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Unfallgeschehen auf Landstraßen

Unfälle auf Landstraßen tragen seit vielen Jahren überproportional zu schweren Verkehrsunfällen bei. Im Rahmen einer Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen wurden das Unfallgeschehen 2007 und die Entwicklung der Unfallzahlen seit dem Jahr 2000 analysiert.

Die Grafik zeigt die die Entwicklung der Unfallbeteiligung nach Art der Verkehrsbeteiligung 2000 bis 2007 Beteiligte an Unfällen mit Personenschaden auf Landstraßen nach Art der Verkehrsbeteiligung 2000 bis 2007

Problem

Landstraßen sind hinsichtlich der Unfallschwere seit Jahren ein Schwerpunkt für die Verkehrssicherheitsarbeit. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat die Bundesanstalt für Straßenwesen mit einer Untersuchung des Unfallgeschehens auf Landstraßen beauftragt, welche den aktuellen Stand und die zeitliche Entwicklung der Verkehrsunfälle auf Landstraßen genauer betrachtet. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag insbesondere auf dem Unfallhergang, den Ursachen und Konfliktsituationen, die typischerweise zu einem Straßenverkehrsunfall führten.

Untersuchungsmethode

Die Analyse des Unfallgeschehens auf Landstraßen erfolgte auf Basis der amtlichen Straßenverkehrsunfallstatistik. Zunächst gibt der Forschungsbericht einen Überblick über die Entwicklung des Unfallgeschehens auf Landstraßen. Vertiefend werden die verschiedenen Verkehrsbeteiligungsarten erfasst und deren typische Unfallkonstellationen identifiziert und analysiert.

Ergebnisse

Im Jahr 2007 ereigneten sich auf Landstraßen etwa 86.000 Unfälle mit Personenschaden. Dabei wurden 3.012 Personen getötet. Mit 35 Getöteten je 1.000 Unfälle mit Personenschaden liegt die Unfallschwere deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Allerdings ist die Entwicklung der Unfallzahlen rückläufig. Im Zeitraum zwischen 2000 und 2007 sank die Zahl der Unfälle auf Landstraßen um 23 Prozent und die Zahl der Getöteten um 37 Prozent. Der mit Abstand größte Anteil Getöteter entfällt mit 1.903 Getöteten auf Pkw-Insassen oder Motorradnutzer (589 Getötete). Pkw-Unfälle sind insbesondere geprägt durch einen hohen Anteil von Unfällen durch den Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug (so genannter Fahrunfall) in Kombination mit einem Abkommen von der Fahrbahn. Sie sind besonders häufig auf eine nicht angepasste Geschwindigkeit (69 Prozent dieser Unfälle) beziehungsweise Alkoholeinfluss zurückzuführen. Jeder zweite Pkw-Fahrunfall wurde von einem 18- bis 24-jährigen Fahrer verursacht. Bei den von Motorradfahrern verursachten Unfällen handelt es sich ebenfalls überwiegend um Fahrunfälle mit Abkommen von der Fahrbahn. Eine nicht angepasste Geschwindigkeit war in 70 Prozent der Unfälle unfallursächlich. Motorradfahrer weisen auf Landstraßen den höchsten Anteil an Alleinunfällen aus. Schwerpunkt der Unfälle, bei denen der Motorradfahrer nicht Hauptverursacher war, sind Kollisionen beim Einbiegen/Kreuzen. Die häufigsten Unfälle von Güterkraftfahrzeugen sind Zusammenstöße mit entgegenkommenden oder vorausfahrenden Fahrzeugen. Ursachen sind die falsche Straßenbenutzung beziehungsweise ein zu geringer Sicherheitsabstand. Fahrradunfälle werden besonders häufig von Senioren beziehungsweise Kindern und Jugendlichen verursacht. Ein Drittel der Fahrradunfälle entsteht durch Kontrollverlust, die Unfallfolgen sind jedoch meist gering. Unfälle beim Einbiegen/Kreuzen treten dagegen mit einer hohen Unfallschwere hervor (80 Getötete je 1.000 Unfälle). Das Nichtbeachten von Vorfahrtszeichen wird am häufigsten als Unfallursache genannt. Unfälle mit Fußgängern haben auf Landstraßen eine eher untergeordnete Bedeutung, die Folgen für den Fußgänger sind jedoch besonders schwer (99 Getötete je 1.000 Unfälle). Drei von vier getöteten Fußgängern verloren bei Unfällen in der Dunkelheit ihr Leben. Hatte ein Fußgänger den Unfall verursacht, so war er in gut einem Viertel der Fälle alkoholisiert. Die größte Gruppe innerhalb der unfallverursachenden Fußgänger stellen Jugendliche unter 18 Jahren.

Folgerungen

Insgesamt hat sich die Straßenverkehrssicherheit auf Landstraßen deutlich verbessert, die Unfallschwere ist jedoch nach wie vor sehr hoch. Daher sollten Landstraßen ein Schwerpunkt für die Verkehrssicherheitsarbeit bleiben. Die in der Studie aufgezeigten Unfallhergänge können bei der Maßnahmenentwicklung wichtige Anhaltspunkte dafür geben, in welchen Bereichen noch Verbesserungspotenzial besteht. Hinsichtlich der Ursachen für Unfälle von Fußgängern und Radfahrern besteht weiterer Forschungsbedarf.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de

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