersuchungsmethode

Es wurden mehrere Vorher-Nachher-Vergleiche an unterschiedlich ausgebauten Abschnitten der Autobahnen A1, A4 und A6 durchgeführt. Dabei wird der Standstreifen auf der A4 nur morgens zwischen 6 und 9 Uhr durch Beschilderung freigegeben. Auf den übrigen Strecken wird er dauerhaft genutzt. Die Untersuchungen zur Verkehrssicherheit stützten sich auf die Analysen von Daten erfasster Unfälle auf der Grundlage der von den zuständigen Polizeidienststellen erstellten Verkehrsunfallanzeigen. Zur Beurteilung der Auswirkungen von Standstreifenumnutzungen hinsichtlich des Verkehrsablaufs wurden vergleichende Erhebungen von Verkehrsdaten durchgeführt. Neben der verkehrstechnischen Analyse erfolgte eine Untersuchung des Staugeschehens. Den Abschluss bildeten Analysen zu den Auswirkungen von Standstreifenumnutzungen auf den Straßenunterhaltungs- und Betriebsdienst. Zur Ermittlung der Mehrkosten durch zusätzlich erforderliche Sicherheitsvorkehrungen wurden die Einsatzberichte eines Kalenderjahres über Maßnahmen der betrieblichen Straßenunterhaltung auf Streckenabschnitten ohne Standstreifen herangezogen.

Ergebnisse und Folgerungen

Die Einflüsse der Standstreifenumnutzung auf die Verkehrssicherheit sind nicht generalisierbar. Während die Umnutzung auf der A1 neutral bewertet wurde, konnten bei der A 4 und zwei Abschnitten der A 6 (Walldorf, Neckarsulm) leicht positive Tendenzen abgeleitet werden. In einem anderen Untersuchungsabschnitt (Weinsberg) war die Unfallentwicklung hingegen negativ.

Dagegen führt die Standstreifenumnutzung zu einer deutlichen Verbesserung des Verkehrsablaufs. Durch die Nutzung des Standstreifens als Fahrstreifen kommt es zu einem generellen Rückgang der Staus. Es zeigt sich aber auch, dass der nur stundenweise freigegebene Standstreifen auf der A4 weniger genutzt wird als der in einen Fahrstreifen ummarkierte Standstreifen auf den übrigen Strecken.

Bei der Entwicklung der Geschwindigkeiten zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Sofern noch nicht vorhanden, wurde mit der Freigabe ein Tempolimit eingeführt. Dadurch kam es teilweise zu einem Rückgang der Geschwindigkeiten.

Die Umnutzung des Standstreifens verursacht zusätzliche Kosten bei den Betriebsdienstausgaben. Auf die Höhe der Kosten haben die örtlichen Gegebenheiten einen entscheidenden Einfluss. Die Umnutzung von Standstreifen sollte nur eine Übergangslösung darstellen, bis durch entsprechende bauliche Erweiterungen wieder ein Querschnitt mit Standstreifen zur Verfügung steht.

Effects of using hard shoulders on federal autobahns as additional lanes

At present no reliable data on the effects of using hard shoulders (emergency lanes) on federal autobahns as additional lanes are available. In order to determine what effects adapting hard shoulders in this way has on road safety, traffic flow, and the road maintenance services, evaluations were made of existing information, investigations were carried out and conclusions were then drawn for application in practice. The investigations into traffic flow show that there was a significant decrease in the frequency and duration of traffic congestion on the adapted sections. On some sections speed increases, on other sections speed decreases due to new speed limits which form part of the measure. With regard to the road maintenance services it can be stated that the autobahn maintenance staff adapt to the respective local situation and do not have any serious problems in carrying out work on sections without hard shoulders. With due consideration given to local conditions, adapting hard shoulders to be used as additional lanes can certainly contribute to providing shortterm easing of the strain on autobahn sections with high loads, without having a negative effect on road safety. The adaptation of hard shoulders should, however, only be a transitional solution as part of a planned enlargement of the road to six lanes.