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Angesichts des wachsenden Anteils älterer Menschen an der Gesellschaft erhöht sich auch die Teilnahme von Radfahrern im Seniorenalter am Straßenverkehr. Die vorliegende Untersuchung zeigt die möglichen Unfallrisiken und altersbedingten Einschränkungen, aber auch das Kompensationsverhalten älterer Radfahrer. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.
Es liegt erst sehr wenig abgesichertes Wissen über ältere Radfahrer und Radfahrerinnen, ihre besondere Unfallstruktur, ihr Verkehrsverhalten und ihr Fahrkönnen vor. Ferner besteht ein Mangel an Kenntnissen darüber, ob und wie sich ältere Radfahrer im Straßenverkehr orientieren und bewegen und wie sie mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren. So gut wie keine Erkenntnisse gibt es bislang auch über das subjektive Befinden älterer Radfahrer im Verkehr, ihr Sicherheitsgefühl, ihr Überforderungserleben, ihre Belastungen und Beeinträchtigungen und über Bewältigungsformen verkehrlicher Herausforderungen. Mit der vorliegenden Untersuchung sollen die vorhandenen Wissenslücken reduziert werden.
Ausgangspunkt bildete eine Literaturanalyse. Darin wurden unter anderem die Struktur und Entwicklung der Verkehrsteilnahme älterer Menschen und die verkehrsrelevanten Veränderungen der Leistungsfähigkeit im Alter, objektives Verkehrsverhalten und die Einstellungen Älterer zur Verkehrsteilnahme dargestellt. 534 Radfahrer, darunter 428 Senioren, wurden an Kreuzungen per Videoaufzeichnung unwissentlich beobachtet.Die Beobachtungen wurden u.a. im Hinblick auf das Fahrverhalten und die Fahrfertigkeiten der älteren Radfahrer ausgewertet. 311 Senioren waren zu einem kurzen Interview auf der Straße bereit. 100 Personen unter ihnen wurden um intensivere Einzelinterviews gebeten. Die Hälfte der intensiv befragten Senioren wurde in weitere wissentliche Wegebeobachtungen und Wegeinterviews einbezogen.
Mit der Untersuchung ist die Möglichkeit geschaffen, Verkehrssicherheitsarbeit künftig stärker an den speziellen Schwächen älterer Radfahrer im Straßenverkehr zu orientieren.
Infos zum BerichtThe research project deals with risks for elderly bicyclists. The investigation comprises a literature analysis, an analysis of accident causes, observations, interviews and intensive surveys. The investigation results confirm in part previous empirical findings and also provide more detailed and differentiated data: the elderly have accidents in complex traffic situations far more often than young bicyclists. Elderly bicyclists, most of whom are among the more sprightly senior citizens, use their bicycles with a similar frequency to young adults. They use their bicycles predominantly for health and practical reasons but they also cycle for pleasure. Elderly bicyclists do not like riding in complex and heavy traffic and seek less dangerous routes; they feel particularly safe on cycle paths. Although elderly bicyclists conform to regulations more often than younger riders, they also orientate themselves towards the "sub-standard system of bicycle traffic", which "interprets" the Road Traffic Regulations from points of view specific to bicyclists. Few senior citizens who ride bicycles report of feeling stressed and being overtaxed. Only a small group no longer feel able to cope with traffic. The results of the observations and surveys indicate that elderly bicyclists compensate for age-induced impairments; this behaviour is characterised above all by riding more slowly, in a disciplined manner and by avoiding heavy traffic.