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Verfahren zur Bewertung der Verkehrs- und Angebotsqualität von Hauptverkehrs­straßen

Neben den Knotenpunkten wirken sich auch die Strecken von Hauptverkehrsstraßen einschließlich ihrer Randnutzungen wie Liefern und Laden maßgeblich auf die Verkehrsqualität im Stadtstraßennetz aus. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) entwickelte Verfahrensansätze, mit denen die Verkehrs- und Angebotsqualität anbaufreier und angebauter Hauptverkehrsstraßen umfassend bewertet werden können. Die Ergebnisse wurden in die Überarbeitung des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS), Ausgabe 2015, integriert.

Das Foto zeigt eine innerstädtische Hauptverkehrsstraße Neues Standardisiertes Bemessungsverfahren verbessert Verkehrsqualität im Stadtstraßennetz (Bild: BASt)

Aufgabenstellung

Für die Bewertung der Verkehrsqualität für Strecken von Hauptverkehrsstraßen wurde in der bisherigen Fassung des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS), Ausgabe 2011, kein Verfahren zur Verfügung gestellt. Im Auftrag der BASt wurde vom BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung, Aachen, ein entsprechender, praxistauglicher Verfahrensansatz entwickelt. Dieser beinhaltet auch die Ermittlung der Pkw-Fahrtgeschwindigkeiten, mit deren Hilfe in einem darauf aufbauend entwickelten Verfahren die Bewertung der Angebotsqualität von Netzabschnitten gemäß den Richtlinien für integrierte Netzgestaltung (RIN) erfolgen kann. Damit wird auch für den Bereich der anbaufreien und angebauten Hauptverkehrsstraßen mit unterschiedlicher Randnutzung eine umfassende Beurteilung der Verkehrs- und Angebotsqualität ermöglicht.

Untersuchungsmethode

Zunächst wurden Verkehrsstärken und Geschwindigkeiten verschiedener Strecken untersucht und praxistaugliche Verkehrsstärke-Geschwindigkeits-Funktionen (q-V-Funktionen) erarbeitet, die eine Betrachtung sowohl anbaufreier als auch angebauter Hauptverkehrsstraßen mit unterschiedlichen Randnutzungen ermöglichen. Als Maß zur Bewertung der Verkehrsqualität wurde die Verkehrsdichte festgelegt. Darauf aufbauend soll die Bewertung aus netzplanerischer Sicht mittels eines kategoriebezogenen Fahrtgeschwindigkeitsindexes erfolgen. Einbezogen wurden die neuen Bemessungsverfahren im HBS, Ausgabe 2015, für Knotenpunkte mit und ohne Lichtsignalanlage. In die Entwicklung der Verfahren flossen die Ergebnisse bisher durchgeführter Grundlagenuntersuchungen ein. Zur Festlegung der Grenzwerte für die sechs Qualitätsstufen A bis F wurden umfassende Testrechnungen durchgeführt.

Ergebnisse

Für die Verkehrsqualitätsbewertung von Strecken von Hauptverkehrsstraßen wurde ein standardisiertes Bemessungsverfahren für bestimmte Randbedingungen erarbeitet. Voraussetzung für die Anwendung ist die Kenntnis der Verkehrsstärke in der Bemessungsstunde und des zugehörigen Schwerverkehrsanteils. Über die q-V-Beziehung werden fahrtrichtungsgetrennt für jede Teilstrecke die mittlere Fahrtgeschwindigkeit und die fahrstreifenbezogene Verkehrsdichte ermittelt. Neben einer Differenzierung der Anzahl und Ausbildung markierter Fahrstreifen berücksichtigen die q-V-Beziehungen auch die Einflüsse durch Erschließungsvorgänge, die sich aus den angrenzenden städtebaulichen Nutzungen ergeben. Als Anwendungsbereiche kommen Strecken mit bis zu zwei markierten Fahrstreifen pro Fahrtrichtung und einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h infrage.

Aufbauend auf dem Verfahren zur Verkehrsqualitätsbewertung wurde ein Verfahren für die Bewertung der Angebotsqualität von Netzabschnitten von Hauptverkehrsstraßen der Kategoriengruppen VS und HS mit unterschiedlichen Randnutzungen entwickelt. Die Bewertung erfolgt mittels eines kategoriebezogenen Fahrtgeschwindigkeitsindexes. Dieser ergibt sich aus der tatsächlich erreichbaren mittleren Pkw-Fahrtgeschwindigkeit auf dem Netzabschnitt, bezogen auf eine netzplanerisch angestrebte Referenzgeschwindigkeit. Bei der Berechnung der zu erwartenden mittleren Pkw-Fahrtgeschwindigkeit auf dem Netzabschnitt werden neben den Pkw-Fahrtgeschwindigkeiten auf allen Strecken sowie den mittleren Wartezeiten an den Knotenpunkten auch die zusätzlichen Zeitverluste durch Verzögerungen und Beschleunigungen vor und hinter plangleichen Knotenpunkten berücksichtigt. Hierzu wurden entsprechende Werte bereitgestellt. Für Bedingungen, die einer Anwendung des Berechnungsverfahrens entgegenstehen, wurden Hinweise auf alternativ einsetzbare Verfahren erarbeitet.

Folgerungen

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden als standardisierte Verfahren aufbereitet und in das HBS, Ausgabe 2015, integriert, die vorgeschlagenen neuen Bandbreiten der Zielvorgabe der RIN in einem Korrekturblatt aufgegriffen.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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