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Regionalstruktur nächtlicher Freizeitunfälle junger Fahrer 1997 und 1998

Junge Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren sind überdurchschnittlich häufig an Verkehrsunfällen beteiligt. Im Rahmen einer aktualisierten Studie zu nächtlichen Freizeitunfällen junger Fahrer erfolgte eine regionalisierte Darstellung wichtiger Kenngrößen zu Unfallrisiko, Unfallbeteiligung und Unfallursache. Die Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Grafik zeit den Anteil junger Fahrer (18-24 Jahre) an allen unfallbeteiligten Pkw- und Motorradfahrern (ab 18 Jahre) Anteil junger Fahrer (18-24 Jahre) an allen unfallbeteiligten Pkw- und Motorradfahrern (ab 18 Jahre) - Unfälle mit Personenschaden in den Jahren 1997 und 1998

Problem

Junge Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren sind, gemessen am Anteil an der Bevölkerung, überdurchschnittlich häufig an Straßenverkehrsunfällen beteiligt. Eine frühere Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen zur Regionalstruktur nächtlicher Freizeitunfälle junger Fahrer in den Jahren 1992/93 sollte durch die vorliegende Studie aktualisiert werden. Dabei wurden insbesondere in den neuen Bundesländern Veränderungen im Unfallgeschehen festgestellt.

Untersuchungsmethode

Bei der Auswertung der Daten der amtlichen Straßenverkehrsunfallstatistik der Jahre 1997 und 1998 wurden die Unfälle von jungen Pkw- und Motorrad-Fahrern im Alter zwischen 18 und 24 Jahren berücksichtigt, die sich in der Zeit von 20 Uhr abends bis 3.59 Uhr morgens beziehungsweise am Wochenende (Samstag, Sonn- und Feiertag) bis 5.59 Uhr morgens ereigneten und bei denen Personen verunglückten. Um regionale Unterschiede bei der Unfallbeteiligung junger Fahrer aufzuzeigen, wurden für alle 439 Stadt- und Landkreise Deutschlands kreisbezogene Kenngrößen wie Unfallbeteiligung, Alkoholeinfluss und Risiko junger Fahrer berechnet und die Ergebnisse kartographisch dargestellt. Anhand der Bevölkerungs- und Flächendaten der Stadt- und Landkreise wurden sechs Kreisstrukturtypen gebildet, die unterschiedliche Verdichtungsstufen von hoch verdichteten großstädtischen Kreisen bis zu gering verdichteten ländlichen Kreisen beschreiben.

Ergebnisse und Folgerungen

Im Vergleich zu den älteren Fahrern hat sich das Unfallrisiko junger Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren seit 1992/93 um rund 15% auf das 6,3-fache erhöht. Insgesamt waren in den Jahren 1997 und 1998 über 60.000 junge Fahrer an nächtlichen Unfällen mit Personenschaden beteiligt. Das sind 24% aller jungen Unfallbeteiligten. Jeder dritte nächtliche Freizeitunfall eines jungen Fahrers ist ein Unfall ohne Beteiligung eines anderen Verkehrsteilnehmers. Unfallursache ist sehr häufig der Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug, in über 33% der nächtlichen Freizeitunfälle kam das Fahrzeug von der Fahrbahn ab. In der Gruppe der jungen Fahrer ist der typische Unfallbeteiligte männlich, mit unangepasster Geschwindigkeit unterwegs oder alkoholisiert. Allerdings wurde die Unfallursache Alkohol weniger häufig registriert als bei älteren Fahrern.

Die Unfallbeteiligung junger Fahrer ist regional sehr unterschiedlich. Obwohl die Anzahl und die Dichte nächtlicher Freizeitunfälle in den Ballungsräumen sehr hoch ist (119 Beteiligte je 100 km2), sind junge Fahrer und ihre Mitfahrer in ländlichen Gebieten am stärksten gefährdet (5,8 Getötete und Schwerverletzte je 1000 junge Einwohner). Eine Erklärung dafür ist, dass auf dem Lande für den Besuch von Freizeitstätten oft wesentlich längere Wege bei geringeren Nutzungsmöglichkeiten öffentlicher Verkehrsmittel zurückzulegen sind, das Kraftfahrzeug also oft die einzige als zumutbar empfundene verfügbare Transportmöglichkeit darstellt.

Erfreulicherweise entwickelte sich die Zahl nächtlicher Freizeitunfälle in den vergangenen Jahren rückläufig. Gegenüber 1992/93 hat sich die zu dieser Zeit noch deutlich schlechtere Situation in den Neuen Bundesländern an die der Alten Länder angenähert, auch wenn beispielsweise die Unfallursache "Alkohol" in den Neuen Ländern noch immer häufiger festzustellen ist. Nächtliche Freizeitunfälle junger Fahrer stellen somit nach wie vor einen besonderen Problembereich dar.

Regional structure of nocturnal leisure time accidents involving young drivers during the years 1997 and 1998

Nocturnal accidents involving young drivers represent a particular problem area. In relation to their percentage of the population young male and female drivers of passenger cars and motorcycles in the age group between 18 and 24 are involved in accidents with an above average frequency. With this background a study performed on the regional structure of nocturnal accidents involving young drivers from the years 1992/93 was updated. All totaled over 60,000 young drivers were involved in nocturnal accidents in which personal injuries were suffered during the years 1997 and 1998; this amounts to 24% of all young drivers involved in accidents. The risk for young drivers of being involved in an accident has decreased during the past few years, in comparison to older drivers has increased by 15% to 6.3 times as high since 1992/93. Accidents involving young drivers differ highly according to region. The distribution in the area indicates clear relationships to the residential structure. On the basis of the population and area data six types of county structures were established which show different stages of population. Young drivers and their passengers in rural areas are endangered to the greatest extent.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de