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Intervention für punkteauffällige Fahrer - Konzeptgrundlagen des Fahreignungsseminars

BASt-Bericht M 241

Edzard Glitsch, Manfred Bornewasser, Institut für Psychologie Universität Greifswald
Dietmar Sturzbecher, Bianca Bredow, Jesko Kaltenbaek, Mareike Büttner, Institut für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung (IFK) Universität Potsdam
211 Seiten
Erscheinungsjahr: 2013
Preis: 25,50 €

Bestellung eines gedruckten Exemplars beim Carl Schünemann Verlag GmbH

Teil 1: Optimierung der Interventionsmaßnahmen im Rahmen der Reform des Mehrfachtäter-Punktsystems

Der Forschungsnehmer wurde beauftragt, wissenschaftlich begründete Anforderungen an Interventionsmaßnahmen zur Förderung der Fahreignung von mehrfach auffälligen Kraftfahrern hinsichtlich der Indikation (F1), des Inhalts (F2) und der Art und Weise der Durchführung (F3) vorzuschlagen. Inbegriffen waren die Unterbreitung und Begründung eines Vorschlags, auf welcher Stufe (F4, Zeitpunkt der Intervention) und mit welchem Grad an Verbindlichkeit (F5, freiwillig oder verpflichtend) die Maßnahme durchlaufen werden sollte. Ferner sollten Überlegungen zu einer wiederholten Teilnahme (F6) an der Maßnahme dargestellt werden.

Im Zuge der Maßnahmenkonzipierung soll überprüft werden, inwieweit eine Wirksamkeit im Hinblick auf die Einwirkung auf die Betroffenen im Sinne der Verbesserung der Fahreignung zu erwarten ist (F7).

Im Rahmen des Forschungsauftrages sollte ferner ein fundiertes Evaluationskonzept (F8) entwickelt werden. Aufgrund der Rückmeldungen aus dem Bundesverkehrsministerium wurde im Februar 2012 ein Vorschlag zur Qualitätssicherung der Maßnahme erbeten (F9).

Wichtige Rahmenbedingung für die Formulierung von Anforderungen an die Maßnahme waren die politischen Vorgaben der Beachtung der Notwendigkeit der kurzfristig flächendeckend zur Verfügung stehenden Anwendbarkeit (R1) sowie die Rahmendbedingen der Reform des Mehrfachtäter-Punktsystems (R2).

Vorgeschlagen wird ein schulenübergreifendes, methodisch eklektisches, bezüglich der ausführenden Fahrlehrer und Diplom-Psychologen integriertes Fahreignungsseminar mit anspruchsvollem Qualitätssicherungskonzept.

Es wird dringend empfohlen, die beabsichtigte Reform des Mehrfachtäter-Punktsystems nicht ohne ein Fahreignungsseminar umzusetzen, da erhebliche Präventionspotenziale ungenutzt blieben und langfristig ohne eine Maßnahme zur Förderung der Fahreignung mit höheren individuellen und volkswirtschaftlichen Kosten angesichts der Verschärfung von Problemlagen ohne nachhaltigen Sicherheitsgewinn zu rechnen wäre.

Teil 2: Konzeption einer edukativen Teilmaßnahme der Fahreignungsseminare für verkehrsauffällige Kraftfahrer

Die gegenwärtigen pädagogischen und psychologischen Unterstützungsangebote für verkehrsauffällige Kraftfahrer entsprechen nicht den wissenschaftlich begründeten und empirisch gestützten Empfehlungen zur Gestaltung von Interventionsmaßnahmen und wurden daher überarbeitet. An ihre Stelle soll künftig ein „Fahreignungsseminar“ treten, das edukative und psychologische Interventionsstrategien synergetisch miteinander verknüpft und mit dem gegenwärtigen Forschungsstand korrespondiert.

