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Gurte, Kindersitze, Helme und Schutzkleidung - 1999

Das Benutzen von Sicherheitsgurten oder Kindersitzen im Pkw und das Tragen von Helmen und Schutzkleidung bei Zweiradfahrern sind wirksame Maßnahmen für den Schutz vor Verletzungen bei einem Verkehrsunfall. Die Entwicklung dieses Schutzverhaltens wird von der BASt schon seit Jahren durch Beobachtungen der Verkehrsteilnehmer begleitet. Die wichtigsten Ergebnisse sowie die aktuellen Zahlen von 1999 werden in diesem Info dargestellt. Die vollständigen Jahresberichte können bei der BASt eingesehen werden.

Grafik zeigt die Entwicklung der Gurtanlegequoten von erwachsenen Pkw-Insassen Entwicklung der Gurtanlegequoten von erwachsenen Pkw-Insassen

Erhebungsmethode

Seit Mitte der 70er Jahre werden von der BASt in kontinuierlicher Folge Verkehrsbeobachtungen in verschiedenen Regionen des Bundesgebietes durchgeführt, bei denen die Sicherungsquoten der Pkw-Insassen und das Tragen von Helmen und Schutzkleidung bei Zweiradbenutzern erfasst werden. Die Beobachtungen basieren auf einem standardisierten, gleichförmig wiederholbaren Erhebungsverfahren, welches für Entwicklungs- und Veränderungsmessungen verallgemeinerungsfähige Aussagen ermöglicht. Die seit 1996 nur noch geringfügigen Unterschiede der Schutzvorkehrungen in den alten und neuen Bundesländern waren der Anlass, die bisher gesondert durchgeführten Ost-West-Erhebungen 1997 erstmals zusammenzulegen. Seitdem werden die Sicherungsquoten der Pkw-Insassen jährlich beobachtet, die der Zweiradbenutzer alle zwei Jahre. Die letzte Erhebung des Zweiradverkehrs fand 1999 statt. Den aktuellen Ergebnissen liegen Beobachtungen von 18.600 Pkw mit 26.988 erwachsenen Pkw-Insassen zugrunde, ergänzt um eine Pkw-Zusatz-Stichprobe, durch die weitere 3.801 erwachsene Fond-Insassen und 5.444 kindersitzpflichtige Kinder (bis Vollendung des 11. Lebensjahrs) in die Datenanalyse eingegangen sind. Die Beobachtungen des Zweiradverkehrs 1999 umfassen 8.083 Radfahrer sowie 6.373 motorisierte Zweiradbenutzer innerorts.

Ergebnisse

Sicherung von Pkw-Insassen 1999

Erwachsene Pkw-Insassen

Bei Fahrern hat sich im Durchschnitt auf allen Straßen die Benutzung des Sicherheitsgurtes gegenüber 1998 um 1%-Punkt auf 94% erhöht. Dieser Zuwachs gilt auch für den Innerortsverkehr, wo aber trotz eines erneuten Anstiegs (um 1%-Punkt) die Quote der angegurteten Fahrer (91%), verglichen mit anderen Straßenarten weiterhin am niedrigsten ist. Ähnliches zeigt sich bei den erwachsenen Beifahrern: 1999 betragen die Werte für den Querschnitt aller Straßenarten 95%. Sie haben somit seit 1998 um einen weiteren 1%-Punkt zugenommen. Der leichte Anstieg umfasst alle Straßenarten, auch den Innerortsverkehr. Bei einer Gurttragequote von 91% erreichen Beifahrer jedoch dort immer noch nicht das Sicherungsniveau, das auf Land- und Bundesstraßen zu beobachten war (97%). Die 1997 wieder eingesetzte Zunahme der Gurt-Sicherung erwachsener Fond-Insassen findet im Jahr 1999 nicht die erhoffte Fortsetzung. Auf Bundes- und Landstraßen sowie im Innerortsverkehr sind bis zu 5%-Punkte rückläufige Werte zu verzeichnen. Für den Querschnitt aller Straßenarten und die Sicherung von Insassen im Fond bedeutet dies einen Rückgang in der Gurtbenutzung auf 79%, womit der schon erreichte Stand im Jahr 1998 (82%) unterschritten wird. Für alle Erwachsenen im Pkw insgesamt lässt sich keine Veränderung erkennen. Hier liegt die Quote unverändert bei 93%.

