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Mittellage-Haltestellen mit Fahrbahnanhebung

Die Anhebung der Fahrbahn an Haltestellen in Mittellage soll, sofern keine Haltestelleninseln angeordnet werden können oder sollen, den Fahrgästen ein komfortableres Ein- und Aussteigen ermöglichen und mehr Sicherheit vor dem fließenden Verkehr bieten. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden die bisher gemachten Erfahrungen mit der noch neuen Anlageform von Haltestellen analysiert und durch Beobachtungen ergänzt. Aus den Ergebnissen wurden Planungsempfehlungen abgeleitet. Die Veröffentlichung der Untersuchung erfolgte in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen".

Foto zeigt ein Fahrzeug auf tieferliegendem Bahnkörper im Haltestellenbereich Fahrzeug auf tieferliegendem Bahnkörper im Haltestellenbereich

Problem

Noch relativ neu sind Straßenbahnhaltestellen in Mittellage ohne Haltestelleninseln, bei denen der Ein- und Ausstieg über eine neben dem Gleiskörper angehobene Fahrbahn erfolgt. Dabei wird direkt neben dem haltenden Fahrzeug ein schmaler Einstiegstreifen (b= 0,60 bis 0,80 m) definiert. Bislang noch nicht dokumentiert war, wie sich Mittellage-Haltestellen mit Fahrbahnanhebung in der Praxis bewährt haben. Von einer Untersuchung des Verkehrsablaufs und des Verkehrsverhaltens sowohl der Fahrgäste als auch der anderen Verkehrsteilnehmer an bereits bestehenden Mittellage-Haltestellen werden Hinweise für den Einsatz unter Berücksichtigung unterschiedlicher Nutzungsanforderungen, der Straßenraumcharakteristik, der Bahnkörperform, der Flächenverfügbarkeit und sonstigen straßenräumlichen Bedingungen erwartet.

Untersuchungsmethode

Im Rahmen der Untersuchung wurden die von Stadtverwaltungen, Verkehrsbetrieben und Polizeidienststellen gesammelten Erfahrungen mit Straßenbahnhaltestellen in Mittellage zusammengestellt. An sieben unterschiedlich strukturierten Mittellage-Haltestellen mit Fahrbahnanhebung in den Städten Jena, Dresden, Erfurt, Rostock und Düsseldorf wurden Untersuchungen zum Verkehrsablauf und zum Verkehrsverhalten durchgeführt. Ergänzend erfolgte eine Dokumentation der Erfahrungen in Wien. Dort bestehen derzeit 32 derartige Haltestellen.

Unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit wurden die im Bereich von Mittellage-Haltestellen mit Fahrbahnanhebung bisher aufgetretenen Unfälle analysiert. Ferner wurde untersucht, in welchem Maße der Haltestellenbereich während des Fahrgastwechsels von Fahrzeugen freigehalten wird, ob Fahrgäste im Seitenraum oder auch auf dem Einstiegsstreifen warten und welche Auswirkungen Rampen, ein möglicher Fahrbahnversatz am Beginn der Haltestelle sowie Einbauten zur Trennung von Fahrbahn und Bahnkörper haben.

Ergebnisse und Folgerungen

An den in Deutschland realisierten Mittellage-Haltestellen - derzeit gibt es hier 18 Haltestellen dieses Typs in belebten innenstadtnahen Lagen und in weniger frequentierten Wohngebieten - sind bisher kaum Sicherheitsprobleme zu verzeichnen. An allen Haltestellen kam es im Unfallbeobachtungszeitraum von in der Summe über 50 Jahren zu drei Unfällen mit Beteiligung von Fußgängern.

Der weitaus größte Teil der beobachteten Fahrgäste wartete wie vorgesehen auf dem Gehweg auf die Straßenbahn. Der Einstiegstreifen wurde nur von wenigen Einsteigern zum Warten genutzt. Bei beginnendem Fahrgastwechsel hielten die meisten Kraftfahrzeuge an, in wenigen Fällen wurde der Haltestellenbereich auch mit niedriger Geschwindigkeit durchfahren. Insgesamt wurden bei stehender Straßenbahn und laufendem Fahrgastwechsel lediglich 10 Konfliktsituationen mit Kfz registriert. Radfahrer hielten in der Regel nicht an, wobei das Spektrum der Geschwindigkeit von "unvermindert" bis zu "Schritttempo" reichte.

Mittellage-Haltestellen mit Fahrbahnanhebung haben sich als unkonventionelle Haltestellenform unter bestimmten Rahmenbedingungen bewährt. Allerdings haben sich nicht alle Formen der baulichen und betrieblichen Ausgestaltung als sinnvoll herausgestellt. Die innerhalb des Projektes erarbeiteten Planungsempfehlungen zur baulichen und betrieblichen Ausgestaltung schließen die Arbeit ab.

Central stops with a raised roadway

Tram stops in the middle of roads, with a raised section of roadway for passengers to board and alight from the trams, are still a relatively unconventional type of stop. The investigation was based on comprehensive research, which included municipalities, transport companies and police stations, and gives an overview of the range of measures carried out in Germany and the experiences gathered from these measures. It is supplemented by documentation of experiences gathered in Vienna where many stops are equipped in this way. Investigations into traffic flow and operation and into traffic behaviour provide information on the use of transport areas, on passengers reaching and leaving the tram and on the interactions connected with this. An analysis is made of the accidents which have so far occurred in the vicinity of central stops with raised roadways. These investigations are used to narrow down the conditions under which it would be worthwhile considering the option of using this type of central tram stops.