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Ältere Menschen im künftigen Sicherheitssystem Straße/Fahrzeug/Mensch

Ältere Menschen sind heute viel mobiler als noch vor einigen Jahrzehnten. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde untersucht, welche Faktoren das Mobilitätsverhalten beeinflussen und welche Schlüsse aus der zunehmenden Verkehrsteilnahme von Senioren zu ziehen sind. Die Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Foto zeigt einen älteren Herrn in einem Fahrzeug Bei vielen älteren Menschen ist die motorisierte Verkehrsteilnahme heute eine Selbstverständlichkeit (Foto: DVR)

Problem

Nach heutiger Einschätzung werden in Zukunft immer mehr ältere Menschen am Straßenverkehr teilnehmen, zudem werden sie voraussichtlich häufiger ein eigenes Fahrzeug besitzen und dieses auch verstärkt benutzen. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche Fragen, wie das aktuelle Mobilitätsverhalten älterer Menschen aussieht, wie es in Zukunft aussehen könnte und durch welche Faktoren es beeinflusst wird. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, daraus Schlüsse für eine weitere Verbesserung der Verkehrssicherheitsarbeit für die Zielgruppe der Senioren zu ziehen

Untersuchungsmethode

Im Rahmen einer 1998 durchgeführten Studie wurden über 2000 Personen im Alter von 55 bis 94 Jahren in den neuen und alten Bundesländern zu ihrem Mobilitätsverhalten sowie verhaltensrelevanten psychologischen und soziologischen Konzepten wie Lebensstil und Lebensumstände befragt. Soweit die gewonnenen Daten mit einer infas-Erhebung aus dem Jahr 1986 verglichen wurden, ließen sich zum Teil deutliche Veränderungen im Verkehrsverhalten älterer Menschen nachweisen. Für eine Prognose der bis zum Jahr 2010 zu erwartenden Veränderungen wurde ein Szenario zur Sicherheit älterer Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen entwickelt. Hierzu erfolgte eine Befragung von etwa 100 Mitarbeitern universitärer und nicht universitärer Forschungseinrichtungen, von Vertretern regionaler und überregionaler Verkehrsanbieter, politischen Entscheidungsträgern und Interessenvertretungen aus dem Bereich Verkehr. Auf der Basis des Szenarios und der vorliegenden Erhebungen wurden Maßnahmen abgeleitet, die unter Berücksichtigung bestehender Angebote sowohl eine angemessene Mobilität als auch die Erhöhung der Sicherheit älterer Menschen im Straßenverkehr gewährleisten können.

Ergebnisse und Folgerungen

Unter den 55-Jährigen werden heute regelmäßige soziale Aktivitäten deutlich häufiger wahrgenommen als noch 1986. Der Führerscheinbesitz der über 55-Jährigen in der Bevölkerung wird zur Selbstverständlichkeit. Die befragten Senioren nutzen für ihre Fortbewegung in erster Linie den eigenen Pkw, sowohl als Fahrer als auch als Beifahrer. Der ÖVNP stellt, gemessen an den Mobilitätsgewohnheiten der älteren Menschen, keine echte Alternative zum Pkw dar, vor allem außerhalb von Städten. Auch zeigte die Befragung, dass immer mehr Personen sich nur "sehr schlecht" vorstellen können, ohne Auto auszukommen. Da mit zunehmendem Alter die Senioren allerdings immer weniger Aktivitäten nachgehen, nimmt die Teilnahme am motorisierten Straßenverkehr mit fortschreitendem Alter natürlich ab.

Die Mehrzahl der älteren Menschen vermeidet das Fahren, wenn sie sich körperlich nicht fit fühlen. Gesundheitliche Gründe und das wahrgenommene Alter sind immer noch die häufigsten Gründe, das aktive Fahren aufzugeben.

Einer der Schwerpunkte der Ergebnisse ist die Erkenntnis, dass vor allem denjenigen Personen, die Probleme bei der Kompensierung individuell auftretender Schwierigkeiten beim Fahren von Kraftfahrzeugen haben, durch geeignete Maßnahmen Hilfestellungen gegeben werden sollte. Gezielte Verkehrssicherheitsmaßnahmen sollten vor allem auf die 54- bis 64-Jährigen ausgerichtet sein. Diese Altersgruppe ist einerseits durch eine relativ hohe Verkehrsbeteiligung charakterisierbar, anderseits durch eine häufiger auftretende Tendenz, erkannte Leistungseinbußen zu ignorieren und ihr gewohntes - in diesem Fall unangemessenes - Fahr- und Mobilitätsverhalten beizubehalten.

Elderly people in the future safety-system road-vehicle-person

According to current estimations more elderly people will participate in future road traffic with their own vehicle. Baring this in mind some questions arise: What does the present mobility behaviour of the elderly look like, how could it develop in the future and which factors will be influential? In a survey over 2000 german people between the age of 55 and 94 years were interviewed. The data collected provide information on the mobility behaviour of the elderly as well as on psychological and sociological concepts that are relevant to behaviour. To get an idea of the participation of the elderly in future traffic a scenario was developed which focuses on the safety of older road-users in the traffic of the year 2010. About one hundred experts were consulted and given the opportunity to voice their opinion in a workshop and/or an extensive survey. Based on this scenario and the survey, measures were derived that aim at an adequate mobility of older road-users as well as at an improvement of their safety.