Im vorliegenden Projekt wurde die inhaltliche, methodische und organisatorische Grundstruktur des edukativen Teils der Fahreignungsseminare beschrieben und theoretisch begründet. Ausgehend von einer systematischen Literaturrecherche zu den Evaluationsbefunden der Vorgängermaßnahmen, zu internationalen Erfahrungen mit Rehabilitationsmaßnahmen für verkehrsauffällige Kraftfahrer, zu wissenschaftlichen Erkenntnissen über verhaltensändernde Interventionen und zur effektiven Gestaltung von Lehr-Lernsituationen wurden die Seminarinhalte, die zu verwendenden Vermittlungsmethoden und die einzusetzenden Lehr-Lernmedien skizziert. Darüber hinaus wurden die Qualifikationsanforderungen abgeleitet, welche die Durchführung des edukativen Teils der Fahreignungsseminare an die zukünftigen Seminarleiter stellt. Weiterhin wurden die Methoden und Abläufe der Qualitätssicherung dargestellt und ein Grobkonzept zur formativen und summativen Evaluation beschrieben. Die Konzeption des edukativen Teils der Fahreignungsseminare wurde mit den Entwicklern des komplementären verkehrspsychologischen Seminarteils und mit Fachexperten hinsichtlich der Seminarinhalte und der Disseminationsstrategien abgestimmt, sodass eine erfolgreiche Umsetzung der Interventionsmaßnahme erwartet werden kann.

Teil 3: Entwicklung eines Rahmenlehrplans für den edukativen Teil des im Rahmen der Reform des Punktsystems geplanten Fahreignungsseminars

Die derzeitigen Unterstützungsangebote für verkehrsauffällige Kraftfahrer entsprechen nicht den wissenschaftlich begründeten und empirisch gestützten Empfehlungen zur Gestaltung von Interventionsmaßnahmen und wurden daher überarbeitet. An ihre Stelle soll künftig ein „Fahreignungsseminar“ treten, das verkehrspädagogische und verkehrspsychologische Interventionsstrategien beziehungsweise zwei entsprechende Teilmaßnahmen synergetisch miteinander verknüpft und mit dem gegenwärtigen Forschungsstand korrespondiert.

Für die verkehrspädagogische Teilmaßnahme des Fahreignungsseminars wurde im vorliegenden Projekt ein wissenschaftlich fundierter Rahmenlehrplan erarbeitet. In diesem Rahmenlehrplan werden Mindestanforderungen an die seminarspezifischen Lehr-Lernziele, die zu vermittelnden Lehr-Lerninhalte sowie die wahlobligatorisch einzusetzenden Lehr-Lernmethoden und Lehr-Lernmedien festgelegt. Darüber hinaus wurden ein Qualitätskriterienkatalog sowie ein Entwurf für ein systematisches Beobachtungsverfahren entwickelt, um die inhaltliche und verkehrspädagogisch-didaktische Durchführungsqualität der verkehrspädagogischen Teilmaßnahme fachgerecht beurteilen zu können. Sowohl der Rahmenlehrplan als auch der Qualitätskriterienkatalog sollen die einheitliche Gestaltung und kontinuierliche Qualitätssicherung fördern sowie eine summative Evaluation der Maßnahmenwirksamkeit ermöglichen. Beide Instrumente wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie anhand eines Anwendungsbeispiels erprobt. Die Erprobungsergebnisse legen nahe, dass der Rahmenlehrplan eine praktikable Grundlage zur Ausgestaltung der verkehrspädagogischen Teilmaßnahme darstellt und der Qualitätskriterienkatalog (einschließlich des darauf aufbauenden Beobachtungsverfahrens) zur Einschätzung der Seminarqualität geeignet ist. Zukünftig sollen beide Instrumente zur Aus- und Fortbildung der Seminarleiter herangezogen werden.

Intervention for drivers with a conspicuous number of points in the Flensburg traffic offenders index - conceptual basis of the driving fitness seminar

Part 1: Optimization of the intervention measures in the context of the reform of the penalty points system for multiple offenders

The research team was assigned the task of proposing scientifically substantiated requirements for intervention measures designed to promote the driving ability of multiple offender drivers in regard to the indication (F1), the content (F2) and the kind of implementation (F3). The task included the dissemination and justification of a proposal on point of time of the intervention (F4) and the degree of obligation (F5), voluntary or mandatory, which are to be required by the measure. Furthermore considerations are to be presented on repeated participation (F6) in the measure.

