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Einsatzbereiche von Angebotsstreifen (Schutzstreifen)

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die innerstädtische Infrastruktur für das umweltverträgliche Verkehrsmittel Fahrrad zu verbessern, wurden Angebotsstreifen (gemäß StVO Schutzstreifen) eingeführt. Im Rahmen einer Forschungsarbeit wurden die Auswirkungen von Schutzstreifen auf die Verkehrssicherheit und den Verkehrsablauf analysiert und deren Einsatzbereiche überprüft. Die Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Foto zeigt einen Fahrradfahrer auf einem Angebotsstreifen in Bergisch Gladbach Angebotsstreifen in Bergisch Gladbach (Straße "Alt Refrath")

Problem

Wo es die Verkehrssicherheit oder der Verkehrsablauf erfordern, erfolgt zum Schutz des Radverkehrs vor den Gefahren des Kraftfahrzeugverkehrs und zur Entmischung des Fahrzeugverkehrs eine Trennung der Verkehrsarten. Dem Radfahrer wird dabei eine Fläche zugewiesen, die er benutzen muss, die andere Verkehrsteilnehmer jedoch nicht benutzen dürfen. Dazu sind bestimmte Querschnittsbreiten erforderlich, die neben der Breite des Radfahrers Bewegungsspielräume und Sicherheitsabstände umfassen. Ist die erforderliche Querschnittsbreite nicht vorhanden, kann die Führung des Radverkehrs nur auf einer gemeinsamen Fläche mit anderen Verkehrsteilnehmern erfolgen.

Angebots- bzw. Schutzstreifen sind eine Übergangsform zwischen getrennter und gemischter Führung des Rad- und Kfz-Verkehrs auf der Fahrbahn und geben grundsätzlich die Möglichkeit, auch in beengten Straßenräumen eine Radverkehrsinfrastruktur einzurichten, mit der in vielen Fällen eine Trennung der Verkehrsarten erreicht werden kann. Mit Schutzstreifen soll die Attraktivität der Radverkehrsinfrastruktur erhöht und die Nutzung des umweltverträglichen Verkehrsmittels Fahrrad unterstützt werden. Die Markierung von Schutzstreifen für den Radverkehr ist mit Inkrafttreten der StVO-Novelle am 01. September 1997 offiziell eingeführt worden. Gesicherte Erkenntnisse über den Einfluss der Markierung von Schutzstreifen auf den Verkehrsablauf, das Verkehrsverhalten sowie auf die Verkehrssicherheit lagen bisher nicht vor. Diese Lücke schließt das vorliegende Forschungsprojekt.

Untersuchungsmethode

Grundlage für die Untersuchung bildete die Auswertung vorhandener Unfalldaten und die situationsbezogene, videogestützte Analyse von Verkehrsabläufen und des Verkehrsverhaltens auf Strecken mit und ohne Schutzstreifen sowie unterschiedlichen Verkehrsstärken und Straßenraummerkmalen. Die Auswahl der 27 Untersuchungsstrecken erfolgte aus 213 Beispielen in 96 Orten mit möglichst hohen Verkehrsbelastungen und variierenden Randbedingungen. Für ausgewählte Beispiele wurden Vorher-Nachher-Untersuchungen durchgeführt.

Die Unfallmeldeblätter wurden ausgewertet, die Unfälle typisiert und auf einen Zusammenhang mit der Markierung überprüft. Die Auswertung des Verkehrsverhaltens im Rad- und Kfz-Verkehr sowie hinsichtlich besonderer Verkehrsabläufe (Parken, Halten, Laden und Liefern) erfolgte insbesondere für Stellen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial für den Radverkehr.

Ergebnisse und Folgerungen

Auf der Grundlage der Unfallanalyse konnten verschiedene Unfalltypen festgestellt werden, die eindeutig mit der Anlage der Schutzstreifen zusammenhängen. Hieraus sind Veränderungen für den Einsatz der Schutzstreifen abzuleiten.

Auf Grund der Analyse ist den Situationen an Einmündungen und Zufahrten besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Im Bereich von Einmündungen und höher belasteten Zufahrten wird die deutliche Markierung der Schutzstreifen empfohlen.

  • Das Halten auf Schutzstreifen sollte durch eine generelle Regelung in der StVO ausgeschlossen werden.
  • Dem vielfach beobachteten Fahren entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung soll durch die Markierung von Richtungspfeilen entgegen gewirkt werden.
  • Die Analysen haben gezeigt, dass die bisher in der StVO geregelten belastungsabhängigen Grenzen für den Einsatz von Schutzstreifen nicht begründet sind.

Die Ergebnisse wurden bereits in eine konkrete Empfehlung für die Neuformulierung der VwV zur StVO zu Zeichen 340 "Leitlinie" eingetext

Infos zum Bericht
Einsatzbereiche von Angebotsstreifen
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft V 74, 2000
Autoren des Berichts:
Ch. Hupfer, H. Böer, U. Huwer, H. Jacob, U. Nagel, conversum GmbH, consult für verkehr-stadt-umwelt, Kaiserlautern

Where to use protective lanes

The conventional cross-sectional forms of bicycle traffic routing are based on dividing different traffic types. The bicyclist is allocated an area which he must use and which the other road users may not use. For this the cross-sectional width must be sufficient to include area for movement and safety distances as well as the width of the bicyclist. If the required cross-sectional width is not available the bicycle traffic can only be routed through an area shared with other road users. The protective lanes make possible bicycle traffic infra-structure even in narrow roadway areas; in most cases the road users are divided but this is not obligatory. The protective lanes are therefore a form which is between divided and mixed routing of bicycle and car traffic on roadways. The aim of the investigation was to ascertain on what areas of urban main roads protective lanes should be used.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de