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Entwicklung der Verkehrssicherheit und ihrer Determinanten bis zum Jahr 2010

Für die Prognose der Verkehrssicherheit wie auch für die empirische Unfallforschung ist vor allem die Identifizierung des spezifischen Risikos verschiedener Gruppen von Verkehrsteilnehmern von Interesse. Die vorliegende Studie soll Grundlagendaten für die verlässliche Abschätzung solcher Risiken bis ins Jahr 2010 bereitstellen. Vorgehensweise und Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Grafik zeigt die Einwohnerbezogene Verunglückenraten nach Altersgruppen im Jahr 1997 (Deutschland). Einwohnerbezogene Verunglückenraten nach Altersgruppen im Jahr 1997 (Deutschland). Quelle: Statistisches Bundesamt

Problem

Da die Sicherheit im Straßenverkehr von zahlreichen Rahmenbedingungen abhängt, muss eine Prognose der Entwicklung des Unfallgeschehens neben den unmittelbaren Einflussgrößen auch eine entsprechende Vorausschätzung der Entwicklung dieser Determinanten enthalten. Erst darauf aufbauend können das Unfallgeschehen selbst prognostiziert und geeignete Maßnahmen entwickelt werden. Ziel der vorliegenden Studie ist eine differenzierte Abschätzung der Unfallentwicklung bis zum Jahr 2010.

Untersuchungsmethode

In einem ersten Arbeitsschritt wurden die Determinanten der Verkehrssicherheit anhand einer Analyse des Unfallgeschehens bestimmt. Die Identifizierung des spezifischen Unfallrisikos der verschiedenen Verkehrsteilnehmergruppen erfolgte anhand von Risikokennziffern, die zum Beispiel die Zahl der Unfälle, der Unfallbeteiligten sowie Expositionsgrößen wie Einwohnerzahl oder Fahrleistung berücksichtigen. Darauf aufbauend wurde versucht, die künftige Entwicklung der Determinanten und der Risikokennziffern der Unfallentwicklung abzuschätzen. Prognosezeitraum waren die Jahre 1997 bis 2010.

Ergebnisse

Eine grundlegende Determinante für das Unfallgeschehen ist das Ausmaß der Verkehrsbeteiligung. Sie wird wesentlich bestimmt durch die demografische Entwicklung, die Preise für die Benutzung der Verkehrsmittel, die Verkehrsinfrastruktur, den verkehrspolitischen Ordnungsrahmen und den Pkw-Bestand sowie die Verkehrsnachfrage.
Es wird erwartet, dass die Verkehrsinfrastruktur durch Aus- und Neubau steigt, allerdings hinter der Verkehrsnachfrage zurückbleibt. Durch die Öffnung Osteuropas wird mit einem erheblichen Wachstum im Güterverkehr gerechnet. Der Pkw-Bestand wird sich in Deutschland von derzeit etwa 41,4 auf 47,2 Mill. ausweiten. Für die Fahrleistung aller Kraftfahrzeuge wurde eine Zunahme um 16 % errechnet.
Die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden wird insgesamt um 16% abnehmen. Die Zahl der Unfälle mit Getöteten vermindert sich dabei voraussichtlich um 42 %, die mit Schwerverletzten um 34 %. Die Zahl der Unfälle mit Leichtverletzten wird voraussichtlich um circa 10 % zurückgehen.
Das Ausmaß der Verbesserung der Verkehrssicherheit kommt auch in der fahrleistungsbezogenen Rate aller Unfälle mit Personenschaden zum Ausdruck. Sie sinkt von 616 Unfällen pro 1 Milliarde Fahrzeugkilometer auf 445, also um 28 %. Ursachen hierfür sind zu erwartende Verbesserungen der aktiven und passiven Sicherheit der Fahrzeuge, der Straßenverkehrsinfrastruktur und des Verkehrsverhaltens durch verkehrserziehende Maßnahmen. Die Zahl der an Unfällen beteiligten Fahrzeugführer beziehungsweise Fußgänger wird sich insgesamt um 20% verringern, darunter die Zahl der unfallbeteiligten Fußgänger um 40%; dagegen ist mit einem Anstieg der verunfallten Fahrradfahrer um 6 % zu rechnen.

Folgerungen

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, in welchem Ausmaß eine weitere Verbesserung der Verkehrsssicherheit im Prognosezeitraum erwartet wird und welche Bereiche des Unfallgeschehens künftig eine besonders große Rolle spielen werden. Die jüngeren und die ungeschützten Verkehrsteilnehmer wie Zweiradfahrer und Fußgänger sowie das Unfallgeschehen auf Außerortsstraßen (ohne Autobahnen) werden auch in Zukunft eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung besitzen. Künftige Maßnahmen sollten sich daher vor allem auf Verbesserungen der Situation dieser Verkehrsteilnehmergruppen und schwerpunktmäßig auf Außerortsstraßen konzentrieren.

Development of road safety and road safety determinants up until 2010

The aim of the study was to provide a detailed prognosis of accident development up until 2010. It deals with the development of road safety determinants and of accident occurrence itself. The main results of the prognosis refer to the period 1997-2010. One of the main determinants is the number of inhabitants. This figure will rise due to external migration. The number of persons under 15 years of age will decrease considerably. The traffic safety prognosis assumed that the pertinent administrative provisions would remain in force and that general traffic safety policy would remain similar to that of the past. The conclusions drawn from the results of the investigation show the extent to which road safety in the period of the prognosis will continue to rise. They also make it clear that younger road users and vulnerable road users (motorcyclists and pedestrians) on the one hand and accident occurrence on roads outside built-up areas (without motorways) on the other will continue to be of above-average significance.