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Passive Sicherheit von Pkw bei Verkehrsunfällen

Maßnahmen zur Verbesserungen der Verkehrssicherheit setzen Kenntnisse des Unfallgeschehens und der Entstehung von Verletzungen voraus. Diesem Ziel dienen detaillierte Erhebungen, die seit 1973 von einem Expertenteam aus Medizinern und Technikern durchgeführt werden. Die Ergebnisse der oben genannten Untersuchung wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Die Grafik zeigt die prozentuale Verletzungshäufigkeit einzelner Körperregionen von Kindern im Pkw mit und ohne Gurt Prozentuale Verletzungshäufigkeit einzelner Körperregionen von Kindern im Pkw mit und ohne Gurt sowie bei Verwendung eines speziellen Kinderrückhaltesystems

Problem

Gesetzgeber, Mediziner und Automobilhersteller benötigen geeignete Daten, aufgrund derer verlässliche Rückschlüsse auf Verletzungsmechanismen und -ursachen möglich sind. Deshalb werden unter anderem seit 1973 im Großraum Hannover detaillierte Daten von einem Forschungsteam erhoben, das aus Medizinern und Technikern besteht. Die Dokumentation erfolgt nach einem statistischen Stichprobenplan, bei dem polizeilich gemeldete Unfälle per Zufallsverfahren auswählt und vom Expertenteam dokumentiert werden.

Untersuchungsmethode

Im Zeitraum von 1985 bis 1994 wurden an der Unfallchirurgischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover 8.498 Unfälle mit Personenschaden dokumentiert. Die dabei aufgetretenen Verletzungsarten und die Schwere der Verletzungen wurden analysiert. Dafür wurden die Zeiträume von 1985 bis 1989 und von 1990 bis 1994 separat betrachtet, um Aussagen über die zeitliche Entwicklung des Unfallgeschehens treffen zu können.
Der Forschungsbericht gliedert sich in die Teilbereiche Insassensicherheit von Pkw und Sicherheit äußerer Verkehrsteilnehmer bei Pkw-Unfällen. Zusätzlich wurde eine Analyse zur Sicherheit von Kindern im Pkw durchgeführt. Es wurden Kollisionstypen und Verletzungsmuster sowie die charakteristischen Konstellationen bei Unfällen mit Schwerverletzten ermittelt. Die gewonnenen Daten sind durch eine Wichtung mit der amtlich erfassten Unfallstruktur für den Großraum Hannover repräsentativ.

Ergebnisse

Im Zeitraum nach 1990 verringerte sich die Verletzungsschwere, obwohl viele Parameter, die die Verletzungsschwere beeinflussen, wie Kollisions- und Anprallarten, unverändert blieben. Unfälle, in die zwei Pkw verwickelt waren, bildeten mit 21,9% und Pkw/Fahrradunfälle mit 21,1% die häufigsten Unfallkonstellationen. Es folgten Pkw-Alleinunfälle (zum Beispiel Baumunfälle) mit 18,9% und Pkw/Fußgängerunfälle mit 14,2%. Im Zeitraum nach 1990 war eine allgemeine Zunahme der Unfallzahlen mit Ausnahme der Pkw/Fußgängerunfälle festzustellen.
Die Fahrer der verunfallten Pkw waren meist Jugendliche und die Fahrzeuge oft älteren Typs. Etwa 94% der Fahrer hatten zum Unfallzeitpunkt den Sicherheitsgurt angelegt. Von den Schwerverletzten beziehungsweise Getöteten trugen jedoch nur 78% beziehungsweise 69% den Gurt. Für Unfälle nach 1990 war eine Abnahme der Verletzungshäufigkeiten bei Gurtnutzung festzustellen. Die Hälfte der verletzten Pkw-Insassen mit Gurt erlitten nur geringfügige Verletzungen. Allerdings ließ sich eine Zunahme der Verletzungen des Halswirbelbereichs feststellen, die offensichtlich bei neueren Fahrzeugkonzepten mit optimierter Gurtrückhaltewirkung häufiger auftreten.
Kinder bis zum Alter von 12 Jahren blieben bei Unfällen im Pkw aufgrund der Verwendung von Kinderrückhaltesystemen oft unverletzt.
Bei Fußgänger- und Fahrradkollisionen stieg - wie zu erwarten - die Verletzungsschwere der Beteiligten entscheidend mit der Geschwindigkeit des Pkw zum Zeitpunkt der Kollision. Schon bei Kollisionsge- schwindigkeiten von weniger als 30 km/h können Fußgänger schwere Verletzungen erleiden.

Folgerungen

Die Entwicklung von Gurt, Knautschzone und Airbag trug wesentlich dazu bei, dass die Zahl der getöteten Pkw-Insassen seit den 70er Jahren ständig abgenommen hat. Der Bericht liefert dem Gesetzgeber und der Industrie Anregungen für weitere Sicherheitsmaßnahmen. Im Rahmen der Studie werden darüber hinaus Maßnahmen zur Entwicklung zukünftiger Testbedingungen von Sicherheitseinrichtungen und für eine optimierte Fahrzeuggestaltung vorgeschlagen.

Passive safety of cars in traffic accidents

This research report contains the analysis of 8498 accidents with injured persons. These accidents are documented in the years 1985 to 1994 from the accident research unit at the Medical University of Hannover. The goal of the study was to analyse the injury patterns and injury severity of car occupants and with this present the current situation of vehicle safety as well as quantify the safety of pedestrians and bicyclists which are injured from the outer parts of the vehicle. Collision types and injury patterns are described and the accident characteristics of severe injured car occupants are analysed. Special accident conditions, for instant intrusion of the interior and driving speed are pointed out. The safety of children in cars as well as the effectiveness of the airbag are discussed.