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Zielführung in Städten

Für den ortsfremden Fahrer ist innerorts die Orientierung wegen der dort anzutreffenden Informationsfülle erschwert. Zudem ist die Wegweisung in Städten in vielen Fällen nicht regelkonform. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden Wege zur Verbesserung der Situation untersucht. Die Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Foto zeigt eine überfrachtete  Wegweisung Die Wegweisung in Städten ist häufig überfrachtet und nicht kontinuierlich. Eine Reduzierung der Zielangaben ist zwingend erforderlich. Die Auswahl der Ziele sollte zur besseren Begreifbarkeit nach einer einheitlichen Logik erfolgen. (Fotos: IVT, Karlsruhe)

Problem

Die Vielzahl von Verkehrszeichen hindert Fahrer - vor allem im Innerortsbereich - häufig daran, Inhalte und Bedeutung aller Verkehrszeichen ausreichend wahrzunehmen und zu verarbeiten. Diese Orientierungsprobleme sind unter anderem auch ein Grund für die gelegentliche Nichtbefolgung der Zeichen. Seit den achtziger Jahren wird in der Bundesrepublik Deutschland die Forderung nach weniger Verkehrszeichen gestellt. Ein Ansatz dazu im Bereich der Wegweisung ist eine bessere Zielbündelung, bei der der Verkehrsteilnehmer unter Angabe eines allgemein bekannten Sammelbegriffes in das Zielgebiet geführt wird. Häufig ist die Anzahl der gleichzeitigen Zielangaben zu groß, die Kontinuität wird nicht eingehalten und die Gestaltung und/oder der Zustand der Wegweiser sind mangelhaft.

Die vorliegende Arbeit will neue Wege aufzeigen und Verbesserungsanregungen geben.

Untersuchungsmethode

Nach einer Literaturstudie wurden für die Analyse und Planung der Wegweisung insgesamt 10 kleinere Städte und Verbandsgemeinden, Mittel- und Oberzentren sowie Großstädte ausgewählt. Innerhalb dieser Untersuchungsgebiete wurde eine neue Zielführung nach einem einheitlichen Prinzip (Logik) durchgeführt, unterschieden nach der Führung zu Autobahnen, zu Zielen der gelben Wegweisung und zu innerörtlichen Zielen. Die Möglichkeiten zur Senkung der Kosten für die Wegweisung wurden anhand eines Vorher-Nachher-Vergleiches ermittelt. Aus den Untersuchungsergebnissen wurden Hinweise und Empfehlungen für die Planung der Wegweisung in Städten unter Anwendung einer einheitlichen Logik abgeleitet.

Ergebnisse

Die Untersuchung der Wegweisung in den Untersuchungsstädten zeigt, dass häufig die maximal zulässige Anzahl der Zielangaben deutlich überschritten wird. In vielen Städten sind die Schriftgrößen der Beschilderung zu klein bzw. die Abstände zwischen den Zielangaben zu gering. Außerdem sind bei vielen Zielen Kontinuitätsbrüche festzustellen.

Folgerungen

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde eine einheitliche Logik für die Zielführung in Städten entwickelt, die wesentlich zu einer guten Orientierung auch für ortsfremde Verkehrsteilnehmer beiträgt. Möglich ist damit eine Verringerung bzw. Verkleinerung der Schilder um bis zu 50 Prozent und daraus resultierend eine Senkung der Kosten für die Wegweisung.

Es wird vorgeschlagen, in der gelben (Überland) und blauen Wegweisung (zu Autobahnen) auf Straßenkarten exakt diejenigen Zielorte anzugeben, die auch in der wegweisenden Beschilderung ausgewiesen sind.

In Stadtplänen sollten außerdem die Ringstraßen gestalterisch hervorgehoben werden. Parkierungsanlagen sollten mit ihren Bezeichnungen in den Stadtplänen aufgeführt werden. Sofern Stadtteile zu Stadtgebieten zusammengefasst werden, sollten diese aus den entsprechenden Karten ersichtlich sein. Bedeutende überregionale und weitere wesentliche Ziele sollten hervorgehoben werden, damit der Ortsunkundige sofort erkennen kann, welche Ziele er in der Wegweisung findet. An diesen kann er sich auch dann orientieren, wenn er sie nicht unmittelbar anfährt.

Da nicht zu erwarten ist, dass die genannten Anforderungen an die Gestaltung der Stadtpläne kurzfristig realisiert werden, sollten auf jeden Fall entsprechende, bei Nacht beleuchtete Informationstafeln in Haltebuchten entlang aller Zufahrtsstraßen zu den Städten aufgestellt werden.

Creating a unified system for signposting in towns

The aim of the present research paper is the creation and assessment of a system of signposting for use in towns which is as unified as possible. The system should make an essential contribution to satisfactory orientation also for road traffic users unfamiliar with the area. In addition the driver is frequently overloaded with the large amount of information provided, with a consequent negative effect on his driving.

Based on evaluation of available literature, the principles of orientation in road traffic are discussed, especially in towns. By means of differentiation according to a colour system in signposting, the direction (out of town or towards the centre of town) has been taken into account. Furthermore, for the increasing number of destinations needing signposting inside towns a range of assessment tools have been made available to planners. From the creation and application of a unified system for signposting, the principles can be derived for the planning and organisation of individual signposting systems.