Automated Lane Keeping System

Für die fahrzeugtechnischen Vorschriften auf UN ECE-Ebene wurden – unter maßgeblicher Mitwirkung der BASt – Anpassungen an der Regelung Nummer 79 für kontinuierlich assistierte Lenkfunktionen umgesetzt. Bereits umgesetzt und im Markt erhältlich sind Systeme unter anderem zur kontinuierlichen Spurführung, zum Schlüsselparken und zum assistierten Spurwechsel.
Für die ersten hochautomatisierten Systeme – Automated Lane Keeping System (ALKS) – wurde im März 2020 in der ersten Instanz ein neuer Regelungsentwurf bei der UN ECE zur Abstimmung gestellt und angenommen. Im Juni kann der Regelungsentwurf voraussichtlich bei der entscheidenden Instanz – der WP.29 der UN ECE – final angenommen werden. Die ersten Fahrzeugsysteme zum hochautomatisierten Fahren bekämen damit den nötigen internationalen Vorschriftenrahmen für die Zulassungsmöglichkeit.

ALKS ist das erste elektronische System im Fahrzeug, bei dem der Fahrer in Teilbereichen des Straßenverkehrs von der Pflicht der Fahraufgabe zeitweise vollständig entbunden werden kann, solange das Fahrzeug diese Aufgabe vollständig übernehmen kann – beispielsweise im Stau auf der Autobahn. Ein ALKS übernimmt dabei komplett neben der Querführung auch die Längsführung des Fahrzeugs. Das ALKS muss seine Funktionsgrenzen rechtzeitig selbst erkennen, um eine sichere Rückübergabe an den Fahrer mit der entsprechenden deutlichen Aufforderung gewährleisten zu können. Tritt während automatisiert ablaufender Fahrt plötzlich eine kritische Situationen auf, in der eine Übergabe an den Fahrer aufgrund der zeitlichen Kürze nicht mehr möglich ist, muss das System selbstständig in der Lage sein, die Situation zu meistern – zum Beispiel durch Notbremsen oder Ausweichen.

Die BASt hat die Entwicklung dieses Regelungsentwurfs eng begleitet und das BMVI durch Anforderungsdefinitionen, Fahrversuche und Entwicklung von Testszenarien für automatisierte Fahrzeuge und Fragen zur Fahrdatenerfassung und Fahrdatenspeicherung unterstützt.