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Verkehrsqualität auf Busfahrstreifen bei Mitnutzung durch andere Verkehre

Sonderfahrstreifen für Linienbusse können unter bestimmten Voraussetzungen von anderen Fahrzeugen mitbenutzt werden. Durch Messungen an ausgewählten Fallbeispielen und durch Simulation wurde der Einfluss von Sonderfahrstreifen auf den Verkehrsablauf untersucht. Die Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Foto zeigt den Querschnitt der Darmstädter Landstraße in Frankfurt/Main Querschnitt Darmstädter Landstraße, Frankfurt/Main

Problem

Sonderfahrstreifen, die für Linienbusse reserviert sind, können den Verkehrsablauf erheblich beeinflussen. Unter bestimmten Voraussetzungen wird jedoch auch anderen Fahrzeugen die Benutzung dieses Fahrstreifens gestattet. Die Auswirkungen auf den fließenden Verkehr sind unter anderem abhängig von Anordnung, Dimensionierung und der verkehrsrechtlichen Regelung auf den Busfahrstreifen. Bislang gibt es jedoch nur wenige systematische Untersuchungen, die als Planungshilfen für die Einrichtung von Sonderfahrstreifen für Linienbusse dienen können.

Untersuchungsmethode

Aufbauend auf den aus der Fachliteratur vorliegenden Erkenntnissen zur Mitnutzung von Sonderfahrstreifen durch andere Fahrzeuge erfolgte eine systematische Betrachtung des Einsatzes und des Verkehrsablaufs auf Sonderfahrstreifen. In sechs Städten wurde mittels Videobeobachtungen während der werktäglichen Spitzenstunden das Verkehrsgeschehen untersucht. Die Ergebnisse dienten in einem weiteren Arbeitsschritt zur Kalibrierung von Simulationen. Auf Basis der in Praxis und Simulation ermittelten Daten erfolgte die Ableitung eines Konzeptes zur Bewertung der Verkehrsqualität auf Sonderfahrstreifen sowohl für die ausschließliche Nutzung durch Linienbusse als auch für die Mitnutzung durch andere Fahrzeuge.

Ergebnisse

Bei Sonderfahrstreifen auf Radial- oder Ringstraßen in Stadtrandlage ist eine Verbesserung der Verkehrsqualität u.a. zu erwarten bei

  • größeren Streckenlängen als 1000 Metern zwischen gleichrangigen Knotenpunkten
  • höheren zulässigen Geschwindigkeiten als 60 bis 80 km/h im Streckenabschnitt
  • einer mittleren Haltestellenaufenthaltszeit von unter 38 Sekunden.

Im innerstädtischen Bereich ist dagegen bereits bei größeren Streckenlängen als 500 Metern in Radial- oder Ringstraßen eine Verbesserung der Verkehrsqualität zu erwarten. Bei Sonderfahrstreifen zur direkten Führung des ÖPNV in Bereichen mit eingeschränktem Individualverkehr (Taxen, Radfahrer) sind Verbesserungen der Verkehrsqualität bei Streckenlängen von mehr als 150 bzw. 250 Metern je Teilabschnitt sowie bei Maßnahmen zur Bevorrechtigung des ÖPNV zu erwarten.

Zu den Auswirkungen des Radverkehrs auf den Verkehrsablauf auf Sonderfahrstreifen ergaben sich nur eingeschränkte Erkenntnisse. Hier bedarf es langfristig einer entsprechenden Weiterentwicklung der Modellansätze.

Folgerungen

Im Rahmen des Forschungsprojektes konnte ein nach räumlichen Einsatztypen differenziertes Qualitätsstufenkonzept zur Bewertung des Verkehrsablaufs auf Sonderfahrstreifen für Linienbusse entwickelt werden. Daraus lassen sich andere Fälle aus der Praxis zuverlässig einordnen und hinsichtlich ihrer Verkehrsqualität bewerten. Empfohlen wurden vertiefende Untersuchungen, die u.a. eine genauere Differenzierung der entwickelten Geschwindigkeitskurven ermöglichen. Abschließend bietet die Untersuchung Formulierungsvorschläge zur Modifikation der entsprechenden Regelungen des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen.

Traffic quality in bus lanes when also used by other types of traffic

Building on the information available in the literature with regard to use of special traffic lanes (bus lanes) by other vehicles, there is first a systematic study of the fields of application of special traffic lanes and the characteristics of the traffic flow on these. Based on this systematisation, the relevant user groups to be investigated further in addition to bus traffic were laid down, and specific cases for investigation were selected. In addition to the information gained directly from empirical studies it was necessary to simulate further user combinations which had not been observed or which cannot be observed in order to extend the range of available data and the resulting statements which can be made. The results of the empirical investigations were used to calibrate the simulation models. Transportation speed in dependence on the total traffic volume in the special traffic lanes (with or without their use by other traffic) was selected as the fundamental criterion for traffic quality in special traffic lanes used by regular buses.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de