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Green NCAP


Bewertung des realen Abgasverhaltens und der Energie Effizienz moderner Pkw unter anspruchsvollen Bedingungen

Pkw während einer Abgasmessfahrt Bild: Green NCAP

Im Bereich der Fahrzeugsicherheit ist Euro NCAP (European New Car Assessment Programme) seit vielen Jahrzehnten eine bekannte und etablierte Institution. Es ist ein unabhängiges Konsortium nach belgischem Recht mit Vertretern von 7 europäischen Regierungen, Verbraucherverbänden, Automobilclubs und der Versicherungswirtschaft mit Sitz in Leuven.

Seit 2017 haben einige Mitglieder von Euro NCAP daraus eine auf den Umweltbereich ausgerichtete zweite Säule gebildet – Green NCAP. Auch die BASt arbeitet als Mitglied dieser Initiative mit, um die weitere Entwicklung emissionsarmer Fahrzeuge aktiv zu unterstützen. Insbesondere Plug-In Hybrid-Fahrzeuge stehen im Fokus der Arbeiten der BASt.

Green NCAP ist eine Initiative, die sich mit der Bewertung des Abgas- und Umweltverhaltens aktueller Pkw befasst. Die Mitglieder aus verschiedenen europäischen Ländern und Institutionen haben sich zum Ziel gesetzt, neu auf den Markt kommende Fahrzeuge hinsichtlich ihres realen Abgasverhaltens und ihrer Energieeffizienz zu bewerten – das heißt auch ihres Ressourcenverbrauchs. Dies sollte nicht durch eine Wiederholung der in der Typgenehmigung festgelegten Prozeduren und Schadstoffgrenzen passieren, sondern dem Anspruch des Konsortiums folgend deutlich mehr Bereiche im Motorlastkennfeld abdecken.

Der Paradigmenwechsel, der erreicht werden soll, setzt voraus, dass der Antrieb eines Fahrzeugs sauber ist und deshalb so wenig wie möglich Schadstoffe und klimaschädliche Gase ausstößt. Gleichzeitig soll die Antriebsenergie so effizient wie möglich in nützliche Energie umgewandelt werden und so Verluste minimieren.

Dies wurde bei der Entwicklung der Testprozeduren im Labor, auf der Straße und bei der Grenzwertsetzung für die gemessenen Stoffe verwirklicht. Hierbei wurde beispielsweise die Geschwindigkeit, die Nutzlast und die Dynamik verändert oder ein Test bei einer niedrigen Temperatur von -7 Grad Celsius durchgeführt. Im letzten Jahr wurde zusätzlich eine dritte Bewertungsgröße, dazu genommen – die Treibhausgase.

Ergebnisse für Verbraucher

Illustration eines Pkw mit einer grünen Abgasfahne Bild: Dominique Bruneton/Getty Images

Alle Ergebnisse der durchgeführten Tests auf dem Rollenprüfstand und bei Realfahrten werden in einer Beurteilungsmatrix eingespeist. So entsteht am Ende für die Verbraucher eine solide und umfassende Bewertung von sehr unterschiedlichen Fahrzeugen hinsichtlich Antriebskonzept, Gewicht und Form. Die Spannweite reicht von herkömmlichen Verbrennungsmotoren über Bi-Fuel Motoren, Hybridantriebe bis zu rein elektrischen Fahrzeugen. Das geht soweit, dass im letzten Quartal 2020 sogar ein mit Brennstoffzellen-Technologie angetriebenes Fahrzeug getestet wurde.

Ein grundlegender Maßstab für die Bewertung ist die Halbierung der aktuellen Euro 6 Grenzwerte im Bereich der reglementierten Schadstoffe Kohlenstoffmonoxid (CO), Stickoxide (NOx), Kohlenwasserstoffe (THC), Partikelanzahl (PN), Partikelmasse (PM). Darüber hinaus werden aber auch die in Europa bislang (noch) nicht reglementierten Klimaschadstoffe Lachgas (N2O), Ammoniak (NH3) und Methan (CH4) gemessen und bewertet.

Insgesamt konnten in dem Programm 20 Pkw im Jahr 2019 und 50 im Jahr 2020 untersucht und bewertet werden. Entscheidend dazu beigetragen hat das von der EU finanzierte Projekt „Green Vehicle Index (GVI)“.

Die Roadmap von Green NCAP sieht für die nächsten Jahre eine Konsolidierung des begonnenen Programms vor. Insbesondere soll der Blickwinkel von der jetzigen rein fahrzeugbezogenen Betrachtung „Tank to wheel“ auf die breiteren Sichtweisen „Well to wheel“ und Lebenszyklus erweitert werden.