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Werkzeuge zur Durchführung von Bestandsaudits und thematischen Sonderuntersuchungen

In Planung befindliche Straßen werden mit Audits auf Ihre Sicherheit hin überprüft. Für das bestehende Straßennetz sollen Verfahren und Werkzeuge zur Beurteilung möglicher Risiken standardisiert werden. Mithilfe von Bestandsaudits und thematischen Sonderuntersuchungen können künftig Sicherheitsdefizite im Straßenbestand leichter ermittelt werden.

Das Foto zeigt Impressionen aus dem Alltag von Bestandsaudits und thematischen Sonderuntersuchungen Impressionen aus dem Alltag von Bestandsaudits und thematischen Sonderuntersuchungen (Bild: Hochschule Darmstadt)

Aufgabenstellung

Die „Empfehlungen für das Sicherheitsaudit von Straßen (ESAS)“ zur Beurteilung der Sicherheitsbelange geplanter Straßen haben sich seit ihrer Einführung im Jahr 2002 bewährt. Um auch Sicherheitsdefizite im Bestand standardisiert zu ermitteln, bedurfte es der Erarbeitung geeigneter Ansätze und Werkzeuge. Berücksichtigt werden sollten dabei sowohl die Verwaltungsstrukturen der Baulastträger als auch personelle und wirtschaftliche Ressourcen. Die BASt beauftragte zu diesem Zweck die Technische Hochschule Mittelhessen, Fachgebiet Straßenwesen und Vermessung und die Hochschule Darmstadt, Fachgebiet Verkehrswesen. Die Überprüfung der Praxistauglichkeit sollte im Rahmen von Pilotanwendungen an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen stattfinden. Ergänzend sollten die Anforderungen an Qualifikationen sowie Aus- und Weiterbildung aller Akteure bestimmt werden.

Untersuchungsmethode

Eine Grundlagenanalyse diente der systematischen Auswertung vorliegender Erkenntnisse zu derzeit bestehenden Verfahren und Ansätzen im In- und Ausland. Zur vertiefenden Untersuchung der Verfahren Streckenwartung und Verkehrsschau wurden die Obersten Landes- und Verkehrsbehörden per Fragebogen angesprochen. In den Dialog eingebunden waren zudem ausgewählte Straßenmeistereien und Untere Verkehrsbehörden sowie die Länderfachgruppe Straßenbetrieb. In einem dritten Arbeitspaket wurden geeignete Ansätze und Werkzeuge für ergänzende Sicherheitsüberprüfungen erarbeitet und anschließend in der Praxis getestet. Die “erweiterte Streckenkontrolle“ umfasste die Inspizierung eines 1.840 Kilometer langen Straßennetzes durch vorab entsprechend geschulte Streckenwarte von acht Straßenmeistereien. Im Rahmen des Bestandsaudits wurden sechs Strecken mit einer Gesamtlänge von knapp 100 Kilometer auditiert. Die Resultate aus diesen Pilotanwendungen wurden bei einem Expertenaustausch mit Vertretern der involvierten Behörden diskutiert, und es wurden Empfehlungen zum Einsatz der beiden Verfahren erarbeitet.

Ergebnisse

Für die Verfahren Streckenwartung und Verkehrsschau verdeutlichte die Analyse Stärken und Schwächen der bestehenden Verfahren. So basiert die Streckenkontrolle auf wesentlich zuverlässigeren und stabileren Strukturen als die Verkehrsschau. Abgeleitet wurde hieraus der Verbesserungsbedarf für die bestehenden Verfahren sowie Ansätze für ergänzende Sicherheitsüberprüfungen.

Mit den thematischen Sonderuntersuchungen als flächendeckende Inspektion für ausgewählte Themenschwerpunkte und dem anlassbezogenen Bestandsaudit als ganzheitliches Verfahren wurden zwei unterschiedliche Ansätze entwickelt. Geeignete Werkzeuge wie Defizitlisten, Schulungsprogramme und Anweisungen für die Anwender wurden aufgebaut und anhand von Pilotanwendung und Expertengesprächen abgestimmt.

Bei den thematischen Sonderuntersuchungen stellte der Straßenbetriebsdienst seine große Erfahrung hinsichtlich der Straßeninfrastruktur und Straßenausstattung unter Beweis. Grundsätzlich können sicherheitsrelevante Defizite aus dem planerischen Bereich benannt werden. Die meisten Defizite wurden bei Hindernissen im Seitenraum sowie bei Fahrzeug-Rückhaltesystemen festgestellt. Die exemplarischen Bestandsaudits ergaben wichtige Erkenntnisse zur Ausgestaltung des Verfahrens.

Folgerungen

Die Anwendung der Verfahren des Bestandsaudits und der thematischen Sonderuntersuchungen ermöglichen es, Sicherheitsdefizite im bestehenden Streckennetz zu ermitteln, die mit den derzeitig praktizierten Verfahren nicht erfasst werden. Die thematischen Sonderuntersuchungen lassen sich in die Strukturen der Straßenmeistereien integrieren. Bestandsaudits sollten wegen des Umfangs und Zeitbedarfs anlassbezogen durchgeführt werden. Die Anwendung beider Verfahren kann als ergänzende Sicherheitsüberprüfung empfohlen werden. Das Bestandsaudit soll in die künftigen Richtlinien für das Sicherheitsaudit von Straßen (RSAS) als Weiterentwicklung der ESAS integriert werden.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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