In the course of the conception of the measure it is to be examined how far effective results in regard to the impact on the drivers concerned in the sense of an improvement of their driving ability can be expected (F7).

In the context of the research task a well-founded evaluation concept (F8) is to be developed. On the basis of feedback from the Federal Ministry of Transport a proposal on the quality assurance for the measures (F9) was requested in February 2012.

Important framework conditions for the formulation of the requirements in regard to the measure were the political demand to observe the need for comprehensive applicability in the short term (R1) and the framework conditions for the reform of the penalty points system for multiple offenders (R2).

It is proposed to introduce a methodically eclectic driving ability seminar which is not restricted to a particular school of psychology and which integrates driving instructors and qualified psychologists. It is to include a demanding quality assurance concept.

It is urgently recommended that the proposed reform of the penalty points system for multiple offenders should not be implemented without a driving ability seminar, as a substantial prevention potential would remain unused, and, in the long term, without measures to promote driving ability, high individual and national economic costs could be expected in view of the intensification of the problems without any sustainable safety gains.

Part 2: Conception of a pedagogical submeasure of the “Fitness to Drive Courses” for habitual traffic offenders

The present educational and psychological support programms for traffic offenders do not meet the scientifically reasoned and empirically based recommendations regarding the design of intervention measures and were therefore revised. In the future a “Driving Ability Course” replaces the current support programms. This “Driving Ability Course” combines educational and psychological intervention strategies synergistically and corresponds with the current state of research.

The present project report describes and theoretically constitutes the contentual, methodical and organisational framework for the educational component of the “Driving Ability Course”. Based on a systematic literature review of evaluation findings concerning the predecessor measures, international experiences with rehabilitation programms for traffic offenders, scientific insights into behavioral change interventions and the effective design of teaching/learning situations, the contents of the seminar, the learning styles to be used and the teaching and learning materials were outlined. In addition, the qualification requirements for instructors of the educational component of the “Driving Ability Course” were derived. Furthermore, the methods and procedures of quality assurance were specified, and a basic concept for a formative and a summative evaluation was described. The concept of the educational component of the “Driving Ability Course” was discussed with the developers of the complementary traffic psychology component and with domain experts. On this foundation a successful implementation of the intervention measure can be expected.

Part 3: Development of a framework curriculum for the pedagogical submeasure of the “Fitness to Drive Courses” planned in the context of reforming the point system

The present educational and psychological support programmes for traffic offenders do not meet the scientifically reasoned and empirically based recommendations regarding the design of intervention measures and were therefore revised. Prospectively a “Fitness to Drive course” will replace the current support programmes. This course combines traffic pedagogical and psychological intervention strategies in two synergistically linked sub-measures and corresponds with the current state of research.

In the present project, a scientifically valid framework curriculum for the traffic pedagogical sub-measure of the “Fitness to Drive course” was developed. In this framework curriculum minimum requirements for the specific teaching and learning goals, the imparted contents as well as the used methods and media were determined. Furthermore, a catalogue of quality criteria and a draft for a systematic observation instrument were designed to assess the pedagogical and didactical quality of the sub-measure. Both the framework curriculum and the catalogue of quality criteria shall foster a coherent performance and a sustainable quality assurance of the sub-measure; moreover, they shall enable a summative evaluation. The instruments were tested in a feasibility study by using an application example. The results of the feasibility study suggest that the framework curriculum is a practicable foundation to conduct the sub-measure. Likewise, the catalogue of quality criteria (and the draft for a systematic observation instrument) proved to be suitable to assess the quality of the sub-measure. In the future both instruments can be applied to educate and train the instructors of the traffic pedagocial sub-measure.

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  • Berichte zum Download

    Die Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen stehen ab dem Jahrgang 2003 zum Teil als kostenfreier Download im elektronischen BASt-Archiv ELBA zur Verfügung.