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Beanspruchung und Entfernbarkeit von temporärer Fahrbahnmarkierung

Temporäre Fahrbahnmarkierungen sind ein wichtiges Element zur Absicherung von Arbeitsbereichen im Verkehr. Die Haltbarkeit wird jedoch durch ansteigende Belastungen beeinträchtigt, die rückstandsfreie Entfernung der Markierungen erweist sich oftmals als schwierig. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) entwickelte deshalb eine Prüfmethode, mit der Fahrbahnbelag und Markierungsfolie besser aufeinander abgestimmt werden können.

Das Foto zeigt Geweberückstände auf der Fahrbahn nach der Demarkierung Geweberückstände auf der Fahrbahn nach der Demarkierung (Bild: ISAC)

Aufgabenstellung

Die vorübergehende, gelbe Markierung ist ein wesentlicher Bestandteil der Absicherung von Arbeitsstellen auf Straßen. Sie ersetzen die vorhandene weiße Markierung und müssen während der gesamten Bauzeit der Beanspruchung durch den Verkehr standhalten. Hierbei müssen sowohl die Anforderungen an die Haltbarkeit als auch an die Sichtbarkeit gewährleistet werden. Durch die Zunahme des Güterverkehrsaufkommens, aber auch wegen des häufigeren Überfahrens durch breiter werdende Pkw, ist die Belastung der vorübergehenden Markierung in den letzten Jahren angestiegen. Darüber hinaus erweist sich in der Praxis die rückstandslose Entfernung der Markierung oftmals als problematisch. Bislang lagen keine Erkenntnisse darüber vor, warum Markierungen auf bestimmten Fahrbahnoberflächen Rückstände hinterlassen. Im Auftrag der BASt untersuchten das Institut für Straßenwesen der RWTH Aachen und TraffiConsult Beyer die wesentlichen Einflussgrößen auf die Haltbarkeit und die Entfernbarkeit der vorübergehenden Markierung. Zur Ergänzung des existierenden Prüfverfahrens sollte zudem ein praxisnahes Bewertungssystem entwickelt werden.

Untersuchungsmethode

Hinsichtlich möglicher Einflussgrößen bildete eine Grundlagenanalyse der einschlägigen Literatur die Basis der Untersuchung. Ergänzt wurde diese durch eine Länderabfrage, in der mittels Fragebogen die bisherigen Erfahrungen zur Dauerhaftigkeit und Entfernbarkeit temporärer Fahrbahnmarkierungen eingeholt wurden. Hieraus wurden die maßgebenden Arbeitsstellenbereiche abgeleitet, die im Rahmen von Verkehrserhebungen näher analysiert werden sollten. Diese Untersuchung erfolgte durch die Auswertung von Videoaufnahmen ausgewählter Arbeitsstellen längerer Dauer.

Labortechnische Untersuchungen wie die Verkehrssimulation durch Überrollversuche, die Prüfung der Dauerhaftigkeit und Entfernbarkeit der Markierungen sowie die Analyse der Oberflächencharakteristik ermöglichten eine Nachbildung des realen Zustandes im Labormaßstab. Die Ergebnisse sollten in die abschließende Entwicklung eines Bewertungssystems einfließen und die Ableitung von Empfehlungen für die Praxis ermöglichen.

Ergebnisse

Die Entfernbarkeit temporärer Fahrbahnmarkierung ist von mehreren unterschiedlichen Einflussgrößen abhängig. Neben der Beanspruchung und der Oberflächentextur und -beschaffenheit erwiesen sich hier sowohl die Materialeigenschaften und der Alterungszustand der Straßenoberfläche als auch der verwendeten Primer und Kleber als wesentliche Faktoren. Insbesondere die Bewertung der Makrotextur zeigt, dass eine gröbere Textur zu tendenziell geringeren Abzugskräften führt. Außerdem ließen sich Einflüsse aus der Alterung der Straßenoberfläche sowie der Verwendung der Gesteinsarten nachweisen. Aufgrund der Vielfalt der Einflussfaktoren erscheint es deshalb nicht als sinnvoll, die Beurteilung auf Basis einer einzelnen Versuchsanordnung vorzunehmen. Da verlässliche Aussagen über die Entfernbarkeit einer bestimmten Markierungsfolie nur in Abhängigkeit von der verwendeten Straßenoberfläche getroffen werden können, muss zumindest zwischen Asphalt und Betonoberflächen differenziert werden.

Die Anforderungen an ein entsprechendes Prüfprogramm konnten in ersten Ansätzen aufgezeigt werden. So sollten die Belastungen der Probekörper zur Simulation der verkehrlichen Beanspruchung im Aachener-Ravelling-Tester (ARTe) oder einer vergleichbaren Einrichtung erfolgen. Liegen die gemessenen maximalen Abzugskräfte zwischen 50 und 150 Newton, ist sichergestellt, dass die Markierungen einerseits ausreichend fest verklebt sind, andererseits aber nach Beendigung der Baumaßnahme in der Regel ohne Rückstände entfernt werden können.

Folgerungen

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen die Möglichkeit auf, eine Prüfmethode zur Bestimmung der Entfernbarkeit temporärer Fahrbahnmarkierungen zu etablieren. Auf Basis der erarbeiteten Versuchsanordnung kann eine praxisrelevante Abschätzung der Dauerhaftigkeit von Markierungsfolien auf unterschiedlichen Straßenoberflächen vorgenommen und eine geeignete Folie empfohlen werden.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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