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Demografischer Wandel im Straßenbetriebsdienst

Die Arbeit im Straßenbetriebsdienst ist anspruchsvoll und kräftezehrend. Die Auswirkungen des demografischen Wandels könnten künftig weitere Belastungen für das Betriebsdienstpersonal bedeuten. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) untersuchte die aktuelle Situation in den Betriebsdiensten der Länder und ermittelte künftige Anforderungen. Als Ergebnis liegen Lösungsstrategien vor, die sowohl den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerecht werden als auch die Bewältigung des Aufgabenspektrums gewährleisten sollen.

Das Foto zeigt einen Straßenwärter beim Verteilen von Verkehrsleitkegeln auf einer Bundesautobahn Im Straßenbetriebsdienst sind die Bedingungen nur selten so optimal: kein Verkehr und kein Regen (Bild: Straßen.NRW)

Aufgabenstellung

Das Aufgabenfeld des Straßenbetriebsdienstes stellt hohe Anforderungen an die physische und psychische Belastbarkeit der Beschäftigten. Mit zunehmendem Alter können bisherige Tätigkeiten nicht mehr oder nur in geringerem Umfang ausgeführt werden, was die Erwerbsdauer einschränkt. Bedingt durch den demografischen Wandel werden dem Arbeitsmarkt zudem immer weniger junge Fachkräfte zur Verfügung stehen. Im Auftrag der BASt untersuchte die DEKRA Automobil, Köln mögliche Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Straßenbetriebsdienst. Die entwickelten Lösungsstrategien sollen dazu beitragen, den alternsbedingten Einschränkungen älterer Beschäftigter gerecht zu werden und gleichzeitig die Aufrechterhaltung der Betriebsdienste sicherzustellen.

Untersuchungsmethode

Zur Erhebung des aktuellen Personalbestandes wurde in jedem Bundesland eine Altersstrukturanalyse durchgeführt, die auf den Angaben der Straßenbauverwaltungen basierte. Mithilfe einer Literaturrecherche wurde, hauptsächlich auf der Basis des Leistungsheftes für den Straßenbetriebsdienst, eine Tätigkeitsbeschreibung erstellt, die eine Bewertung und Klassifizierung im Hinblick auf Fehlbelastungen ermöglicht. Im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung wurden sowohl Informationen zu den Belastungen am Arbeitsplatz und zum Umgang damit gewonnen als auch statistische Daten erhoben. Mit den rund 3.000 Fragebögen wurden etwa zehn Prozent der Gesamtbelegschaft aller bundesdeutschen Meistereien erfasst. Daraus ergab sich ein erkennbarer Handlungsbedarf für die Bereiche Gesundheitsförderung, Arbeitsorganisation und Personalmarketing. Empfehlungen wurden abgeleitet, wie mit den Folgen des demografischen Wandels für den Straßenbetriebsdienst umgegangen werden sollte. Dabei wurden neben der Ausbildung auch arbeits- und tarifrechtliche sowie personalwirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Eine alle Bundesländer umfassende Expertenbefragung sollte daraufhin bereits praktizierte Ansätze zu den beschriebenen Handlungsfeldern identifizieren.

Ergebnisse

Die Altersstrukturanalyse zeigte, dass in der Mehrzahl der Bundesländer ein Großteil der Belegschaft der Altersklasse 40+ angehört. Sofern kein weiteres, jüngeres Personal eingestellt wird, muss das Tätigkeitsspektrum des Straßenbetriebsdienstes in 20 Jahren von etwa der Hälfte bis einem Drittel des derzeit vorhandenen Personals bewältigt werden. Ein großer Teil davon wird dann bereits mindestens 60 Jahre alt sein. Die langfristige Bewältigung der Kernaufgaben des Straßenbetriebsdienstes in der bisherigen Form erscheint unter diesen Bedingungen unwahrscheinlich. Bei der Tätigkeitsbeschreibung offenbarten sich Arbeitsbedingungen, die langfristig erhebliche physische und psychische Einschränkungen der Beschäftigten nahe legen. Dennoch zeigte die Mitarbeiterbefragung eine überwiegende Zufriedenheit der Straßenwärter mit ihrer Tätigkeit. Viele der Befragten mögen ihren Beruf und wollen ihn lange ausüben. Dennoch wird neben einer besseren technischen Ausstattung eine größere soziale Anerkennung der Arbeit gewünscht, und viele Straßenwärterinnen und Straßenwärter sehen dem Ende ihrer Erwerbslaufbahn durchaus kritisch entgegen. Der in der Untersuchung festgestellte Handlungsbedarf in den Bereichen Gesundheitsförderung, Arbeitsorganisation und Personalmarketing und die daraus abgeleiteten Maßnahmen und Lösungsansätze wurden durch Expertenbefragungen mit Vertretern der zuständigen Straßenbauverwaltungen verifiziert.

Folgerungen

Um die Gesundheit der vorhandenen Beschäftigten möglichst lange zu erhalten, sollten vor allem präventive Maßnahmen ergriffen werden. Eine Entlastung könnte zudem durch eine altersgerechte Organisation und Gestaltung der Arbeit erfolgen. So wird beispielsweise vorgeschlagen, ältere und erfahrene Kollegen und Kolleginnen bei Streckenkontrollen, Verkehrsaudits und bei der fachlichen Beurteilung von Schäden (Unfallfolgen, Ölspuren, et cetera) am Straßenbauwerk einzusetzen. Weiterhin werden Maßnahmen des Personalmarketings für erforderlich gehalten, um den künftigen Personalbedarf sicherzustellen.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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