Kinder

Unspezifizierte, das heißt nicht nach Erwachsenengurten, Kindersitzen oder Straßenarten aufgegliederte Sicherungsquoten von Kindern im Pkw sind von 93% auf 94% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der deutlichste Zuwachs (+ 4%-Punkte) findet sich bei der Sicherung der Kinder auf der Autobahn, wo 97% bei den Beobachtungen 1999 als im Fahrzeug gesichert einzustufen waren. Auch die Sicherung auf Bundes- und Landstraßen ist um 2%-Punkte bis auf 95% gestiegen, wohingegen die Quoten gesicherter Kinder im Innerortsverkehr einen unveränderten Stand aufweisen (92%). Besonders erfreulich ist der beachtliche Zuwachs der Kinder, die ein Jahr nach Verschärfung gesetzlicher Bestimmungen in kindgerechten Sicherungssystemen sitzen. Er beträgt seit der neuen Bußgeldverordnung 14%, so dass nun 73% aller Kinder innerorts vorschriftsgemäß befördert werden. Weit deutlicher noch hervor treten die Sicherungserfolge bei Kindern ab dem Alter von 6 Jahren, eine besonders gefährdete Gruppe, in der die Benutzung von Kindersitzen eine 26%ige Steigerung erfahren hat. Bei 57% gesetzeskonform gesicherten Kindern dieser Gruppe fährt aber immer noch knapp die Hälfte ohne Kindersitzbenutzung und 11% ungesichert im Fahrzeug. In der altersgerechten Sicherung von Kindern bis etwa 5 Jahre ist seit der letzten Erhebung eine leicht rückläufige Entwicklung beobachtbar. Von 97%-Anteilen im Jahr 1998 ist die Benutzung von Kindersitzen auf 94%-Anteile gesunken.

Helm und Schutzkleidung auf dem Motorrad (innerorts)

Tragen des Schutzhelms

Seit 1990 bewegen sich im motorisierten Zweiradverkehr die Quoten der Fahrer, die einen Schutzhelm tragen, um einen Wert von 99%, der bis dahin stetig angestiegenen war. Auch bei der letzten Beobachtung 1999 erreicht dieser Wert im Innerortsverkehr fast wieder 100%. Auch bei den Mitfahrern lag die Helmtragequote in dieser Größenordnung.

Tragen von Schutzkleidung

Der Anteil der Fahrer motorisierter Zweiräder, die zusätzlich zum Helm eine komplette Schutzkleidung tragen, ist im Vergleich mit der vorhergehenden Beobachtung um 3%-Punkte auf einen Wert von 13% zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich 1999 die Zahl der Fahrer, die sich im Innerortsverkehr nur mit Helm fortbewegt haben, von 49% auf 52% vermehrt. 1999 trugen 48% aller Fahrer neben dem Helm Teile einer Schutzbekleidung oder Schutzbekleidung komplett. Somit ist seit 1997 bei Fahrern motorisierter Zweiräder wieder ein leichter Abwärtstrend, durch geeignete Kleidung den Verletzungsfolgen von Unfällen zu begegnen, zu erkennen. Ein eher entgegengesetzter Trend zeichnet sich bei den Mitfahrern auf dem Sozius ab.

Schutzhelm auf dem Fahrrad (innerorts)

Seit den ersten Erhebungen im Jahr 1992 war bis 1997 eine kontinuierliche Zunahme an Radfahrern mit Fahrradhelm zu beobachten. 1999 ist die Zahl helmtragender Radfahrer erstmals rückläufig, obwohl unter den Kindern (bis 10 Jahre) das Tragen des Fahrradhelms weitere Verbreitung gefunden hat. Die jüngste Altersgruppe (Kinder bis 10 Jahre) weist bei einer nahezu verdreifachten Zahl an Helmbenutzern seit 1992 mit knapp 50% die bisher und im Vergleich mit anderen Altersgruppen höchste Helmtragequote auf. Zwischen 1997 und 1999 ist hier ein Zuwachs von 7%-Punkten eingetreten. Daneben ist aber, wie in allen übrigen Altersgruppen, die Menge der Kinder aus der nächst höheren Altersgruppe (11 bis 16 Jahre), die auf dem Fahrrad den Helm benutzen, von 12% auf 11% und in der Altersgruppe 17 bis 21 Jahre von 3% auf 2% gesunken. Höhere Altersgruppen sind in Bezug auf das Tragen des Fahrradhelms über die marginale Quote des Jahres 1992 nicht wesentlich hinaus gekommen.

Infos zu den Berichten
Kontinuierliche Erhebungen zum Schutzverhalten von Verkehrsteilnehmern, Jahrgänge 1973 bis 1999
Bundesanstalt für Straßenwesen (unveröffentlicht)
Autoren des Berichts:
Wilfried Siegener und andere
IVT, Ingenieurbüro für Verkehrstechnik, Karlsruhe
Sicherung durch Gurte, Helme und andere Schutzsysteme, 1999
Bericht zu FP 82.152/1999, Bundesanstalt für Straßenwesen (unveröffentlicht)
Autoren des Berichts:
Wilfried Siegener
unter Mitarbeit von
Thomas Rödelstab
IVT, Ingenieurbüro für Verkehrstechnik, Karlsruhe

Continuous monitoring of road user safety behaviour

Protection systems serve to reduce the severity of injuries in traffic accidents. Observations of car occupants, users of motorised two-wheelers and cyclists show that use of safety systems and safety clothing has increased considerably over time. In 1999 93 % of all adult car occupants used safety belts. There was an extremely large increase in the number of children in the risky age group of 6 years and above who used safety seats suitable for their age. The percentage of children in this age group using such seats rose by 14 % following the introduction of a new regulation on fines for offences against the obligation to secure oneself in a car. The percentage of children of up to five years of age who used a safety seat remained almost unchanged at 94 %. Practically all users of motorised two-wheelers wore safety helmets (99 %). Voluntary wearing of protective clothing when using motorcycles (drivers: 13%; passengers: 23%) and the wearing of helmets when riding bicycles (5 %) remained the exception rather than the rule in 1999 as well.